Di. 17.9.2024 Begräbnispredigt für Hr. Alois Karner (Pfarrer Hans Lagler)

 

Geschätzte Frau Karner! Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Freunde, Nachbarn und Bekannte des Verstorbenen!

Liebe Mitglieder des Gemeindesrates und der Senioren Steinakirchen!

Geschätzte Mitbrüder im priesterlichen Dienst!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Zu den bekanntesten Heiligengestalten der Christenheit zählt der heilige Franz von Assisi. In diesen Tagen sind mit seiner Persönlichkeit zwei große Jubiläen verbunden: Es ist genau 800 Jahre her, dass an seinem Körper die fünf Wundmale Christi sichtbar wurden. In dieser engen Verbundenheit mit Jesus schreibt er einige Wochen später den berühmten Sonnengesang wo er die ganze Schöpfung mit Bruder oder Schwester anredet. Herr sei gelobt für Bruder Sonne oder Schwester Mond.

 

Als junger Mann ringt er aber um seinen Lebensstil. Er verbringt viel Zeit vor einem Kreuz in San Damiano und spürt innerlich wie Jesus zu ihm sagt: Bau meine Kirche wieder auf! Der Kaufmannssohn versteht diesen Auftrag zuerst wortwörtlich und beginnt verfallende Bildstöcke und Kapellen der Gegend zu renovieren. Mit der Zeit erkennt er, dass damit die Gemeinschaft der Kirche selber gemeint ist und er ruft eine Erneuerungsbewegung ins Leben die bis heute viele Menschen anspricht.

 

Dieses „Baue meine Kirche wieder auf“ gilt besonders für unseren Herrn Dombaumeister Alois Karner. Alois Karner wurde am 11. April 1934 in Koth auf der Hochrieß geboren. Der erste Weg seines Lebens führte ihn einen Tag später zum Sakrament der Taufe in die Pfarrkirche Purgstall. Heute sind wir in seiner geliebten Steinakirchner Pfarrkirche beisammen um Alois auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es liegen 90 Jahre dazwischen die von der Sorge um seine Familie und der Arbeit geprägt waren.

 

Als Kind erlebte er die schwere Zeit des Zweiten Weltkrieges. Mitten in dieser dunklen Epoche wurde ihm am 20. Juni 1943 in Purgstall das Sakrament der Firmung gespendet. Sein Vater kehrte aus den Wirren des Krieges nicht mehr zurück. Der Bub war auf sich allein gestellt. Es war ihm aber ein starker Wille geschenkt und so war er immer mehr überzeugt, dass er sein Leben selber in die Hand nehmen muss.

 

Er lernte seine Gattin Leopoldine kennen, die er am 19. Juni 1954 in Maria Taferl heiratete. Vier Kinder erblickten das Licht der Welt: Elisabeth, Leo, Gerti und Gerhard. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 10 Enkel und 3 Urenkel zur Familie.

 

Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung übernahm er in den Betrieben wo er tätig war verantwortungsvolle Aufgaben. Er leitete zahlreiche Großbaustellen. Gerade im Alter erzählte er gerne von dieser Zeit.

 

Namens der Pfarrgemeinde von Steinakirchen danke ich dem Alois für die unzähligen Stunden, in denen er unentgeltlich zahlreiche Baustellen geplant und durchgeführt hat. Unser Herr Dombaumeister hatte da ein Geheimrezept. Ob bei dem Pfarrspielplatz, dem Pfarrzentrum, der Pfarrkirche oder beim Kirchenplatz  – Alois war immer der erste der frühmorgens kam und der letzte der ging. Er hatte somit alles im Blick konnte so die Arbeit gut einteilen. Dieser großartige Einsatz für unsere Pfarre wurde mit dem Hippolytorden gewürdigt.

 

Mit seiner Gattin Leopoldine und seiner Familie konnte er viele Feste feiern. Da denke ich an eure runden Geburtstage und die zahlreichen Hochzeitsjubiläen. Der 90-er und die Gnadenhochzeit im Juni waren ihm ein großes Anliegen. Er konnte dieses Fest mit strahlenden Augen feiern und so hatte er sein letztes Lebensziel erreicht.

 

Seine Kräfte ließen danach von Woche zu Woche nach. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche, begleitet von seiner Gattin und der Familie ist er nun im 91. Lebensjahr von Gott abberufen worden. Für ihn gilt das Wort des greisen Simeon im Tempel von Jerusalem: Nun lässt du Herr deinen Knecht in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen.“

 

Ein erfülltes Leben ist nun in Gott vollendet. Mit Alois Karner vertrauen wir eine Persönlichkeit der Ewigkeit des Himmels an, die großes für seine Familie und die Öffentlichkeit bewegen durfte. Lieber Lois Vergelts Gott für alles. Amen

 

Lesung:    Jes 40, 1- 4                                 Evangelium: Lk 2, 22 – 33

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 13.9.2024 Begräbnispredigt für Hr. Josef Sonnleitner (Pfarrer Hans Lagler)

 

Geschätzte Frau Sonnleitner! Liebe Fini!

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Freunde und Nachbarn des Verstorbenen!

Liebe Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wang und des Pensionistenverbandes!

Geschätzter Mitbrüder im priesterlichen Dienst!

Liebe Ortsgemeinschaft von Wang! Schwestern und Brüder in Christus!

 

Wie schnell doch die Zeit vergeht, so sagen wir gerne. Wir stellen oft ratlos fest, wie rasch eine Woche oder ein Monat wieder vergangen ist. Das Jahr 2024 wird schon bald Geschichte sein. Manchmal haben wir alle das Gefühl die Zeit zerrinnt uns wie Sand zwischen den Fingern.

 

Der christliche Glaube hilft uns die Jahre, die uns allen geschenkt sind, bewusster zu gestalten. Neben dem Sonntag, der unserem Wochenrhythmus ein Gefüge gibt,  haben wir die Festzeiten des Kirchenjahres, die dem Alltag ihr besonderes Gepräge geben. Alle Jahre wieder kommen Weihnachten und Ostern auf uns zu.

