So. 25.8.2024 Predigtreihe – Gottesdienst feiern (Florian Pöhacker)

Gottesdienst feiern, Gotteswort hören, Gott loben und Gemeinschaft erleben.

Über die letzten Sonntage hinweg erklärten uns verschiedene Personen die einzelnen Bestandteile der Hl. Messe. Ich möchte die Reihe heute beenden und hierzu mit dem Vater unser beginnen.

Ein Gebet, das wir alle kennen. Das Jesus seinen Jünger*innen überliefert hat und das Christentum bis heute weiterträgt.

Vater unser Im Himmel, geheiligt werde dein Name – Wir reden Gott ganz persönlich als Vater an, als mein Vater und als dein Vater – Wir gehören alle zu Gottes Familie.

Dein Wille geschehe – Wenn Gottes Wille geschieht, was kann dann noch schief gehen?

Unser tägliches Brot gib uns heute – Es spricht die Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen aus und erinnert uns zugleich. Mein Leben habe ich doch nicht ganz allein mir zu verdanken.

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern – Wenn Gott alles vergibt, wo kann ich vergeben?

Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von den Bösen – Ich kann nicht alles Negative auf dieser Welt allein wegschaffen, aber auf Gotteshilfe vertrauen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit – Wir dürfen hoffen, dass es in Zukunft eine Welt gibt, in der gas Gute siegen wird. Aber wir haben bereits heute einen Zufluchtsort, bei einem starken einfühlsamen Gott.

. Amen.- passt, so da ma.

Aber es birgt noch mehr:

Es verbindet alle Christ*innen die es heute beten, aber auch mit allen Christen*innen, welche es in den vergangenen Jahrhunderten gebetet und uns überliefert haben, über Konfessions- und Sprachgrenzen hinweg. Ein Gebet, in dem es nicht nur um das Gespräch zwischen uns und Gott geht, sondern auch um die Gemeinschaft als Gottesfamilie. Das wird für mich ganz intensiv spürbar, wenn wir uns dazu die Hände reichen.

Friedensgruß

Anschließend lädt uns der Priester/Diakon zum Friedensgruß ein. Hier merkt man welchen Ursprung dieser Friede hat, denn dieser Friede geht von keinem Menschen aus, sondern vom Altar, von Jesus Christus selbst, welcher hier und jetztgerade gegenwärtig ist. Gott ist der nach dem wir uns immer wieder neu ausrichten.  Er ist die Quelle, aus der wir schöpfen. Dieses Geschenk dürfen wir auch weitergeben. Um uns diesen Frieden auch gegenseitig zu wünschen

Das litaneiähnliche Gebet Lamm Gottes greift auf ein biblisches Bild aus dem Alten Testament und dem Johannesevangelium auf. Wenn Johannes bei der Taufe Jesu sagt: „Seht das Lamm Gottes, das hinweg die Sünde der Welt.“ Jesus stirbt stellvertretend für uns alle. Ein echter Liebesbeweis, denn wahre Liebe kann nicht mehr, als sich selbst zu geben. In jeder Hl. Messe können wir immer wieder an diesem Liebesopfer teilhaben. Während dem Gebet bricht der Priester die Hostie. Das Brotbrechen ist ein alter Ritus, welcher im Abendmahl aufgegriffen wird. Eine Geste, die Gemeinschaft stiftet und Segen spendet und die Teilhabe am gemeinsamen Mahl erst ermöglicht.

 

Kommunion

Kommunion bedeutet so viel wie Vereinigung, oder Gemeinschaft. Wenn wir gewöhnliches Brot essen, dann wird dieses ein Teil von uns, manche Inhaltsstoffe verbrennen wir zu Energie und andere baut unser Körper ein. Beim Empfang der Hl. Kommunion ist es umgekehrt, es wird nicht etwas Teil von uns, sondern wir werden ein Teil eines Größeren. Wir werden Teil von Christus, und gelangen zu einer immer engeren Verbindung.

Paulus drückt es im 1. Brief an die Korinther so aus: Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot“ (1 Kor 10,16 f.).

Die HL. Kommunion will Nahrung für unsere Seele sein, damit wir geistig Wachsen und immer wieder die Kraft finden Gutes zu tun. In jedem Stück Hostie ist Jesus ganz gegenwärtig. Die Zeit nach dem Kommunionempfang dürfen wir für einen Moment des Dankes oder wir genießen einfach diese paar Momente.

Im Schlussgebet betet der Priester stellvertretend für die ganze Gottesdienstgemeinde. Es beinhaltet den Dank für das eucharistische Mahl, aber auch die Bitte, dass es fruchtbar sei.

 

Jetzt geht es hinaus, jetzt wird es ernst. Der Schlusssegen sendet uns. Nun liegt es an uns, das Gehörte und Erfahrene mitzunehmen, daraus zu leben und im Alltag spürbar zu machen in unserem Denken und Tun.

Das Schöne am Christsein ist, wenn ihr mich fragt, dass wir so viel Gutes tun, nicht aus Hoffnung auf Lohn, sondern weil wir bereits so reich beschenkt worden sind.

Ich möchte hier das Bild einer Schale aufgreifen. Was macht eine Schale so besonders:  Eine Schale läuft erst über, wenn sie voll ist, vorher füllt sie sich selbst.

Ich denke der Gottesdienst und die Hl. Messe kann genau dieser Ort sein, an dem wir uns übervoll aufladen. Ein Ort, an dem wir uns aufgrund des Gehörten und der erfahrenen Hoffnung und des Friedens verwandeln, um hinaus in unsere Welt zu gehen. Um unser Umfeld zu verwandeln um letzten Endes die Welt eine andere werden zu lassen.

Amen.