Pyhrafeld

Dem Hl. Nikolaus geweiht

Die Kirche zu Pyhrafeld wird 1318 erstmals erwähnt. Sie ist aber viel älter. Wahrscheinlich war die Kirchenapsis die Kapelle einer kleinen Burg des Nizo von Pirchenfeld, der 1148 erstmals in einer Urkunde aufscheint. Einiges deutet darauf hin, dass der Platz schon von den Römern im 2./3. Jahrhundert als Turmstandort verwendet wurde, um die Römerstraße, die von Osten über Steinakirchen, Senftenegg, Euratsfeld zum großen Legionslager nach Mauer führte, zu überwachen. Der Dreiecksgiebel – ein Grabsteinrelief – beweist, dass hier ein Römergrab war.

1666 wurde das Amt „Pürkenfeld“ samt Kirche vom Stift Seitenstetten gekauft und war bis 1848 in dessen Besitz. Da 1848 die Grundherrschaften aufgehoben wurden, wurde Pyhrafeld wieder ganz der Pfarre Steinakirchen einverleibt.

Am Altar steht eine um 1480 geschnitzte Muttergottesstatue; die beiden Figuren an der Seite, Maria und Johannes, gehörten einmal zu einer Kreuzigungsgruppe (um 1500). An den Seitenwänden im Eingangsbereich stehen zwei gotische Figuren: Hl. Leonhard, um 1470 und gegenüber der Hl. Nikolaus – die älteste Heiligenfigur der Pfarre aus der Erbauungszeit der Kirche um 1320.

Die auf Holz gemalten Kreuzwegbilder stammen aus der Pfarrkirche Steinakirchen und sind nach dem Brand dieser Kirche beim Türkeneinfall 1683 entstanden.

Die Fahne neben dem Altar stammt aus 1835 mit Darstellungen des Hl. Nikolaus und der Mariazeller Muttergottes.

Zweimal im Jahr ist der Pfarrer von Steinakirchen seit alters her verpflichtet, hier eine Hl. Messe zu feiern: am Nikolaustag und am Osterdienstag. Derzeit gibt es aber öfters im Jahr Gottesdienste in der Filialkirche. Auch Advent-, Kreuzweg- und Maiandachten, Hochzeiten, Rosenkranz, Betstunden werden hier gehalten.

Predigt von Abt Petrus Pilsinger anlässlich 700 Jahre Pyhrafeld