 

Wer noch intensiver mit dem kirchlichen Kalender lebt, erkennt, dass an jedem Tag Heilige geehrt werden. Manche von ihnen prägen im Brauchtum unsere Lebensweise, denken sie nur an die Barbarazweige,  die Nikolausgeschenke oder die Martinslaternen.

 

Zwei wichtige Marienfeiertage im Monat September möchte ich mit dem Leben von Herrn Sonnleitner in enge Verbindung bringen:

 

Wir blickten am vergangenen Sonntag, dem 8. September auf das Fest  Maria Geburt. So wie die Gottesmutter Maria ist Herr Sonnleitner in eine schwere Zeit hineingeboren worden. In ganz Europa tobte der Zweite Weltkrieg als er am 5. März 1940 in Wang das Licht der Welt erblickte. Seine Eltern hießen Maria und Engelbert Sonnleitner.

Der erste Weg seines Lebens führte ihn eine Woche später hier in unsere Pfarrkirche, wo er das Sakrament der Taufe erhielt.

 

Heute sind wir wieder in dem von ihm so geliebten Gotteshaus beisammen um Herrn Sonnleitner auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es liegen über 84 Jahre dazwischen, die von der Sorge um seine Familie, der Arbeit, seinen Hobbies und der Mitarbeit in verschiedensten Bereichen des öffentlichen Lebens geprägt waren.

 

Mit seiner Schwester Elisabeth ist er herangewachsen. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 13. Mai 1951, denn da konnte Firmung gefeiert werden. Nach der Schulzeit in Wang und Steinakirchen erlernte er in Randegg den Beruf eines Tischlers. Bei der Firma Reider in Steinakirchen war er dann im Stiegenbau beschäftigt. 27 Jahre arbeitete er der Firma Plasser und Theurer als Maschinist beim Gleisbau in Österreich und in unseren Nachbarländern.

 

Ein Spitalsaufenthalt in jungen Jahren sollte sein Leben verändern. Da kam jeden Tag eine fesche Verkäuferin in sein Krankenzimmer und bot Zeitungen an. So lernte er seine Fini kennen, die er dann am 22. Juli 1961 in Lackenhof am Ötscher heiratete. 63 Jahre seid ihr nun in Freud und Leid des Lebens im Sakrament der Ehe vereint gewesen.

 

Drei Kinder erblickten das Licht der Welt: Michaela, Maria und Walter. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch sechs Enkel und sieben Urenkel zur Familie.

 

Die Jahre und Jahrzehnte vergingen. Namens der Pfarrgemeinde darf ich ihm für die treue Mitfeier der Gottesdienste in Wang und in Steinakirchen bedanken. Er suchte besonders zu unseren Kaplänen der Weltkirche Kontakt, die in den vergangenen Jahren bei uns immer wieder tätig waren. Schön, dass du lieber Pater Martin, du lieber Pater Yohanu und du lieber Samuel heute hier sein.

 

Die Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr in Wang war ihm sehr wichtig. Wir werden darüber noch in einer Ansprache mehr erfahren. Seine vielfältigen Interessen brachten ihn mit vielen Menschen in Berührung. Da denke ich an seine Mitarbeit im politischen Bereich, beim Pensionistenverband, bei der die Fahrten zu Radiosendungen oder die Organisation der legendären Puch-Treffen in Wang. In den letzten Jahren machten ihm gesundheitliche Sorgen zu schaffen. Vergelts Gott den Angehörigen für die Sorge um den Gatten und Opa. Gestärkt mit dem Sakrament der Krankensalbung ist sie nun im 85. Lebensjahr von Gott abberufen worden.

 

Sehr gerne möchte ich neben dem heutigen Festtag „Maria Geburt“ auf einen zweiten Mariengedenktag im September hinweisen. Am 15. September gilt es dann den Tag der sieben Schmerzen Mariens zu begehen.

 

Wer diesen Tag bewusst feiert, erinnert sich an diese sieben Schmerzen Mariens: Da denken wir an die Weissagung des Simeon, der zu Maria sagt, dass ein Schwert durch ihre Seele dringen wird. Da wird die Flucht nach Ägypten, die dreitägige Suche des zwölfjährigen Jesus, der Weg nach Golgotha am Karfreitag, die Kreuzigung des Herrn, die Abnahme vom Kreuz und die Grablegung Jesu in den Mittelpunkt gestellt.

 

Wer diese sieben Schmerzen Mariens genauer überlegt, kommt dann mit den eigenen Sorgen des Lebens in Berührung. Der Blick auf die Gottesmutter Maria ist eine große Hilfe um mit den oft rätselhaften Herausforderungen seiner eigenen Biographie besser zurecht zu kommen. Aus diesem Grund ist eine gesunde Marienverehrung ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens, der katholischen Tradition.

 

Herr Sonnleitner hat im Alter gerade in der Liebe zur Gottesmutter Maria und beim Südtiroler Heiligen Josef Freinademetz Halt in seinem bewegten Leben gefunden, denn er hatte in seinem langen Leben manch seelischen oder körperlichen Schmerz zu verkraften. Da denke ich an die vielen Spitalsaufenthalten und Operationen.

 

 

Das Leben von Herrn Sonnleitner ist nun in Gott vollendet. Wir legen heute Freud und Leid, schönes und sorgenvolles dieser über 84 Jahre dem Schöpfer des Himmels und der Erde in die Hände. Die Gedenktage Maria Geburt und die sieben Schmerzen Mariens helfen uns dabei. Amen

 

Lesung: Jes 40, 6 – 8                           Evangelium: Lk 2, 33 – 35

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Di. 10.9.2024 Begräbnispredigt für Hr. Alois Schalhaas (Pfarrer Hans Lagler)

 

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Liebe Geschwister, Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte von Herrn Schalhaas!

Geschätzte Mitglieder des Hegeringes Steinakirchen!

Liebe Ortsgemeinschaft von Stetten!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Der große spanische Maler Pablo Picasso war ein aufmerksamer Beobachter. Bei vielen seiner Zeitgenossen musste er leider eine im Grunde traurige Feststellung machen: „Alle Menschen werden als einzigartige Originale geboren, doch die meisten sterben als schlechte Kopien.“ Da kann ich nur drauf sagen: Lieber Herr Picasso, sie haben leider in Steinakirchen unseren Schalhaas Lois nicht kennen gelernt, denn er ist als Original geboren und auch als einzigartiges Original in die Ewigkeit hinüber gegangen. Gerne darf ich den Gedanken wiederholen, mit dem ihr das Foto und somit die Lebensgeschichte eures Vater und Opas umschrieben habt: Du warst ein Unikat bis zu deinem letzten Atemzug, unvergleichlich und unmöglich zu kopieren.

