Fr. 13.06.2025 Begräbnispredigt für Leopoldine Karner (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel unserer lieben Verstorbenen!

Geschätzte Verwandte, Freunde, Bekannte und Nachbarn!

Liebe Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Preiset die tüchtige Frau,

die vor dem Morgen erwachte,

alle versorgte im Haus,

schaffend in rastloser Arbeit.

Tapfer bestand sie den Tag.

Gott war in ihrem Herzen.

 

Preiset die gütige Frau;

Elende hat sie beherbergt,

Arme und Kranke gepflegt,

Trauernde liebreich getröstet:

Zweifelnden brachte sie Licht.

Gott war in ihrem Herzen.

 

Preiset die gläubige Frau

Die im Vertrauen nicht wankte

Denn ihre Kraft war der Herr.

Er trug das Werk ihrer Hände

Nun ruht sie selig bei ihm.

Gott ist in ihrem Herzen.

 

Wenn beim täglichen Gebet der Priester und Ordensleute einer heiligen Frau gedacht wird, dann beginnt das Breviergebet mit diesem Gedicht.

Gerade wenn ein Mensch gestorben ist, erkennt man was er/was sie für uns bedeutet hat. Der großen Familie, ja der ganzen Pfarre und darüber hinaus ist in diesen vergangenen Tagen bewusst geworden, welch wertvolle Person uns in die Ewigkeit Gottes vorausgegangen ist. Frau Karner war eine tüchtige, eine gütige und eine gläubige Frau.

 

 

 

Preiset die tüchtige Frau.

Frau Karner wurde am 7. November 1931 in Öd bei Ernegg geboren. Sie

war die jüngste von fünf Geschwistern. Der erste Weg ihres Lebens führte sie einen Tag später am 8. November zum Sakrament der Taufe in unsere Pfarrkirche. Heute sind wir auf ihrem letzten Weg in ihrem geliebten Gotteshaus beisammen. In dem Haus wo sie geboren wurde, schloss sie für immer ihre Augen. Der letzte Weg führt sie von ihrem Elternhaus in den Dom des kleinen Erlauftales, der von ihrem Gatten Alois 2003 so liebevoll restauriert wurde.

 

Mitten in der Kriegszeit erhielt sie am 24. Mai 1942 im St. Pöltner Dom das Sakrament der Firmung. Nach den Pflichtschuljahren absolvierte sie eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule. Sie lernte ihren Gatten Alois kennen, den sie am 19. Juni 1954 in Maria Taferl heiratete. Frau Karner schenkte vier Kindern das Leben. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch acht Enkel und fünf Urenkel zur Familie.

Preiset die tüchtige Frau.

 

Preiset die gütige Frau.

Das Leben von Karner war geprägt von Arbeit und der Sorge um ihre Lieben. Sie pflegte ihren Vater und später ihre Mutter. Sie war während der Woche mit ihren Kindern alleine am Haus, da ihr Gatte seine Baustellen oft weit weg hatte.

 

Mit Feingefühl und Humor sorgte sie sich um ihre Familie. Die fast unerschöpfliche Energie ihres Gatten Alois konnte sie durch ihre Ruhe und Ausgeglichenheit gut ergänzen. Der Lebensstil der klassischen Ehefrau vor über 50 Jahren, den man mit drei K beschreiben kann „Kinder, Küche, Kirche“ formte sie zu einer ganz besonderen Persönlichkeit.

 

Bis ins hohe Alter war sie der Mittelpunkt des Hauses und Besuche ihrer Kinder, Enkel und Urenkel machten ihr große Freude. Da wurde von ihr gekocht und wir alle haben den Geschmack ihrer einzigartigen Vanillekipferl auf der Zunge.

Preiset die gütige Frau.

 

 

 

 

Preiset die gläubige Frau.

Als die Kinder erwachsen waren und flügge wurden, erlebte das Ehepaar Karner miteinander eine glückliche Zeit. Sie machten gemeinsam

Ausflüge, betreuten den großen Garten oder sie ruhten sich nach getaner Arbeit im Schatten des Nussbaumes, der im Geburtsjahr von Frau Karner gesetzt wurde, aus.

 

Am Sonntag hatten sie ihren gemeinsamen Platz in der Pfarrkirche. Als Frau Karner nicht mehr in die Kirche kommen konnte, durfte ich ihr die hl. Kommunion regelmäßig ins Haus bringen. Am vergangenen Freitag war dies der letzte Besuch. Voller Anteilnahme empfing sie die Sakramente der Kirche und dann konnte sie loslassen und ihr irdisches Leben wurde in das ewige gewandelt.

 

In Dankbarkeit legen wir das Leben von Frau Karner in die Hände Gottes. Sie war eine eifrige, gütige und gläubige Frau.

 

Preiset die gläubige Frau, die ihm Vertrauen nicht wankte,

denn ihre Kraft war der Herr. Er trug das Werk ihrer Hände.

Nun ruht sie selig bei ihm. Amen

 

Lesung: Röm 8, 35 – 39 Evangelium: Joh 11, 21 – 27

 

 

 

 

 

 

Fr. 30.05.2025 Begräbnispredigt für Hr. Johann Langsenlehner (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Leonie! Geschätzte Mutter von Hans!

Liebe Lebensgefährtin Andrea!

Geschätzte Geschwister, Verwandte, Patenkinder, Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen und Schulkameraden des Verstorbenen!

Liebe Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pyhrafeld!

Geschätzte Landwirte, welche mit Holzbauern-Hans im Laufe der Jahre zusammengebarbeitet haben!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

In der vierten Klasse einer Mittelschule war wenige Tage vor Schulschluss die letzte Religionsstunde. In dieser Klasse fühlten sich die meisten Lehrerinnen und Schüler wohl, da eine sehr gute Gemeinschaft das Klima prägte. Alle wussten aber, dass mit der Übergabe des Zeugnisses diese Zeit unwiederbringlich zu Ende gehen wird. Der Religionslehrer wollte daher nochmals allen bewusst werden lassen, wie intensiv und bereichernd die gemeinsamen vier Jahre waren.

