Di. 26.3.2024 Begräbnispredigt für Frau Anna Koller (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Freunde, Bekannte und Nachbarn der Verstorbenen!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Lieber Gastpriester, Pater Raju aus Innsbruck!

Schwestern und Brüder in Christus!

Der kirchliche Kalender verweist uns gerade auf den höchsten Festtag des Jahres. In wenigen Tagen werde wir zu Ostern die Auferstehung unserer Herrn Jesus Christus in den Mittelpunkt stellen. Dieses Hochfest feiert die Kirche acht Tage lang in der Osteroktav als einen großen Feiertag. Die Fastenzeit und die Karwoche sind dazu die Vorbereitung. Wir sind eingeladen Jesus auf seinem Leidensweg zu begleiten.

Durch das Sterben von Frau Koller können wir alle wieder neu begreifen, wie lebensnah dieser Osterfestkreis ist. Mit dem Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus dürfen wir nämlich das Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen unserer Verstorbenen verbinden. Es kommen auch die eigene Karwoche und unser persönliches Osterfest auf uns zu.

Unsere Verstorbene wurde am 19. Juli 1936 in Brunnwiesen geboren. Ihre Eltern hießen Anna und Anton Sarg. Der erste Weg ihres Weges führte sie einen Tag später zum Sakrament der Taufe in die Pfarrkirche Ruprechtshofen. Heute sind wir beisammen, um Frau Koller auf ihren letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 88 Jahre dazwischen die von der alltäglichen Arbeit in der Landwirtschaft und der Sorge um ihre Familie geprägt waren.

Sie erlebte als Kind die schwere Zeit des weiten Weltkrieges. Ihr Vater ist im Krieg gefallen. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 20. Mai 1948, denn da erhielt sie in Petzenkirchen das Sakrament der Firmung. Sie lernte Herrn Karl Koller kennen, den sie am 15. Mai 1956 in Maria Taferl heiratete. Mit ihrem Gatten konnte sie auch das seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Karl und Traude. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 5 Enkel zur Familie.

Das junge Ehepaar war auf der Suche nach einem landwirtschaftlichen Betrieb und kaufte 1962 einen Bauernhof mit dem Hausnamen Purgstall in Ochsenbach. Die Jahre und Jahrzehnte vergingen mit der fleißigen Arbeit am Hof.

Namens der Pfarrgemeinde danke ich ihr für die treue Mitfeier der Gottesdienste. Gerne hat sie in der Pension an den monatlichen Wallfahrten der Legion Mariens teilgenommen. Nach dem Tod ihres Gatten lebte sie dann sehr zurückgezogen- In den letzten Monaten machten ihr große gesundheitliche Probleme zu schaffen. Vergelts allen, die in dieser schweren Zeit Frau Koller gepflegt oder besucht haben. Danke dir liebe Johanna für die großartige Sorge um die Schwiegermutter. Ihr Todestag wurde für sie zum Ostersonntag ihres Lebens.

Blicken wir nochmals auf den Palmsonntag: Das Fest des Einzugs des Herrn nach Jerusalem ist zugleich auch ein Bild für die Heimkehr in die Ewigkeit Gottes. Wenn wir dann unser Gotteshaus verlassen, wird Frau Koller in einem Gebet von der Kirche auf Erden der Kirche des Himmels übergeben. Da wird in großartigen Bildwörtern gesprochen: Zum Paradies mögen Engel dich geleiten und dich heimführen in das himmlische Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen und Christus, der für uns gestorben ist, möge dich mit ewigem Leben erfreuen. Merken sie wie festlich wir einmal in der Ewigkeit empfangen werden?

Wir feiern in wenigen Tagen mit Ostern den Höhepunkt des Kirchenjahres. Mit dem Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus möchten wir auch das Leiden, Sterben und Auferstehen von Frau Koller verbinden. Sie ist nun in das himmlische Jerusalem heimgekehrt. Der Palmsonntag ihres Lebens war gekommen. Gott möge sie nun mit der Freude des ewigen Lebens beschenken. Amen

 

Lesung: Röm 6,3 -4

Evangelium Palmsonntag