 

Herr Alois Schalhaas wurde am 26. Februar 1933 in Loising geboren.  Seine Rosa und Franz Schalhaas schenkten ihm und vier anderen Kindern das Leben. Der erste Weg seines Lebens führte ihn zwei Tage später also am 28. Februar 1933 hier in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Herrn Schalhaas auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es lieben über 91 Jahre dazwischen, die von der Sorge um seine Familie, seinem Beruf, der Landwirtschaft, der Jagd, seines Hobbies und der Geselligkeit gewidmet waren. Heute wie damals leuchten seine Tauf- und seine Erstkommunionkerze.

 

 

 

Ein großer Tag seiner Kindheit war mitten im Zweiten Weltkrieg, denn am 13. Juni 1943 konnte Firmung gefeiert werden. Sein Schulweg war abenteuerlich, denn er erzählte immer wieder von den Tieffliegerangriffen zu Kriegsende.

 

Alois lernte seine Gattin Anna Dorninger aus Stetten kennen, die er am 7. Februar 1961 hier in unserer Pfarrkirche heiratete. Vier Kinder erblickten das Licht der Welt: Alois, Elisabeth, Gerhard und Manfred. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch acht Enkel und vier Urenkel zur Familie.

 

Herr Schalhaas war als Nebenerwerbslandwirt tätig. Er war 30 Jahre bei der Post in Wien beschäftigt und hatte immer Nachtschicht. Unser Verstorbener war ein Mann voller zukunftsweisender Ideen: Er baute schon 1965 eine Zentralheizung für sein Haus. Er war einer der ersten in Stetten, der ein Auto hatte und auch einen Fernseher besaß. Er machte mit seiner Familie Ausflüge in ganz Österreich, die den Kindern bis heute in guter Erinnerung sind. Ein großer Rückschlag war es aber als 1975 das Wirtschaftsgebäude abbrannte. Es wurde mit viel persönlichen Einsatz wieder aufgebaut.

 

In der Pension hat Lois gerne mit Holz gebastelt. Seine Leiterwägen und auch die über 50 Ratschen, die er für die Pfarre gemacht hat, waren einzigartig. Er hat für das Rote-Kreuz Sitzgarnituren hergestellt und sogar für seine Gattin Anna hat er ein Begräbniskreuz vorbereitet, das heute auch für ihn selber verwendet wird.

 

Alois war für uns alle ein echtes Original. Dies war manchmal für seine Gattin und seine Familie leider auch schwer zu verkraften. Ein Beispiel: Er hatte 1973 eine schwere Magenoperation. Der Arzt riet ihm damals jeden Tag zwei Achterl Wein zu trinken. Alois hat diesen ärztlichen Rat sehr genau und gewissenhaft befolgt. Es könnte aber sein, dass wir heute nach dieser Berechnung 2 Achterl Wein am Tag vom ältesten Mann der Welt Abschied nehmen müssen.

 

 

 

Einmal war ich bei ihm eingeladen um Ratschen abzuholen. Er lud mich in sein Jagdstüberl ein und wir tranken einen „Schnapper“ wie er gerne sagte. Naja, der Alois hatte innerhalb einer Stunde den ärztlichen Befehl von damals gleich für mehrere Tage erfüllt.

 

So verging die Zeit. Alois trug wesentlich zur Ortskernbelebung in Steinakirchen bei, denn er war in unseren Gasthäusern ein gern gesehener Besuch. Wenn man ihn fragte, wie geht es dir, dann meinte er „alles karosho“ alles ist ausgezeichnet.

 

In den letzten Jahren machten sich aber die Sorgen des Alters bemerkbar. Pfleger Thomas war sein guter Betreuer, denn er liebevoll seinen Sterbebegleiter nannte. Er unternahm mit ihm kleine Ausflüge und fuhr mit ihm nach Köchling ins Gasthaus Bruckner, wo schon Freunde auf ihn warteten.

 

Von der Pfarre durften wir ihm zu den hohen Feiertagen die heilige Kommunion bringen. Nach dem gemeinsamen Gebet war immer auch Zeit seine Witze zu hören und gemütlich zu plaudern. Nun kam sein Tod für uns alle doch plötzlich, aber auch dieser letzte Weg ist ein Teil des Lebens.

 

Im Evangelium hörten wir heute zwei Gleichnisse; eines aus der Lebenswelt eines Mannes und eines aus dem Alltag einer Frau zur Zeit Jesu. Das Leben soll wachsen und reifen wie ein Senfkorn. Im Laufe der Jahrzehnte konnte Alois großes bewirken.

 

 

Das Reich Gottes ist wie das Mischen von Mehl mit Sauerteig. Alois hat seine Talente in vielfacher Weise in unseren Alltag eingebracht. Vergelts Gott dafür.  (Lk 13,18 ff.)

 

„Alle Menschen werden als einzigartige Originale geboren, doch die meisten sterben als schlechte Kopien“, so stellt der Maler Pablo Picasso fest. Es gibt aber auch das Gegenteil. Die große Zahl der Heiligen sind Zeit ihres Lebens Originale geblieben.

 

Wir müssen heute von einem Steinakirchner Original Abschied nehmen, denn wir legen das Leben von Herrn Alois Schalhaas in die Hände Gottes. Gott möge ihn nun mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen

Lesung:    Apg 6, 8 – 10                     Evangelium:     Lk 13, 18 – 21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 6.9.2024 Begräbnispredigt für Frau Maria Resch (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzter Herr Resch, lieber Jack!

Liebe Kinder, Schwiegerkinder und Enkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte der Verstorbenen!

Liebe Mitglieder des Alpenvereins der Ortsgruppen Wieselburg und Steinakirchen!

Geschätzte Mitglieder des Kirchenchores und des Kirchenorchesters von Steinakirchen!