 

Die Schüler bekamen einen weißen Karton auf den Rücken geheftet und die Jugendlichen sollten von Mitschüler zu Mitschüler gehen und ihm einen Dank, einen Segenswunsch oder einfach ein paar nette Worte aufschreiben. Es dauerte nicht lange und die weißen Zettel waren dicht beschrieben. Gemeinsam nahmen die Schüler die Blätter herunter und lasen sie still durch. In den Gesichtern war ein großes Gefühl von Dankbarkeit und Freude über die verschiedenen Mitteilungen zu erkennen. Die Jugendlichen waren überrascht, manche sogar zu Tränen gerührt als sie erfuhren was andere für sie in dieser Abschiedsstunde empfinden und ihnen verdanken.

 

Heute sind wir in unserer Pfarrkirche zum Begräbnisgottesdienst von Herrn Johann Langsenlehner versammelt. Sein plötzlicher Tod erschüttert uns alle. So vieles hätten wir dem Holzbauern-Hans noch zu sagen, zu danken, oder zu fragen. Unseren persönlichen Dank dürfen wir ihm in unseren Gebeten in die Herrlichkeit des Himmels übermitteln.

 

Im Johannesevangelium spricht Jesus zu seinen Jüngern und damit auch zu uns: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt der Geist der Wahrheit, er wird euch in die ganze Wahrheit hineinführen. (Joh 16,12) Den endgültigen Sinn und das Ziel unseres Lebens werden wir erst nach unserem Sterben erfahren.

 

Unser Verstorbener wurde am Allerheiligentag des Jahres 1968 in Amstetten geboren. Der erste Weg seines Lebens führte ihn 10 Tage später zum Sakrament der Taufe in unsere Pfarrkirche. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Hans auf seinem letzten Weg zu begleiten.

 

Seine Eltern Johanna und Rupert Langsenlehner schenkten ihm das Leben. Mit seinen Geschwistern Franz, Theresia, Rupert, Leopoldine und Johanna ist der am Haus Holzbauer am Reidlingberg aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 23. Mai 1981, denn da erhielt er in Ybbsitz das Sakrament der Firmung.

 

Nach den Pflichtschulen in Ferschnitz und Steinakirchen begann er eine Lehre als Landmaschinenmechaniker bei der Firma Glack in Senftenegg. Später arbeitete im elterlichen Betrieb mit und gründete eine Firma, wo er dann Mitgesellschafter war.

 

Mit seiner Fachkompetenz und seiner großen Einsatzbereitschaft war der Hans weit und breit bekannt. Unzählige landwirtschaftliche Betriebe arbeiteten mit ihm zusammen und schätzen sein Organisationstalent. Hans war immer erreichbar, und er kannte die Leute sogar nach ihren Telefonnummern.

 

Unser Verstorbener lernte seine Lebensgefährtin Andrea Wazruka aus Euratsfeld kennen und er wurde 2010 Vater seiner Tochter Leonie. Wenn der Hans von dir liebe Leonie erzählte, leuchteten seine Augen ganz besonders.

Neben der Arbeit war ihm die Geselligkeit wichtig, besonders im Kreis seiner großen Familie. Er war gerne unter Menschen und durch seine Kontaktfähigkeit kam er mit vielen Leuten in Berührung.

 

Oftmals war es ihm aus beruflichen Gründen nicht möglich die Sonntags- und Feiertagsruhe einzuhalten. Da hörte er bei seiner Arbeit die Messe im Radio.

In dieser Abschiedsstunde spüren wir wie zerbrechlich unser Leben ist. Noch vieles hätten wir dem Holzbauern Hans zu sagen, zu danken oder zu fragen. Licht und Schatten seiner fast 57 Lebensjahre vertrauen wir der Güte und der Barmherzigkeit Gottes an. Amen

 

Lesung: Jes 49, 14 – 15 – Ich vergesse dich nicht. (8. S. im JK, LJ A)

Evangelium: Joh 16, 12 – 15 (6. Woche d. Osterzeit – Mittwoch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do. 08.05.2025 Begräbnispredigt für Magdalena Leeb (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Eltern von Magdalena! Lieber Maximilian!

Geschätzte Großeltern, Taufpaten und Verwandte!

Liebe Klassengemeinschaft, Lehrerinnen und Lehrer, Mitglieder der Feuerwehr Zarnsdorf und der Ortsgemeinschaft von Stetten!

Liebe Pastoralassistentin Hemma und Diakon Robert!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Für uns alle ist heute am Donnerstag dem 8. Mai nochmals der Karfreitag. Wie damals die heilige Maria und die junge Kirche von Jesus Abschied nehmen mussten, so sind wir heute beisammen weil wir um Magdalena trauern. Ihre schwere Krankheit und ihr Sterben machen uns alle sehr betroffen. Wir alle spüren an diesem Tag ganz besonders welch einzigartiges und kostbares Geschenk Magdalena für ihre Familie und für uns alle war. Heute ist für uns Karfreitag und Karwoche.

 

Magdalena wurde am 15. 1. 2014 in St. Pölten geboren. Das erste große religiöse Fest ihres Lebens feierte sie am 31. August 2014 hier in unserer Pfarrkirche, denn am Tag der kirchlichen Hochzeit ihrer Eltern wurde sie getauft. Diakon Robert Plank war ihr Taufspender. Ihre Taufkerze leuchtet heute wie damals und erhellt mit ihrer kleinen österlichen Flamme diese dunkle Stunde.

 

Magdi hat mit viel Liebe Geschenke gebastelt; schenken war ihr wichtig. Sie war mit Kleinigkeiten zufrieden und glücklich. Der Zusammenhalt ihrer Familie gab ihr eine innere Fröhlichkeit, die auf alle eine ansteckende Wirkung hatte. Magdi liebte die Natur, spielte steirische Harmonika, sorgte sich um ihre Bienen, genoss die Vielfalt des Sports und und und. Die Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr Zarnsdorf war ihr sehr wichtig. Mit ihrer Familie kam sie auch immer wieder in die Kinderkirche.

 

Als unsere Pastoralassistentin Hemma und ich bei euch liebe Familie Leeb auf Besuch waren um den heutigen Begräbnistag vorzubereiten, ist mir ein Spruch in eurem schönen Haus sofort aufgefallen: Im Leben sind überall wunderschöne Augenblicke versteckt. Man kann sie jedoch nur erkennen wenn man bereit ist dafür das Herz zu öffnen.

