So. 16.7.2024 Abschlusspredigt der Wallfahrt nach Lourdes (Pfarrer Hans Lagler)

 

Festlich versammelte Gottesdienstgemeinde!

Schwestern und Brüder Christus!

 

Mit einem bewussten Blick auf die ohne Erbschuld empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria soll unsere Wallfahrt in Lourdes abschließen. Als Maria 1858 in Lourdes erschien war in den Predigten der damaligen Zeit die Erbsünde das große Thema.

 

Von dem vor der genau 20 Jahren verstorbenen Altbischof von St. Pölten, Dr. Franz Zak wird eine humorvolle Begebenheit erzählt: Er kam in eine Pfarre auf Visitation und besuchte die Volksschule des Ortes. Der Bischof stellte den Kindern folgende Frage: “Was hatte die heilige Maria nicht?“ Er wollte das Wort Erbsünde hören, doch es war still in der Klasse. Endlich zeigt ein Mädchen auf und sagte: „Einen Kinderwagen“.

 

Papst Johannes Paul II hat im Blick auf dieses schwierige Thema einen interessanten Gedanken eingebracht: Er spricht von „Strukturen der Sünde“, in die jeder Mensch hineingestellt ist.

 

Hier in Lourdes erlebten wir jetzt einige Tage eine auf den ersten Blick heile katholische Welt. Wir trafen unzählige betende Personen aus zahlreichen Ländern der Welt. Wir sahen die Hilfsbereitschaft von Jugendlichen, die sich um alte, kranke oder behinderte Menschen liebevoll sorgten.

 

Nun geht aber unser Blick Richtung Heimat, wo uns neue Herausforderungen ja vielleicht sogar „Strukturen der Sünde“ erwarten.

Hier in Lourdes konnten wir dafür neue Kräfte sammeln. Sie geben uns den Mut unseren oft schwierigen Alltag mit Glauben, Hoffnung und Liebe zu meistern.

Die Gottesmutter Maria nimmt uns dabei an der Hand. Sie lädt uns ein mutig und voll Gottvertrauen in die Zukunft zu blicken. AMEN

 

Hans Lagler,

Pfarrer in Steinakirchen am Forst in Niederösterreich