Liebe Lehrerkolleginnen und Kollegen!

Geschätzte ehemalige Schülerinnen und Schüler von Frau Fachlehrer Resch!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Die Botschaft der Bibel ist faszinierend, denn unser Herr Jesus Christus wollte seinen Jüngern und damit auch uns eine klare Richtung für das Leben mitgeben: Wenn jemand mich liebt, wird er, wird sie an meinem Wort festhalten, so sagt er im Johannesevangelium. (Joh 14,23) Aus dieser Aussage können wir heraushören, wie wichtig es ist, in den Worten und Taten des Herrn Halt zu finden.

 

Dr. Reinhold Stecher, Altbischof von Innsbruck und begeisterter Bergwanderer, erzählt im Blick auf diese Bibelstelle aus seinem Leben:

Ich denke da an eine Bergtour zurück, die ich allein niemals unternommen hätte. Aber ich kam mit einem Bergführer zusammen, der für mich ein so absolutes Vertrauen erweckte, dass ich mich mit ihm zu dieser Tour entschloss. Er hat mich ans Seil genommen und ist mir vorausgegangen. Ich habe ihm genau zugeschaut, Griff für Griff, Felsvorsprung für Felsvorsprung. Da hinauf gab es keinen Weg, weder auf der Karte noch in der Natur. Diesem Bergführer habe ich vertraut, ihm habe ich genau zugeschaut, mit ihm war ich durch das Seil verbunden. Ohne ihn wär ich nie auf diesen Berg gekommen – so schreibt Altbischof Stecher in seinen Lebenserinnerungen. Zusammenfassend stellt er fest: Viele Wege führen zu Gott einer geht über die Berge. Dieser Gedanke war ihm Herzen von Frau Maria Resch tief verankert. Sie war so oft in den Bergen unterwegs, manchmal in einer Gruppen oder auch alleine. Griff für Griff, Felsvorsprung für Felsvorsprung – alles gut uns sicher von Maria durchdacht auf dem Weg zum Gipfelkreuz.

 

 

Blicken wir gemeinsam auf ihre Lebensgeschichte zurück, die ja auch einer Bergwanderung gleicht: Sie wurde am 21. September 1952 in Scheibbs geboren. Ihre Eltern hießen Maria und Alfred Wochian. In der Pfarrkirche von Gresten empfing sie am 5. Oktober 1952 das Sakrament der Taufe. Ihr wurden die Namen Maria Hedwig gegeben. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 19. Juni 1965, denn da erhielt sie in Neuhaus am Ötscher das Sakrament der Firmung.

 

Nach der Volks- und Hauptschule in Gresten maturierte sie am Gymnasium in Scheibbs. Die Ausbildung als Lehrerin für Mathematik und Musik absolvierte sie in Wien. Maria unterrichtete zuerst in ihrem Heimatort Gresten und dann 36 Jahre an der Hauptschule in Steinakirchen. Sie hat also Generationen von Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Die Leidenschaft für Sport wurde ihr im Laufe der Jahre immer wichtiger. Sie konnte viele junge Menschen für das Klettern und für Volleyball begeistern und sie hat viele Schikurse organisiert.

 

In unsere Pfarrgemeinde brachte Maria ihre Talente besonders im Bereich der Kirchenmusik ein. Sie spielte Cello im Orchester und sie war auch viele Jahre Mitglied im Kirchenchor. Vergelts Gott dafür.

 

Maria lernte ihren Gatten Jack kennen. Am 21. August 1976 konnte in der kleinen Wallfahrtskirche Maria Seesal bei Ybbsitz Hochzeit gefeiert werden. Drei Kinder erblickten das Licht der Welt: Elisabeth, Andreas und Annemarie. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 6 Enkel dazu. So vergingen die Jahre und Jahrzehnte im Leben von Frau Resch.

 

Der plötzliche Tod von Maria macht uns alle betroffen. Wir spüren wie kostbar und zugleich zerbrechlich unser irdisches Leben ist. Die Trauer um Maria wird von einem wichtigen Gedanken des christlichen Glaubens erhellt, denn unser Todestag auf Erden ist zugleich der Geburtstag für den Himmel. Jesus erklärt uns dies in diesem rätselhaften Wort: Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde, wann der Herr kommt. (Mt 24, 44)

 

Christ sein heißt also mit dem Herrn verbunden zu sein, auf ihn zu schauen, ihn als Vorbild zu nehmen. Wenn ich mich an seinem Wort festhalte, dann führt er mich ans Ziel meiner Lebenswanderung, hinein in die Ewigkeit. Manch steile Wand wird Griff für Griff zu bewältigen sein, manch blühende Almwiese werden wir fröhlich durchwandern.

 

So vertrauen wir Licht und Schatten der Lebensgeschichte von Maria der Güte und Barmherzigkeit Gottes an. Viele Wege führen zu Gott, einer führt über die Berge. Amen

 

Lesung:    Koh 3                               Evangelium:     Mt 24, 43 – 44

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do. 29.8.2024 Begräbnispredigt für Frau Christine Kainz (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Trauerfamilien!

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel von Frau Kainz!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Freunde, Schulkameraden, Bekannte, Nachbarn und Lehrerkolleginnen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Uns ist wahrscheinlich viel zu wenig bewusst wie sehr unsere alltägliche Sprache von biblischen Begriffen und Redewendungen beeinflusst ist. Mit einem Beispiel möchte ich diesen Gedanken näher erklären: Wenn wir vom plötzlichen Tod eines lieben Menschen überrascht werden, dann wird von einer Hiobsbotschaft gesprochen.

 

Mit diesem Begriff “Hiobsbotschaft” greifen wir auf den Namen eines Mannes der Bibel zurück. Im Alten Testament wird in einer Lehrerzählung geschildert, wie eine Person namens Hiob alles verliert. Ein Diener nach dem andern bringt ihm eine schreckliche Nachricht: Deine Ernte ist vernichtet, beim Einsturz eines Hauses sind alle deine Kinder umgekommen und dann wird er selber noch schwer krank. Als Ijob das alles hört ist er zurecht fassungslos. Er denkt lange nach und ringt sich zu einem gewaltigen Glaubensbekenntnis durch: Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen, gelobt sei der Name des Herrn. (Ijob 1,22)

 

Wir alle müssen erst mit dieser Hiobsbotschaft fertig werden, dass Frau Christine Kainz nicht mehr am Leben ist. Ihr plötzlicher Tod macht uns alle betroffen.