 

Im Alltag unseres Lebens erscheint uns vieles als selbstverständlich, ja sogar zu selbstverständlich. Die Gesundheit, das Miteinander in unseren Familien, der gute Zusammenhalt in unserer großen Pfarrgemeinde und und und. Aber wenn schwierige Lebensumstände alles durcheinander bringen, wird uns er erst bewusst wie kostbar und doch zerbrechlich alles ist.

 

Der heutige am 8. Mai ist ja auch ein historischer Tag: Vor genau 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Abends werden heute die 240 Namen der Gefallenen aus der Pfarre Steinakirchen vorgelesen. Hinter jeder Person stehen so wie bei Magdi eine Familie und eine einzigartige Lebensgeschichte. Vielleicht wird heute in Rom ein neuer Papst gewählt, der hoffentlich der ganzen Welt als Bote des Friedens und des Glaubens geschenkt wird.

 

Es gilt von Magdalena Abschied zu nehmen. Als ihr Leidensweg am 1. Mai zu Ende ging, war die persönliche Karwoche von Magdi vorüber. Der Ostersonntag ihres Lebens war gekommen. Ihre Namenspatronin die heilige Maria Magdalena gilt als die Botin dieser Osterfreude. Sie ging zum Grab des Herrn um dem toten Jesus die letzte Ehre zu erweisen und begegnete dem auferstandenen Christus. „Ich habe den Herrn gesehen“, ruft sie der ganzen Menschheit voll Freude zu. (Joh 20,18)

 

Für uns alle ist heute Karfreitag, Tag des Abschieds von Magdi. Sie selber darf aber schon den ewigen Ostersonntag erleben. Diese Hoffnung unseres Glaubens leuchtet in unsere traurigen Herzen hinein. Das Licht der Taufkerze von Magdalena ist dafür das Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Amen

 

Evangelium: Joh 20, 1.11-18

 

 

 

 

 

 

 

Mo. 07.04.2025 Begräbnispredigt für Hr. Leopold Guger (Kaplan Sojan Thomas)

Liebe Gattin Resi, liebe Kinder Martin und Regina, Schwiegersohn Johannes, liebe Enkelkinder und liebe Trauergemeinde,

wir sind heute hier zusammengekommen, um von Herrn Leopold Guger Abschied zu nehmen. Im tiefen Schmerz und in der Trauer sind wir zusammen, doch auch in Dankbarkeit für das Leben, das er geführt hat, und für die vielen Erinnerungen, die er uns hinterlässt.

 

Am 26. März hat Leopold nicht gedacht, dass es sein Letzter Tag ist. Wir werden traurig, wenn jemand unerwartet stirbt. Und wir meinen, es sei Zufall. Aber in unserem christlichen Glauben wissen wir, dass auch der Tod im Plan Gottes liegt. Im Evangelium haben wir die Worte Jesu gehört: Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen. Ja liebe Angehörige, Jesus ist gekommen und hat Leopold geholt. Dieser Tag war für ihn der Ostersonntag seines Lebens. Für uns ist es wie ein Karfreitag gewesen.

 

Leopold, der in seinem 71. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist, hat uns allen viel bedeutet. Er war ein Mensch, der die Ruhe und den Frieden in der Natur suchte. Zahlreiche Spaziergänge hat er unternommen, auf denen er die Schönheit der Welt und die Ruhe des Waldes genoss. Diese Spaziergänge waren für ihn nicht nur eine Auszeit vom Alltag, sondern auch eine Möglichkeit, nachzudenken. Es war seine Art, in Kontakt mit sich selbst und mit Gott zu kommen.

 

In der Natur beobachten wir immer wieder Veränderungen. Im Herbst ändert sie nach den langen und schönen Frühjahrs- und Sommertagen ihr Kleid, um es schließlich ganz abzulegen. Und diese gleiche Natur erwacht im Frühjahr wieder.

Das Verwelken und das Sterben der Natur wie auch ihr Wiedererwachen, ist auch ein Bild für das menschliche Leben. In den jungen Jahren stehen wir in Blüte, haben Kräfte und glänzen in Schönheit. Aber auch bei uns Menschen stellt sich einmal der Herbst des Lebens ein. Wir müssen unser Leben an den Schöpfergott in dieser Welt und Zeit zurückgeben, um zu einem neuen und ewigen Leben auferstehen zu können. Somit gehört das Sterben unmittelbar zum Leben dazu.

 

Herr Guger war ein gläubiger Mann, dessen Glauben ihm Halt und Stärke gab. Seine Liebe zu Gott und zu seiner Familie prägte ihn und machte ihn zu einem Menschen, der stets für seine Nächsten da war. Er war ein Mann, der seine Zeit mit Hingabe für seine Familie, seine Freunde und seine Mitmenschen lebte. Seine Wärme, seine Freundlichkeit und seine stille Stärke werden uns immer in Erinnerung bleiben. Er war ein liebevoller Ehemann, ein fürsorglicher Vater und ein stolzer Großvater, der seine Familie sehr geschätzt und immer unterstützt hat.

 

Jesus selbst hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Durch Jesus dürfen wir hoffen, dass auch Leopold nun den Weg in das ewige Leben gegangen ist, wo er in Frieden ruht. Der heilige Augustinus sagt zu Gott: „Du hast uns auf dich hin erschaffen; und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“. So glauben wir, dass Leopold bei Gott seine Ruhe gefunden hat. Sicher hat er einen Platz beim Gott gefunden. So kann seine Familie darauf hoffen, dass ihr Mann, Vater und Großvater im Himmel zu ihrem Fürsprecher geworden ist. Der heilige Augustinus sagte wieder; Wir sind alle auf der einen Straße. Am Ende aller Straßen wartet Gott. In diesem Glauben

geben wir unseren verstorbenen Leopold in die Hände Gottes.

 

Lieber Leopold…Auf einmal bist du nicht da und keiner kanns

verstehen. Im Herzen bleibst du uns nah, bei jedem Schritt, bei dem

wir gehen. Nun Ruhe sanft und geh in Frieden, denk immer daran,

dass wir dich lieben. Amen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do. 03.04.2025 Begräbnispredigt Herrn Helmut Luger (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien!

Liebe Verwandte, Freunde, Nachbarn, Schulkameraden und Bekannte des Verstorbenen!

