So. 28.7.2024 Predigtreihe – Die Hl. Messe (Pfarrer Hans Lagler)

 

  1. Teil: Vorbereitungen

 

Thema: Alles beginnt mit der Sehnsucht

 

Schwester und Brüder in Christus!

 

Tut dies zu meinem Gedächtnis! (1 Kor 11,25) Diesen Auftrag, ja diesen Befehl des Herrn im Abendmahlssaal trägt die Kirche insgesamt und in besonderer Weise unsere Pfarrgemeinde von Steinakirchen durch die Jahrhunderte.

 

In den kommenden Wochen hören wir als Sonntagsevangelium die berühmte Brotrede des Herrn. Sie wird mit der Erfahrungen der Brotvermehrung eröffnet. Jesus beschreibt sich als lebendiges Brot: Ego sum panis vivus.

 

Um das Geheimnis der Eucharistie – das Geheimnis des Glaubens – ein wenig besser verstehen zu können, gibt es heuer eine Predigtreihe über dieses Thema. Die Impulse werden immer an einer anderen Stelle im Messablauf erfolgen. Heute darf ich damit beginnen und mit ihnen gemeinsam überlegen, was wir alle für eine gute Vorbereitung tun können.

 

Für viele von uns hat die regelmäßige Mitfeier der heiligen Messe einen festen Platz in der Lebensgestaltung. Es könnte sich aber still und heimlich die Gefahr einschleichen, dass dies alles mit der Zeit zu einer leeren Tradition verkommt. Auf einmal lässt man die Sonntagsmesse zurück wie ein altes Kleidungsstück, das nicht mehr passt.

 

Damit die Eucharistiefeier ihre Kraft zur Geltung bringen kann braucht es unser ehrliches Bemühen Tag für Tag aus der Haltung des Glaubens unseren Alltag zu meistern. Sie benötigt unseren Dienst am Nächsten, die Gemeinschaft untereinander und das persönliche Gebet. Die Liebe zu Jesus ist dafür eine Grundvoraussetzung.

 

Der Erlöser der Welt spricht von der Sehnsucht. Ich sehne mich danach mit euch dieses Mahl zu feiern. (Lk 22,15) Diesen Funken Sehnsucht wünsche ich uns allen wenn wir uns um den Altar versammeln. Unser Herz soll nämlich für das schlichte und doch großartige Geschehen offen sein, denn alles beginnt mit der Sehnsucht. Es sind dazu einige Schritte notwendig:

 

  1. Nutzen Sie bitte die persönliche Vorbereitung:

Es ist von großem Vorteil, wenn Sie schon die Bibelstellen des Sonntags durchgelesen haben. Da möchte ich wieder einmal an unsere Kirchenzeitung erinnern, die in jeder Ausgabe die Schrifttexte vorstellt. Es gibt dazu auch Hilfen in Internet.

 

  1. Gönnen Sie sich einen Moment der Ruhe:

Unsere Kirchen sollen Orte der Stille sein. Um wirklich Gott begegnen zu können, braucht es ein Zurücklassen unserer eigenen hektischen Betriebsamkeit. Die Zeit vor der heiligen Messe entscheidet auch wie ich das heilige Geschehen mitfeiere. Die aktive Teilnahme ist gefragt. Bitte schlagen sie sich die Lieder auf und singen sie so gut es geht mit. Wer kein großer Sänger/In ist möge bitte  wenigstens den Text mitlesen. Unser Organist Josef Resch bereitet immer Lieder vor, die treffgenau zum konkreten Sonntag passen.

 

  1. Horchen Sie auf ihr Herz:

Glaube und Leben ergänzen sich. Es braucht um wirklich bewusst eine heilige Messe mitfeiern zu können auch die Gabe der Versöhnungsbereitschaft. Das Sakrament der Eucharistie steht in einem engen Zusammenhang mit dem Sakrament der Versöhnung. Da ist unsere persönliche Glaubwürdigkeit gefragt, damit ich für das Wort Gottes und die heilige Kommunion offen bin. Der Versöhnungsritus zu Beginn ist dazu eine große Hilfe und manchmal wird auch eine ehrliche heilige Beichte notwendig sein, wenn ich wirklich die lebendige Kraft der heiligen Messe an mir erfahren möchte.

 

Eine Predigtreihe über die hl. Messe wird uns in den kommenden Wochen begleiten. Eine Broschüre, die auf vielen Bänken zum Mitnehmen aufliegt, soll uns dabei eine Hilfe sein. Feiern wir nun gemeinsam die Quelle und den Höhepunkt des gesamten christlichen Lebens, denn alles beginnt mit der Sehnsucht. Amen