 

Christl wurde am 1. März 1951 in Stritzling geboren. Sie war das erste von drei Kindern ihrer Eltern Christine und Franz Resch. Einer der ersten Wege ihres Lebens führte sie am 17. März 1951 in unsere Pfarrkirche von Steinakirchen, denn an diesem Tag erhielt sie das Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Frau Lehrerin Kainz auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen 73 Jahre dazwischen die von der Sorge um ihre Familie und den vielen Jahren des Schuldienstes geprägt waren.

 

Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 11. Juni 1962, denn da erhielt sie in Linz das Sakrament der Firmung. Nach der Schulzeit in Steinakirchen und Scheibbs absolvierte sie in Krems die Ausbildung zur Volksschullehrerin. Diese Jahre an der Donau sollten auch ihr privates Leben entscheiden, denn sie lernte dort ihren zukünftigen Gatten Willi kennen, den sie am 27. Juli 1974 in der Wallfahrtskirchen Plankenstein heiratete. Meine letzte bewusste Begegnung mit Christl war als ich mit ihr Ende Juli über dieses Fest der Goldenen Hochzeit sprach.

 

Vier Kinder erblickten das Licht der Welt: Claudia, Michael, Barbara und Agnes. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 7 Enkel und ein Urenkerl zur Familie.

 

Ihre schulische Laufbahn führte sie nach Reinsberg und Purgstall. Viele Jahre unterrichtete sie in Steinakirchen an unserer Volksschule. Für mich es immer hochinteressant. Wenn bei Klassentreffen über die eigene Schulzeit gesprochen wird, erzählen die meisten nicht was unterrichtet wurde, sondern wie unterrichtet wurde. Die Persönlichkeit einer Lehrerin, eines Lehrers prägt auf intensive Weise gerade in der Volksschulzeit jedes Kind. In diesem Beruf konnte sich Christl voll entfalten. Das war ihre Berufung. Vergelts Gott dafür.

 

Gemeinsam mit ihrem Gatten wurde in der Bischof-Zak-Straße in Steinakirchen ein Haus gebaut. Als die Enkelkinder eintrafen, hat sie sich für sie viel Zeit genommen und gemeinsam mit ihnen gekocht, vorgelesen, gespielt und Ausflüge unternommen. Die Pflege ihres Gartens war ihr sehr wichtig, da fand sie innere Ruhe und Erholung. Klassische Konzerte und bildende Kunst machten ihr große Freude

 

Frau Kainz war an Menschen, Politik, Religion und modernen Technologien sehr interessiert. Sie hatte für mich eine große Gabe, die vielen Zeitgenossen leider oft auch mir fehlt. Sie konnte zuhören, denn Christl machte nie ein Aufsehen um ihre Person.

 

Als sich bei ihrem Gatten große gesundheitliche Probleme bemerkbar machten, entfaltete sie sich zur sorgsamen Krankenschwester. Nach dem Tod von Willi wurde es um Christl ruhiger. Sie schätze dies, denn sie wollte anderen nie zur Last fallen.

 

Namens der Pfarre danke ich ihr für die Treue im Glauben. Gerne hat sie immer wieder die heiligen Messen an Wochentagen mitgefeiert. Unsere Verstorbene war einige Zeit Mitglied beim Kirchenchor, beim Roten Kreuz und sie war auch im Hospiz Melk aktiv.

 

Ihr plötzlicher Tod lässt viele Fragen offen, aber ihr Ableben geschah so wie Christl in letzter Zeit gelebt hat. Ganz still und verborgen wurde ihr irdisches Leben in das ewige gewandelt. Niemand hat davon etwas mitbekommen.

 

Christl ist nun von allen irdischen Sorgen befreit. Gott möge sie mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen

Lesung: Jes 40, 6- 8                                    Evangelium: Joh 11, 19 – 25

 

Di. 20.8.2024 Begräbnispredigt für Herrn Johann Brandner (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien, Liebe Hedi!

Geschätzte Verwandte, Nachbarn, Freunde und Bekannte des Verstorbenen!

Liebe Abordnungen der verschiedensten Vereine und Institutionen wo Hans Mitglied war!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.  (Joh 15,13)

 

Als Jesus dem Karfreitag entgegen geht, hält er an seine Apostel eine bewegende Abschiedsansprache. Es geht dabei um die Liebe – oder noch besser aus dem griechischen Urtext übersetzt – der Messias spricht da immer von der Wertschätzung anderer Menschen.

 

Wir müssen heute von einer Persönlichkeit Abschied nehmen, die für unseren Ort großes bewirken durfte. Hans hat uns allen das größte geschenkt, das er besaß nämlich sein Leben. Er war immer für seine Familie und seine vielen Freunde da. Alle konnte er mit Namen anreden. Alle wurden von ihm freundlich begrüßt und bewirtet. Die Gaststube war ja gleichsam sein Wohnzimmer. Wir alle hatten so Anteil an seinem Leben.

 

Hans wurde am 15. Dezember 1948 in seinem Elternhaus am Marktplatz in Steinakirchen geboren. Sein erster Weg führte ich am Stephanietag in die Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Es wurden ihm die Vornamen Johann Leopold gegeben. Heute sind wir alle in großer Zahl beisammen um Hans auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es liegen über 75 Jahre dazwischen die er seiner Familie, seiner Hedi, seinen Berufen und den unterschiedlichen Vereinen geschenkt hat.

 

Für mich ist er eine Übersetzung dieses Bibelverses in die Welt von heute:  Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

 

 

Ein großer Tag seiner Kindheit war der 19. Mai 1959, denn da erhielt er in Linz das Sakrament der Firmung. Nach der Schulzeit erlernte er in seinem Elternhaus den Beruf eines Fleischhauers und vertiefte seine Kenntnisse bei der Arbeit in anderen Betrieben.