Geschätzte Lonitzberger!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Wenn die Majestät des Todes an einen Menschen herantritt, verändert sich alles. Manches alltägliche Hetzen und Rennen wird auf einmal für einen kurzen Moment unbedeutend. Wir werden nachdenklich und still, denn wir spüren wie zerbrechlich auch unser eigenes Leben ist. Es gilt heute das bewegte Leben von Herrn Helmut Luger in den Blick zu nehmen, der im 48. Lebensjahr von Gott abberufen wurde.

 

Er wurde am 5. November 1977 in Nottendorf in der Pfarre Purgstall geboren. Am 27. November dieses Jahres erhielt er in unserer Nachbarpfarre das Sakrament der Taufe. Als seine Mutter Herr Leopold Teufel vom Haus Molten heiratete, wurde der Lonitzberg sein neues Zuhause. Mit seinen vier Halbgeschwistern ist er aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 26. Mai 1990, denn da konnte in Purgstall Firmung gefeiert werden.

 

Nach der Schulzeit in Steinakirchen war er bei verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter beschäftigt. Im Laufe seines Lebens hatte er mehrere Wohnsitze. Die letzten Jahre war Helmut in Graz zuhause. Im Blick auf Helmut denke ich an ein Wort des heiligen Augustinus: Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir o Gott.

 

Solche Menschen wie Helmut stellt Jesus in den Mittelpunkt seines öffentlichen Wirkens. Er lobt Gott wenn er betet: Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen aber den einfachen Menschen offenbart hast. (Mt 11, 25) Solche Leute wie Helmut haben vom christlichen Glauben oft mehr verstanden als manche Personen mit drei Doktortiteln. In Glaubensfragen hat er immer wieder zu mir Kontakt gesucht.

Helmut ist am 15. März in Graz gestorben und es ist ein Werk der Barmherzigkeit wenn er nun im Grab seiner Familie heute bestattet wird.

 

Jesus verwendet für das Sterben eines Menschen einen auf den ersten Blick eigenartigen Vergleich: Es ist das Bild einer Frau in der Stunde der Geburt ihres Kindes. (Joh 16,16) Wenn es möglich sein könnte, einem Embryo im Mutterleib zu erklären, dass mit der Geburt das Leben erst richtig anfängt – ob es uns das glauben würde? Du wirst deine Mama und deinen Papa sehen, die sich auf dich freuen. Du wirst einmal Schneebälle formen und sie in die eisige Luft werfen. Du wirst über blühende Bäume staunen und versuchen einem bunten Schmetterling nachzulaufen. Nein, das kann nicht möglich sein.

 

Auch wir können uns über den Tod hinaus nichts vorstellen, denn da versagen menschliche Begriffe. Hier hilft allein der Glaube. Die Heilige Schrift spricht in Bildern vom Leben nach dem Tod. Diese Gleichnisse sind eine Hilfestellung, wenn da beispielsweise vom himmlischen Hochzeitsmahl oder vom himmlischen Jerusalem die Rede ist.

 

Der Apostel Paulus schreibt: Wir verkündigen euch was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: Das Große das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.”

(1 Kor 2) Der Völkerapostel gibt uns allen eine Vision mit, die uns Mut macht hier auf Erden bewusst zu leben und uns eine Hoffnung über den Tod hinaus gibt. Das ist der Mehrwert des Glaubens.

 

Diese trostvolle Hoffnung unseres christlichen Glaubens ist für unseren Verstorbenen Herrn Helmut Luger nun zur Lebenswirklichkeit geworden. Amen

Lesung:            1 Kor 2, 9;         Evangelium:     Joh 16, 16-23     (Geprägte Zeiten S. 357)

Fr. 28.03.2025 Begräbnispredigt Frau Thekla Stöckl (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzter Herr Stöckl! Liebe Kinder der Verstorbenen Sandra und Markus!

Geschätzte Geschwister, Verwandte, Patenkinder, Freunde, Bekannte, Arbeitskolleginnen, Schulkameraden und Nachbarn der Verstorbenen!

Geschätzte Ortsgemeinschaft von Zarnsdorf! Schwestern und Brüder in Christus!

 

Frau Stöckl hatte viele Hobbies. Sie interessierte sich für Geschichte und ihr waren Schlösser und Ausgrabungen sehr wichtig. Aus diesem Grund darf ich einen besonderen Gedanken in den Mittelpunkt dieser Begräbnispredigt stellen: Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Dieser Spruch ist vielen von uns seit Kindesbeinen an vertraut. Er wird gerne verwendet, wenn es bei Kindern gilt mit dem Suppe essen rechtzeitig fertig zu werden, so war es zumindest in meiner Kindheit. Was sicherlich nur den wenigsten bekannt sein wird, ist die Herkunft dieses Zweizeilers. Er stammt aus den mittelalterlichen Totentänzen und beschreibt, dass jeder einmal sterben muss.

 

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle müssen sterben. Viele sehen das als die einzige Gerechtigkeit, die es in dieser Welt gibt. In der barocken Totenkapelle des Stiftes Dürnstein in der Wachau hat der Künstler diese Gleichheit der Menschen wenigstens im Tod auf beeindruckende Weise dargestellt: Ein Totenkopf mit der Kaiserkrone, ein Totenkopf mit der Königskrone, ein Totenkopf mit dem Hut eines Bauern. Im Tod sind alle gleich.

 

Wir legen heute das menschlichen Ermessen viel zu kurze Leben von Thekla Stöckl in die Hände Gottes. Sie wurde am 10. August 1956 in Zarnsdorf geboren. Ihre Eltern hießen Ottilie und August Baumgartner. Der erste Weg ihres Lebens führte sie zwei Tage später am 12. August 1956 zum Sakrament der Taufe hier in unsere Pfarrkirche. Es wurde ihr damals der heute sehr seltene Vorname Thekla gegeben. Es war dies der Vorname ihrer Taufpatin Frau Thekla Flotin. Dieser christliche Name aus Griechenland hat eine wunderschöne Bedeutung: Die von Gott gerufene.

 

Heute sind wir versammelt um unsere Verstorbene auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 69 Jahre dazwischen die von der Sorge um ihre  Familie, ihren Beruf und leider auch von großen gesundheitlichen Sorgen geprägt waren. Sie machte gerne Urlaub in südlichen Land, liebte das Kochen, pflegte ihre Kaktusse, arbeitete gern im Garten, war gerne mit  dem Rad unterwegs und sie war einfach für alle da. Es letztes Zeichen dieser Liebe ist es auch, dass sie ihren Körper der Wissenschaft spendete, damit durch neue Erkenntnisse manch heimtückische Krankheit doch geheilt werden kann.

 

Thekla ist im Kreis von sechs Geschwistern aufgewachsen. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 25. Mai 1968 denn da konnte in Eichgraben Firmung gefeiert werden. Nach der Pflichtschulzeit in Steinakirchen erlernte sie im Geschäft Leyrer den Beruf eines Einzelhandelskaufmannes. Sie war später auf unterschiedenen Arbeitsplätzen tätig. Viele Jahre war sie bei der Firma Mondo angestellt, sei es als Kassierin oder später dann als Filialleiterin.

 

Sie lernte ihren Gatten Hermann Stöckl kennen. Hier in dieser Kirche konnte am 21. Mai 1977 Hochzeit gefeiert werden. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Sandra und Markus.

 

So vergingen die Jahre und Jahrzehnte. Leider verdunkelten große gesundheitliche Sorgen ihren Lebenshimmel, denn eine schwere Krankheit machte sich bemerkbar.

 

Jetzt in der Fastenzeit beten viele Menschen den Kreuzweg. Das heißt sie begleiten Jesus auf den 14 Stationen seines Leidensweges am Karfreitag. Von dieser Gebetsform geht sehr viel Kraft und Trost aus, denn sie ist dem Leben ganz ganz nahe.

 

War nicht auch der Lebensweg von Frau Stöckl in den letzten Monaten so ein Kreuzweg? Da gab es manchen Simon von Cyrene oder manche Veronika, die ihr geholfen haben in dieser schweren Zeit. Dieser Simon und diese Veronika des Jahres 2025 tragen konkrete Namen: Namens der Trauerfamilie darf ich der Pfarrcaritas Steinakirchen, dem Palliativteam Scheibbs und besonders den Freundinnen Michaela Käfer, Brigitte Bittenberger und Monika Jungwirth für ihre Hilfestellungen danken.

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle Menschen müssen sterben. Es gilt nun gemeinsam zu überlegen, was das für uns alle bedeutet. Was wird uns nach dem Tod erwarten? Dieser Ausblick hat die Menschen aller Zeiten bewegt.

 

Der Evangelist Johannes möchte auf diese Frage aller Fragen eine Antwort geben. Er schildert uns Jesus als den Weg, die Wahrheit und das Leben. (Joh 14,6) Wenn ein lieber Mensch stirbt, schleicht sich Ratlosigkeit ein. Ganz ehrlich sagt der Apostel zu Jesus: Herr wir wissen nicht wohin du gehst. Wie sollten wir da den Weg kennen? Der Herr gibt uns eine Zielrichtung vor.

 

Der schon vor längerer Zeit verstorbene Altbischof von Innsbruck Dr. Reinhold Stecher schreibt im Blick auf diese Bibelstelle über eine Bergtour die er unternommen hat: „Ich kam mit einem Bergführer zusammen, der für mich so vertrauensvoll wirkte, dass ich mit ihm zu einer sehr schwierigen Klettertour aufbrach. Er hat mich ans Seil genommen und ist mir vorausgegangen. Ich habe ihn zugesehen wie er geklettert ist, Griff für Griff, Felsvorsprung für Felsvorsprung. Da hinauf auf diesen Berg gab es keinen Weg, weder auf der Karte noch in der Natur – aber diesem Bergführer dem habe ich vertraut. Er war mein Weg.“

 

So ähnlich, hat es wohl auch Jesus Christus gemeint, wenn er sagt, dass er der Weg sei. Wir dürfen ihm vertrauen, wie der Bischof diesem Bergführer. Christ sein heißt, mit Christus verbunden sein. Hier in diesem irdischen Leben in guten wie in schweren Zeiten unseres Alltags und dann für immer im ewigen Leben. Aus diesem Grund schmücken wir unsere Häuser mit Kreuzen, damit wir immer wieder an die Gegenwart Gottes erinnert werden.

 

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle Menschen müssen sterben. Wir haben alle die gleiche Hoffnung, dass uns im Tod das Leben nicht genommen, sondern gewandelt wird. Trösten wir einander mit diesen Worten. AMEN

Lesung:             Jes 25, 8 ff                 Evangelium:     Joh 14, 1 – 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 21.03.2025 Begräbnispredigt für Hr. Franz Braunshofer (Pfarrer Hans Lagler)

Thema:     Mein Lebenswerk es ist zu Ende

 

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte des Verstorbenen!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen und der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens!

Liebe Ortsgemeinschaft von Stritzling!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Es ist schon über 20 Jahre her, da hatte Herr Braunshofer sein Begräbnis vorbereitet. Er schrieb eine Liste mit all den Leuten die an diesem Tag des Abschieds dabei sein sollten. Unser Verstorbener notierte auf diesem Zettel auch einen Spruch, der auf sehr gelungene Weise das lange Leben des Verstorbenen umschreibt:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit, Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit.

 

Mit diesen Worten möchte ich gerne die nun in Gott vollendete Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt stellen.

Als Vater schenkte ich mein Leben, den Kindern die mir Gott gegeben.

Was uns Menschen, die Tiere und die Pflanzen von der Welt der Technik unterscheidet, ist die Weitergabe des Geheimnisses des Lebens. Da wird die Schöpferkraft Gottes auf vielfältige Weise sichtbar. Herr Braunshofer gab dieses Geschenk an die nächste Generation weiter. Heute gehören auch 6 Enkel und drei Urenkel zur Familie.

 

Hier in der Pfarrkirche Steinakirchen konnte am 19. September 1970 Hochzeit gefeiert werden. Seine Gattin starb 2015.

 

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude.