 

Hans schenkte drei Kindern das Leben: Sabine, Maria und Sonja. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch zwei Enkel zur Familie. Leider zerbrach die Ehe mit seiner Gattin.

 

Herr Johann Brandner war mit Leib und Seele Gastwirt und Fleischhauer. Viele Jahre wurde er dabei von dir liebe Hedi unterstützt. Danke für deine alltägliche Arbeit im Gasthaus Brandner und deine Sorge um den Hans und um Sonja.

 

Der Rückhalt bei dir liebe Hedi ermöglichte es dem Hans sich in vielen Vereinen zu engagieren. Wir werden darüber noch in Ansprachen hören.

 

Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

 

Jesus Christus lebt und stirbt für uns, damit wir durch ihn Zugang zum ewigen Leben haben. Hans hat auf seine Weise die Pfarre Steinakirchen und das kleine Erlauftal zusammengehalten und uns allen seine Lebenszeit geschenkt. Nun sind du und ich dran durch unseren Einsatz und unser Engagement unseren schönen Heimatort mitzugestalten.

 

Herr Johann Brandner ist von allen Leiden und irdischen Sorgen befreit. Gott möge ihn mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen.

 

Lesung:    Jes 40, 6-8                                 Evangelium:     Joh 15, 9 – 17

 

Fr. 16.8.2024 Begräbnispredigt für Herrn Rudolf Biber (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Frau Biber! Liebe Eva!

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel, Verwandte, Patenkinder, Bekannte, Freunde, Schulkameraden, Arbeitskollegen und Nachbarn von Herrn Biber!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Der Domplatz von Salzburg ist Jahr für Jahr im Sommer die eindrucksvolle Kulisse für den Jedermann. Vor über 100 Jahren schrieb der Dichter Hugo von Hoffmannsthal dieses beeindruckende Theaterstück. Der plötzlich bevorstehende Tod eines reichen Mannes namens Jedermann steht im Mittelpunkt des Spieles. Noch so tolle Inszenierungen dürfen aber die Grundbotschaft nicht verdunkeln. Es geht um die Zerbrechlichkeit des irdischen Lebens und die Begegnung mit Gott, wo Jedermann für seine Jahrzehnte auf Erden Rechenschaft ablegen muss. Alle, die dieses geistliche Spiel schon gesehen haben, setzen dann irgendwie innerlich berührt ihren Alltag fort, denn der Tod ist für Jedermann und Jederfrau tod-sicher.

 

Wir Menschen des 21. Jahrhunderts sind Weltmeister im Verdrängen. Krankheit, Leiden und den Tod wollen wir aus unserer Mitte verbannen. In der Welt der modernen Medien sind meistens nur junge, dynamische und erfolgreiche Menschen gefragt und zu sehen. Alles andere wird einfach verschwiegen und nicht beachtet so nach dem Motto “Die im Dunkeln sieht man nicht”.

 

Es ist aber ein großer Gewinn sich immer wieder mit der Endlichkeit des irdischen Lebens zu befassen, nicht nur in den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen oder wenn der Aschermittwoch am Kalender steht. Der gezielte Blick auf unsere Sterblichkeit hilft uns Tag für Tag bewusster zu leben und für jede Stunde dankbar zu sein. Gestern haben wir das Hochfest Maria Himmelfahrt gefeiert. Irgendwann kommt auch die Stunde unserer persönlichen Himmelfahrt wenn unser irdisches Leben in das ewige gewandelt wird.

 

Wir sind heute beisammen um von Herrn Rudolf Biber Abschied zu nehmen. Sein plötzlicher Tod macht uns alle betroffen. Rudi wurde 30. März 1954 in Waidhofen an der Ybbs geboren. Dort empfing er eine Woche später am 6. April das Sakrament der Taufe. Seine Eltern hießen Franziska und Michael Biber.

Mit seinem Bruder Michael ist er am Haus Faschinggraben bei Maria Seesal in der Pfarre Ybbsitz aufgewachsen. Dort besuchte er in Waldamt die Schule. Es waren damals alle Kinder der acht Schulstufen in einer Klasse.

 

Ein großer Tag seiner Kindheit war der 26. Mai 1963, denn da konnte am Sonntagberg Firmung gefeiert werden. Nach der Schulzeit in Hohenlehen und dem Bundesheer begann er bei der Firma Tatzreiter als LKW-Fahrer. 42 Dienstjahre sollten folgen.

 

Rudi lernte seine Gattin Eva kennen. Am 6. Juli 1979 läuteten im kleinen Wallfahrtsort Maria Seesal die Hochzeitsglocken. Im Laufe der Jahre kamen die Kinder Kerstin, Alexander und Jochen auf die Welt. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch vier Enkel zur Familie. Es wurde das Haus in Edla übernommen und umgebaut.

 

Jesus bringt im Blick auf das Leben eines Menschen einen interessanten Vergleich. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. (Lk 6, 44) Wenn ein Obstbaum rund 70 Jahresringe zählt, dann ist sein Stamm fest geworden und in der breiten Krone dieses Baumes wachsen gute Früchte. Wir dürfen heute diese Früchte ernten und Herrn Biber danken, was er in seinem Leben an guten bewirken konnte.

 

Ein paar solcher Früchte darf ich aufzählen: Rudi war Elektriker, Fachmann für Satellitenfernsehen und Glasfaser, montierte Photovoltaikanlagen, liebte Faschingsverkleidungen, war über 100 mal Blutspender, Fotograf, arbeitete in der Pension bei einer Gerüstfirma und im Straßenbau, war Freund unserer Blasmusik, Plakatierer, unterstütze dich liebe Eva bei deiner wichtigen Aufgabe der Kirchenreinigung, und und und. Die Weihnachtsbeleuchtung seines Hauses war ihm sehr wichtig und dafür verwendete er viele viele Stunden.

 

Leider hat aber der einzigartige Lebensstil von Rudi seiner Frau und seiner Familie auch Sorgen bereitet. Aus dies soll in dieser Abschiedsstunde Platz haben.