 

Die Arbeit in der Landwirtschaft war Herrn Braunshofer von Kindesbeinen an vertraut. Er kannte von Jugend auf die Herausforderungen aber auch die Freuden eines bäuerlichen Betriebes. In seiner Zeit als aktiver Bauer machte sich die Technisierung der Bauernhöfe bemerkbar. Zahlreiche neue Anschaffungen und auch Umbauten erfolgten in diesen Jahren. Um dies alles finanzieren zu können, war er auch zusätzlich viele Jahre im Sägewerk Leitner beschäftigt.  So vergingen die Jahre und Jahrzehnte.

 

Als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Sein Glaubensweg begann hier in der Pfarrkirche Steinakirchen, denn zwei Tage nach seiner Geburt erhielt er am 1. Juli 1933 das Sakrament der Taufe. Ein großer Tag seiner Kindheit war mitten in der Kriegszeit am 13. Mai 1942, denn da konnte in Pöchlarn  Firmung gefeiert werden. Als Kind war er Ministrant in der Pfarrkirche.

 

Neben der vielen Arbeit in der Landwirtschaft war ihm der Sonntag heilig und die Mitfeier der hl. Messe ein großes Anliegen. Nach der Versammlung rund um den Altar in der Kirche, pflegte er gerne Gemeinschaft im gemütlichen Plaudern am Kirchenplatz und dann im Gasthaus. Die Sonntagsruhe war für ihn die Möglichkeit sich von seiner anstrengenden Arbeit wieder zu erholen und neue Kräfte für die kommende Woche zu sammeln.

Im christlichen Denken ist ja die Sonntagruhe schon ein Stück Himmel auf Erden. Namens der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens danke ich ihm für seine Treue im Gebet. Als Pfarrer sage ich ihm auch ein Vergelts Gott für seine wichtige Aufgabe als Sammler für die Caritas-Haussammlung in Stritzling.

 

Jesus vergleicht das Lebenswerk eines Menschen mit einem Weizenkorn. Es muss in die Erde gelegt werden, damit es reiche Frucht bringt. (Joh 12, 24)

 

Heute stellen wir nochmals in großer Dankbarkeit aber auch in inniger Trauer die lange Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt. Wir ernten die Früchte seiner langen Biographie. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche und gut begleitet von seiner Familie in er nun im 92. Lebensjahr von Gott abberufen worden.

 

Sein arbeitsreicher Lebensweg ist nun in Gott vollendet. Seine Lebensphilosophie darf ich uns allen nochmals in Erinnerung rufen:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit. Amen

 

Lesung: Jes 40, 6 -8                            Evangelium: Joh 12, 24 – 26

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 7.03.2025 Begräbnispredigt für Hr. Josef Peheim (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien!

Liebe Verwandte, Freunde, Nachbarn, Schulkameraden und Bekannte des Verstorbenen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Mit einem schlichten aber eindrucksvollen Zeichen begann vor genau zwei Tagen am Aschermittwoch die Fastenzeit. Alle, die an diesem Tag den Gottesdienst mitfeierten, bekamen ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Es werden dafür alte Palmbuschen verbrannt.

 

Wir wurden an diesem Tag aus der Freude des Faschings herausgerissen und an unsere Vergänglichkeit erinnert: Bedenk o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub der Erde zurückkehrst. Dieser Ritus, der Jahr für Jahr am Kalender steht, lässt uns dramatische Lebenserfahrungen ein wenig leichter verkraften, denn von einer Sekunde auf die andere kann sich unser Alltag total verändern.

 

Heute möchte ich die Spendeformel des Aschermittwochs bewusst umdrehen: Bedenk o Staub, dass du Mensch bist. Die Jahre unserer Lebenszeit sind ja zugleich ein Auftrag an uns. In der Art und Weise wie wir leben prägen wir unsere Umgebung.

 

Bedenke o Staub, dass du Mensch bist.

Bedenke, du zerbrechliches Wesen Mensch, dass du Gottes Ebenbild bist. Du trägst – obwohl du von der Erde genommen bist – göttlichen Atem in dir.

Bedenke, du zerbrechliches Wesen Mensch, das Gott etwas mit deinem Leben vorhat, dass du deine Berufung hast, deine Talente und Fähigkeiten, die du entfalten sollst.

Bedenke, du zerbrechliches Wesen Mensch, dass du glauben, hoffen und lieben kannst, dass du Mitmensch bist für andere durch deine Hilfsbereitschaft und deine Freundlichkeit.

Bedenke, du zerbrechliches Wesen Mensch, dass deine Zeit auf dieser Welt begrenzt ist, dass du heute noch beginnen musst deinen Lebensauftrag umzusetzen und wenn nötig auch Schritte der Umkehr zu setzen.

Bedenk o Staub, dass du Mensch bist.

Bedenk o Mensch, dass du Staub bist.

Heute bei diesem Begräbnisgottesdienst stellen wir den einzigartigen Menschen Herrn Josef Peheim in den Mittelpunkt. Wir haben hier in der Mitte den Sarg mit all dem was an ihm sterblich ist.

 

Der Verstorbene wurde am 5. Jänner 1941 in Wolfpassing geboren. Seine Eltern Cäcilia und Leopold Peheim schenkten ihm das Leben. Einen Tag später am Dreikönigstag des Kriegsjahres erhielt er hier in der Pfarrkirche das Sakrament der Taufe. Er ist mit seinen Geschwistern aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 14. Mai 1951, denn da konnte Firmung gefeiert werden.

 

Nach der Schulzeit begann er eine Mechanikerlehre in Scheibbs. Beruflich zog es ihn dann nach Deutschland wo er als Bauarbeiter tätig war. Er lernte seine Gattin Elfriede kennen, die er am 6. Juli 1968 hier in unserem Gotteshaus heiratete. In der Bergstraße in Steinakirchen wurde ein gemeinsames Haus gebaut. Die beiden sorgten sich um die Kinder Doris und Brigitte. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 5 Enkel und 5 Urenkel zur Familie.

 

So vergingen die Jahre und Jahrzehnte. In der Pension war er sehr an Sportübertragungen im Fernsehen interessiert, da er ja in seiner Jugend selber Fußball gespielt hatte. Der plötzliche Tod seiner Gattin zu Silvester 2020 war für ihn nur sehr schwer zu verkraften. Es wurde stiller um Herrn Peheim.

 

Leider stellten sich im Laufe der Zeit neben der Trauer auch zusätzliche gesundheitliche Sorgen ein. Ein Vergelts Gott allen die in dieser schweren Lebensphase Herrn Peheim umsorgt und besucht haben. Meine letzte Begegnung mit ihm war Anfang Februar auf der Palliativstation in Scheibbs. Er umschloss meine Hände und war für den Besuch sehr sehr dankbar. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche ist Herr Peheim nun im 85. Lebensjahr gestorben.

 

Wir erleben heute Jesus selbst in der Rolle eines Hausmeisters. Er stellt in der Ewigkeit sozusagen Wohnungen fertig. Wenn sie bezugsfähig sind, dann wird er uns zu sich holen. (Joh 14, 1 ff)

 

Wir legen heute das unvergängliche Leben von Herrn Peheim in die Hände Gottes. Bedenk o Mensch, dass du Staub bist. Bedenk o Staub, dass du Mensch bist. Amen

Lesung: 2 Kor 5,1.6-10                       Evangelium:     Joh 14, 1- 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mo. 3.03.2025 Begräbnispredigt für Fr. Maria Schmutz (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien! Liebe Kinder, Schwiegerkinder und Enkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Bekannte, Freunde, Schulkameraden und Nachbarn der Verstorbenen!

Liebe Ortsgemeinschaft von Buch!

Geschätzte Mitglieder des Oldtimervereines Blindenmarkt!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Mit einem schlichten aber eindrucksvollen Zeichen wird in zwei Tagen am Aschermittwoch wieder die Fastenzeit beginnen. Dieser Tag macht uns die Vergänglichkeit unseres Lebens neu bewusst. „Bedenke o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.“ Mit diesem Spruch wurde den Mitfeiernden der Gottesdienste das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Es werden dafür alte Palmkätzchen verbrannt.

 

Wenn wir Jahr für Jahr durch dieses schlichte Zeichen an unsere Sterblichkeit erinnert werden, dann ist das zugleich ein Auftrag. Wir sind eingeladen, ja sogar aufgefordert unsere noch offene geschenkte Lebenszeit gut zu nützen. Dieser Tag macht uns auch bewusst, dass wir der Herrlichkeit des Himmels immer näher kommen – Näher mein Gott zu dir.

 

Bei diesem Begräbnisgottesdienst werden uns Gedanken aus dem Lukasevangelium mitgegeben. Jesus hatte die Fähigkeit alltägliche Erfahrungen mit seiner Botschaft gut zu verbinden. In einer vornehmen Großfamilie ist der Gutsherr auf einer Hochzeit, die im Orient mehrere Tage dauerte. Seine Diener warteten auf die Rückkehr ihres Herrn. Es gab in der damaligen Zeit ja keine Möglichkeit dies mitzuteilen. Heute würde man kurz anrufen oder ein SMS schreiben.

 

Der Hausherr kommt ganz plötzlich retour und alle versammeln sich sofort um das zu hören was er von der Hochzeit berichtet. Selig, die Knechte, die der Herr wach findet wenn er kommt. (Lk 12, 37) Dieses ungewisse Erscheinen wird in der Denkwelt der Bibel auch auf den Tod übertragen.

 

Aus christlicher Sicht klopft der Herr zu jener Stunde an unsere Tür, wenn wir unseren Lebensauftrag erfüllt haben, oder um es im Blick auf ein Hobby von Frau Schmutz zu sagen: wenn unser Lebensbild in den Augen Gottes fertig gestickt ist. Haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Lk 12,40) Im Bild des Festmahles wird die Gemeinschaft im Himmel umschrieben.

 

Zu diesem Festmahl des Himmels ist nun unsere Verstorbene gerufen worden. Frau Maria Schmutz kam am 8. September 1948, also am Fest „Maria Geburt“ in Buch auf die Welt. Ihre Eltern Anna und Leopold Eberl schenkten ihr das Leben. Sie war das einzige Kind dieses Ehepaares. Der erste Weg in ihrer Biographie führte sie am 19. September hier in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Frau Schmutz auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 77 Jahre dazwischen die von der Sorge um ihre Familie und ihre Landwirtschaft geprägt waren.

 

Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 6. Juni 1960, denn da konnte in Linz Firmung gefeiert werden. Nach der Pflichtschulzeit in Neumarkt besuchte sie die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Gaming.

 

Sie lernte ihren Gatten Johann Schmutz aus Kleinwolfstein in der Pfarre Neustadtl kennen. Hier in dieser Kirche läuteten am 11. Mai 1969 die Hochzeitsglocken. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Rosmarie und Silvia. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 4 Enkel zur Familie. Frau Schmutz hatte auch fünf Patenkinder.

 

Mit Leidenschaft widmete sie sich dem Sticken von Bildern, stricken, nähen und kochen. Die Gastfreundschaft war ihr sehr wichtig. Mit ihrer Mutter feierte sie oft die Sonntagmesse in unserer Pfarrkirche mit.

 

Die Jahre und Jahrzehnte vergingen. Nach dem Tod ihres Gatten im November 2019 machte sich immer mehr eine Demenzerkrankung bemerkbar. Ein Vergelts Gott allen die gerade in den letzten Monaten Frau Schmutz gepflegt, betreut oder besucht haben. Sie war da in einer anderen Welt.

 

Nun ist sie von allen irdischen Sorgen befreit und sie ist an das Ziel ihres Lebens angelangt. Sicherlich haben sie schon erlebt wenn bei einem Marathon oder einem Schirennen die Sportler in das Ziel gelangen. Alle applaudieren, schwenken ihre Fahnen und freuen sich. In diesem Bild spricht ein altes Gebet, welches das Heimkehren eines Menschen in die Herrlichkeit Gottes beschreibt: Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen und Christus, der für dich gestorben ist, soll dich mit ewigen Leben erfreuen.

 

In Trauer und Dankbarkeit legen wir auf das Leben von Frau Schmutz in die Hände Gottes zurück. Sie war wie wir alle nur Gast auf Erden. Das Aschenkreuz zu Beginn der Fastenzeit macht uns das Jahr für Jahr bewusst. Wir müssen von ihr Abschied nehmen, aber in der Herrlichkeit Gottes gibt es ein Wiedersehen. Amen

 

Lesung:    Röm 6, 3 ff                Evangelium:     Lk 12, 35 – 38

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 21.02.2025 Begräbnispredigt für Hr. Franz Pramreiter (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Frau Pramreiter, Liebe Pepperl, oder liebe Pepi wie dich dein Franz immer genannt hat!