 

Der Tod hat plötzlich wie beim Jedermann in Salzburg an die Lebenstür von Herrn Biber geklopft. Die vielfältige Ernte seines Lebens – diese zahlreichen Früchte – legen wir heute voller Trauer aber auch in Dankbarkeit Gott in die Hände. Amen

Lesung:    Röm 12, 10 – 18                          Evangelium:     Lk 6, 43 – 45

Fr. 9.8.2024 Begräbnispredigt für Frau Maria Graschopf (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzter Herr Graschopf!

Liebe Kinder, Schwiegerkinder und Enkel!

Geschätzte Verwandte, Nachbarn, Freunde und Bekannte von Frau Graschopf!

Liebe Ortsgemeinschaft von Kleinrlauf!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Jeder Ort wird von den Menschen geprägt, die dort wohnen. Wer eine größere Reise unternommen hat, berichtet später von den Leuten, die ihm in der neuen meist unbekannten Umgebung begegnet sind. Es gibt oft große Unterschiede, denn jede Gegend beeinflusst ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Lassen Sie mich diesen Gedanken mit einem Beispiel näher beschreiben: Ein echter Wiener ist mit einer gestandenen Tirolerin nicht zu vergleichen. Jeder ist einzigartig.

 

Jeder Ort wird also von den Menschen geprägt, die dort wohnen: Ich denke, Frau Graschopf war so eine einzigartige Person. Ihre Art und Weise wie sie ihren bewegten Lebensweg gemeistert hat, machten sie im positiven Sinn zu einem Original.

 

Unsere Verstorbene wurde am 3. März 1957 in Schadneramt in der Pfarre Gresten geboren. Ihre Eltern Maria und Stefan Berger schenkten ihr das Leben. Zwei Tage nach ihrer Geburt erhielt sie in der Pfarrkirche Gresten das Sakrament der Taufe.

 

Ein großer Tag ihrer Kindheit der 30. Mai 1970, denn da erhielt sie in Gresten das Sakrament der Firmung. Nach der Schulzeit arbeitete sie als Hausmädchen. 1973 zog sie nach Lackenhof um dort im Gastgewerbe zu arbeiten. Sie lernte ihren Gatten Leopold kennen, den sie am 9. September 1975 in der Pfarrkirche Lackenhof heiratete.

 

Im Laufe der Jahre erblickten 5 Kinder das Licht der Welt. Leider ist Sohn Leopold schon als Kleinkind gestorben. 1985 zog die Familie in die Pfarre Steinakirchen und fand in Kleinerlauf ein neues Zuhause.

 

Was viele von uns an Frau Graschopf beeindruckte, das war ihre unzertrennliche Liebe zu ihrem Gatten. Kaum jemand hat die beiden einmal alleine gesehen. Sei es beim Einkauf, auf der Bank, bei der Heuarbeit oder beim Schafe hüten. Sah ich sie mit dem Auto fahren, dann winkten wir gegenseitig zu und ihre Augen strahlten.

 

Das Bild vom Schafe hüten greift Jesus heute im Evangelium auf. Er ist der gute Hirte der jedes Schaf beim Namen nennen kann und die Schafe sind mit der Stimme des Hirten vertraut. Ein wunderbares Bild für Frau Graschopf, die gute Hirtin ihrer Schafe.

 

Katzen und Hühner waren ihr ebenfalls ein großes Anliegen. Diese Vielfalt an Arbeit brachte es mit sich, dass es für sie gar nicht so einfach war ihren Alltag zu meistern.

 

Jeder Ort wird von den Menschen geprägt, die dort wohnen. Wer eine größere Reise unternommen hat, berichtet später von den Leuten, die ihm in der neuen meist unbekannten Umgebung begegnet sind.

 

Wir sind heute versammelt um von Frau Graschopf Abschied zu nehmen. Gott möge sie nun mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen

 

Lesung:     2 Kor 5, 1 – 6                              Evangelium:     Joh 15, 1- 10

Mi. 3.4.2024 Begräbnispredigt für Herrn Hubert Pischa (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Frau Pischa! Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Freunde, Nachbarn, Bekannte, Schulkameraden und Arbeitskollegen von Hubert!

Liebe Abordnung der Musikkapelle von Neumarkt an der Ybbs!

Geschätzte Ortsgemeinschaft von Schönegg und Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Für uns alle ist heute Karfreitag, obwohl dieser schon wieder fast eine Woche vorüber ist. Wie die Gottesmutter Maria, die Frauen und der Apostel Johannes um das Kreuz des Herrn standen, so sind wir um den Sarg von Herrn Pischa versammelt. Sein Sterben macht uns bewusst wie zerbrechlich unser menschliches Leben ist.

 

Heute können wir erahnen wie groß das Leid der Gottesmutter und all der anderen am Karfreitag auf dem Berg von Golgotha bei Jerusalem war.

 

Für Hubert war aber sein Todestag, der 27. März, der Mittwoch der Karwoche der Ostersonntag seines Lebens. Der Tod ist aus christlicher Sicht ein Beginn, also der Geburtstag für den Himmel; ich meine damit das neue Leben in der Herrlichkeit Gottes. Der heilige Augustinus prägt einen wohltuenden Gedanken: Unsere Verstorbenen schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Tränen.

 

Blicken wir auf sein bewegtes Leben zurück. Er wurde am 29. Februar 1944 in Schönegg geboren. Seine Eltern hießen Juliana und Hubert Pischa. Der erste Weg seines Lebens führte ihn eine Woche später zum Sakrament der Taufe hier in unsere Pfarrkirche. Heute sind wir beisammen um Hubert auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es liegen genau 80 Jahre dazwischen die von der Sorge um seine Familie, seinen Beruf und seinen vielen Hobbies geprägt waren.

 

Ein großer Tag seiner Biographie war der 30. Mai 1955, denn da erhielt er das Sakrament der Firmung. Nach der Schulzeit in Neumarkt war er bei den Firmen Wüster und der Baufirma Bauer angestellt. 1965 kam er zur Eisenbahn. Er war im Verschub tätig; eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.

 

Er lernte seine Gattin Christine kennen, die er am 17. Oktober 1964 hier in unserer Pfarrkirche heiratete. Vier Kinder erblickten das Licht der Welt: Hubert, Andreas, Josef und Manfred. Leider sind zwei seiner Söhne schon gestorben. Neben den Schwiegerkindern gehören auch neun Enkel und neun Urenkel zur Familie.