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte!

Geschätzte Mitglieder des Gemeinderates der Marktgemeinde Wang, der Freiwilligen Feuerwehr und der Senioren von Wang!

Liebe Mitglieder des Aussiedlervereines, die ihr heute von weit und breit nach Steinakirchen gekommen seid!

Hochwürdiger Herr Gastpriester Jaianthi aus Innsbruck!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein,

der eine lebt vom andern für sich kann keiner sein.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Die Botschaft der Bibel ist einzigartig, denn die Gedanken der heiligen Schrift sind eine unerschöpfliche Quelle für ein Leben aus dem Glauben. Im Bild des Weizenkornes beschreibt Jesus heute unser vergängliches Leben. Es muss wie Saatgut in die Erde gelegt werden, damit es reiche Frucht bringen kann. Herr Pramreiter war als Bauer mit dieser Arbeit vertraut. Aussaat, Wachstum und Ernte und die alltägliche Tätigkeit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb bestimmten viele Jahre seinen Alltag.

 

So gab der Herr sein Leben verschenkte sich wie Brot,

Wer dieses Brot genommen, verkündet seinen Tod.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Jesus Christus beschreibt sich selber als dieses Weizenkorn. Wir dürfen ihm bei jeder heiligen Messe im Brot des Lebens begegnen. Er verschenkt das kostbarste, das er besitzt, nämlich sein Leben. “Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“, so sagt er. (Joh 15,13) Das wertvollste das wir einem anderen Menschen schenken können, das ist unsere Zeit.

 

Wer dies Geheimnis feiert soll selber sein wie Brot,

So lässt er sich verzehren von aller Menschennot.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Franz Pramreiter wurde am 18. Jänner 1943, also mitten in der Kriegszeit in Wang geboren. Seine Eltern hießen Cäcilia und Franz Pramreiter. Sein erster Weg führte ihn zwei Tage später hier in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Franz auf seinem letzten Weg zu begleiten.

 

Mit seinem Bruder Josef ist er aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 6. Juni 1969 denn da erhielt er im Wiener Stephansdom  das Sakrament der Firmung. Schon als Jugendlicher eignete er sich viele Fähigkeiten an, da denke ich an das Veredeln von Bäumen.

 

Als junger Mann hielt er Ausschau nach einer Braut. Da entdeckte er in Purgstall seine Pepi, die gerade an einem Sonntagnachmittag in der Fastenzeit zu Fuß zur Kreuzwegandacht unterwegs war.

 

Am 4. Februar 1969 konnte hier in Steinakirchen Hochzeit gefeiert werden. 56 Jahre seid ihre beide in Freud und Leid des Lebens im Sakrament der Ehe verbunden gewesen. Der Herrgott hat euch beiden zwei fleißige Hände mitgegeben. Mit Fleiß und Beharrlichkeit konnte Franz gemeinsam mit seiner Pepi und der Familie großes bewirken. Da wurde der Aussiedlerhof gebaut und die Direktvermarktung aufgebaut.

 

4 Kinder erblickten das Licht der Welt. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 12 Enkel und 3 Urenkel zur Familie. Leider ist Enkel Jakob nur wenige Monate alt geworden.

 

Als Brot für viele Menschen hat uns der Herr erwählt,

Wir leben füreinander und nur die Liebe zählt.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Namens der Pfarrgemeinde von Steinakirchen und der Kirchengemeinde von Wang danke ich dem Franz für die treue Mitfeier der Gottesdienste. Gerade im Alter wurden ihm die Kraft des Glaubens und die Verehrung der Gottesmutter Maria immer wichtiger. Als 2016 ein Schlaganfall das Leben von Franz gewaltig veränderte, hast du liebe Pepperl für deinen Mann mit deiner Familie großes geleistet. Er lernte wieder gehen und er konnte wieder am familiären, gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilnehmen. Ihr seid immer Hand in Hand zur heiligen Kommunion nach vorne gekommen und dann Hand in Hand in die Kirchenbank zurückgegangen. Das beeindruckte mich sehr, denn so wurde euer Eheversprachen von damals in Gesundheit und Krankheit füreinander da zu sein sichtbar.

 

Eines hat aber der Franz leider nicht mehr gelernt und das waren die Verkehrsregeln. Wenn er mit seinem Dreirad unterwegs war, da musste sich die ganze Welt nach ihm richten. Alle Schutzengel fuhren mit ihm mit, denn links und rechts zu schauen, wenn er in eine Straße einbog, das war für ihn nicht notwendig. Da könnten viele von uns Geschichten erzählen.

 

Gerne erinnere ich mich an nette Gespräche am Kirchenplatz oder bei Besuchen im Hause Pramreiter, wo mir sein Humor und die Schlagfertigkeit große Freude bereitete. Trotz der vielen Arbeit am Hof, der Sorge um die Familie war für Gastfreundschaft, für Reisen mit dem Aussiedlerverein und fürs Schmäh führen auch noch Zeit.

 

Die Jahre und Jahrzehnte vergingen im Leben von Herrn Pramreiter

Sein plötzlicher Heimgang macht uns traurig, doch wir sind alle dankbar für die lange Zeit die wir mit ihm verbringen durften.

 

Jesus vergleicht unser Leben mit einem Weizenkorn. Wir wollen Gott bitten, dass alles wachsen darf, was Herrn Pramreiter aus Gutem in seinem Leben ausgesät hat. Amen

 

Durch die Predigt hat uns ein Gebet über das Weizenkorn begleitet. Ich darf es uns in gesungener Form nochmals in Erinnerung rufen:

 

Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein;

Der eine lebt vom andern für sich kann keiner sein.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

So gab der Herr sein Leben, verschenkte sich wie Brot,

Wer dieses Brot genommen, verkündet seinen Tod.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Wer dies Geheimnis feiert, soll selber sein wie Brot,

So lässt er sich verzehren von aller Menschennot.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Als Brot für viele Menschen hat uns der Herr erwählt,

Wir leben füreinander und nur die Liebe zählt.

Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.

 

Lesung: Psalm 139                            Evangelium:     Joh 12, 23 – 26