 

In der Pension konnte er seine Talente großartig entfalten. Ob einen Hühnerstall zu bauen, Weihnachtskrippen zu gestalten oder Gartengarnituren herzustellen alles war für ihn kein Problem.

 

Ein besonderes Markenzeichen für Hubert war das Hendlgrillen. Vielen von uns hat er so eine Freude bereitet und uns liebevoll umsorgt. Der Musikverein Neumarkt möchte sich ebenfalls bei Hubert für diesen wichtigen Dienst bei verschiedenen festlichen Anlässen bedanken. Er war ja auch 15 Jahre Mitglied und hat Posaune gespielt.

 

Die Mitfeier der heiligen Messe in der Pfarrkirche war Hubert sehr wichtig. Hatte er sonntags einen Auftrag, dann kam er schon mit seiner Gattin zur Vorabendmesse und ich durfte ihn immer wieder liebevoll begrüßen: Ah da wird’s morgen wieder zum Hendl grillen.

 

Seine Herzlichkeit trug sehr zum Zusammenhalt der Ortsgemeinschaft bei. Da denke ich an das Schaudreschen, das damals viele Leute anlockte um ein vergangenes Handwerk zu sehen. Mit seiner Kontaktfreudigkeit verband er auch die beiden Pfarren Steinakirchen und Neumarkt da er überall viele Freunde und Bekannte hatte.

 

2024 sollte für Hubert ein ganz besonderes Jahr werden. Sein 80. Geburtstag oder wie er gerne sagte sein 20. Geburtstag und auch die diamantene Hochzeit stehen am Kalender. So viele Pläne hätte Hubert noch gehabt, doch leider kam alles ganz anders.

 

Heute ist für uns nochmals Karfreitag, aber wir sind in österlicher Hoffnung zu diesem Begräbnis versammelt. Für Herrn Pischa war sein Sterbtag der persönliche Ostersonntag, denn der Todestag ist zugleich der Geburtstag für den Himmel. Er schaut nun mit den Augen voller Licht in unsere Augen voller Tränen. AMEN

 

Lesung:    Jesaja 40, 6 – 8                   Evangelium:   Joh 19, 25 – 30

Di. 26.3.2024 Begräbnispredigt für Frau Anna Koller (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Freunde, Bekannte und Nachbarn der Verstorbenen!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Lieber Gastpriester, Pater Raju aus Innsbruck!

Schwestern und Brüder in Christus!

Der kirchliche Kalender verweist uns gerade auf den höchsten Festtag des Jahres. In wenigen Tagen werde wir zu Ostern die Auferstehung unserer Herrn Jesus Christus in den Mittelpunkt stellen. Dieses Hochfest feiert die Kirche acht Tage lang in der Osteroktav als einen großen Feiertag. Die Fastenzeit und die Karwoche sind dazu die Vorbereitung. Wir sind eingeladen Jesus auf seinem Leidensweg zu begleiten.

Durch das Sterben von Frau Koller können wir alle wieder neu begreifen, wie lebensnah dieser Osterfestkreis ist. Mit dem Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus dürfen wir nämlich das Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen unserer Verstorbenen verbinden. Es kommen auch die eigene Karwoche und unser persönliches Osterfest auf uns zu.

Unsere Verstorbene wurde am 19. Juli 1936 in Brunnwiesen geboren. Ihre Eltern hießen Anna und Anton Sarg. Der erste Weg ihres Weges führte sie einen Tag später zum Sakrament der Taufe in die Pfarrkirche Ruprechtshofen. Heute sind wir beisammen, um Frau Koller auf ihren letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 88 Jahre dazwischen die von der alltäglichen Arbeit in der Landwirtschaft und der Sorge um ihre Familie geprägt waren.

Sie erlebte als Kind die schwere Zeit des weiten Weltkrieges. Ihr Vater ist im Krieg gefallen. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 20. Mai 1948, denn da erhielt sie in Petzenkirchen das Sakrament der Firmung. Sie lernte Herrn Karl Koller kennen, den sie am 15. Mai 1956 in Maria Taferl heiratete. Mit ihrem Gatten konnte sie auch das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Karl und Traude. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 5 Enkel zur Familie.

Das junge Ehepaar war auf der Suche nach einem landwirtschaftlichen Betrieb und kaufte 1962 einen Bauernhof mit dem Hausnamen Purgstall in Ochsenbach. Die Jahre und Jahrzehnte vergingen mit der fleißigen Arbeit am Hof.

Namens der Pfarrgemeinde danke ich ihr für die treue Mitfeier der Gottesdienste. Gerne hat sie in der Pension an den monatlichen Wallfahrten der Legion Mariens teilgenommen. Nach dem Tod ihres Gatten lebte sie dann sehr zurückgezogen- In den letzten Monaten machten ihr große gesundheitliche Probleme zu schaffen. Vergelts allen, die in dieser schweren Zeit Frau Koller gepflegt oder besucht haben. Danke dir liebe Johanna für die großartige Sorge um die Schwiegermutter. Ihr Todestag wurde für sie zum Ostersonntag ihres Lebens.

Blicken wir nochmals auf den Palmsonntag: Das Fest des Einzugs des Herrn nach Jerusalem ist zugleich auch ein Bild für die Heimkehr in die Ewigkeit Gottes. Wenn wir dann unser Gotteshaus verlassen, wird Frau Koller in einem Gebet von der Kirche auf Erden der Kirche des Himmels übergeben. Da wird in großartigen Bildwörtern gesprochen: Zum Paradies mögen Engel dich geleiten und dich heimführen in das himmlische Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen und Christus, der für uns gestorben ist, möge dich mit ewigem Leben erfreuen. Merken sie wie festlich wir einmal in der Ewigkeit empfangen werden?

Wir feiern in wenigen Tagen mit Ostern den Höhepunkt des Kirchenjahres. Mit dem Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus möchten wir auch das Leiden, Sterben und Auferstehen von Frau Koller verbinden. Sie ist nun in das himmlische Jerusalem heimgekehrt. Der Palmsonntag ihres Lebens war gekommen. Gott möge sie nun mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen

 

Lesung: Röm 6,3 -4

Evangelium Palmsonntag