Mi. 9.07.2025 Begräbnispredigt für Hr. Walter Krumböck (Kaplan Sojan Thomas)

Liebe Trauergemeinde, liebe Familie Krumböck, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir stehen heute mit großer Traurigkeit hier – und viele von uns können es noch immer nicht fassen: Walter Krumböck ist nicht mehr unter uns. Mit nur 63 Jahren wurde er plötzlich aus dem Leben gerissen. Ein Mensch, der mit großer Hingabe und innerer Überzeugung seinen Beruf gelebt hat – ist nicht mehr da.

 

Walter war Polizist mit Leib und Seele. Bekannt wurde er besonders durch seinen unermüdlichen Einsatz als Einsatztrainer, und später als Lehrer in der Polizeischule Ybbs. Er hat viele junge Menschen geprägt, ihnen nicht nur Wissen, sondern auch Werte vermittelt.
Wer mit ihm gearbeitet hat, erinnert sich an seine ruhige Autorität, seinen Humor, seine klare Haltung – und die Wertschätzung, mit der er seinen Kollegen und Schülern begegnet ist.

 

Der Tod eines so engagierten und geschätzten Menschen hinterlässt eine große Lücke – in seiner Familie, in seinem beruflichen Umfeld, bei seinen Freunden. In unserer Trauer hören wir heute Worte aus dem Korintherbrief: „Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein ewiges Haus im Himmel.“

Unser Leben auf Erden ist vergänglich. Aber der Glaube sagt uns: Es gibt mehr. Gott hat eine Wohnung bereitet – ein Zuhause, das nicht vergeht. Auch im Evangelium sagt Jesus: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten.“ Diese Worte geben uns Hoffnung. Walter ist nun an diesem Ort, den Gott für ihn bereitet hat. Sein Weg hier auf Erden war geprägt von Treue, Verantwortung und Menschlichkeit. Nun ist er bei Gott angekommen – in seiner bleibenden Heimat.

 

Wir danken heute für all das Gute, das Walter geschenkt hat – als Ehemann, Vater, Großvater, Kollege, Ausbildner, Freund.
Möge der Gott des Lebens ihn aufnehmen in sein Licht und uns den Trost schenken, den wir jetzt brauchen.   Amen

 

 

 

 

 

Di. 30.06.2025 Begräbnispredigt für Frau Theresia Pöchhacker (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Geschätzte Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und Nachbarn der Verstorbenen!

Liebe Mitglieder der Senioren von Wang!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Manch gut gemeinte Grabesrede endet mit dem Satz: “Lieber Verstorbener, wir werden dich stets in Ehren halten und dich niemals vergessen.” Dieser auf den ersten Blick sehr sinnvolle Ausspruch beschreibt für mich im Grunde eine Unmöglichkeit. Wir Menschen können nur für unsere Lebenszeit jemand in Erinnerung behalten.

 

Nach ein paar Jahrzehnten gehört die Lebensgeschichte eines Verstorbenen endgültig für diese Welt der Vergangenheit an und die Inschriften auf den Gräbern werden verblasst sein. Nur ein paar Namen berühmter Persönlichkeiten bleiben in den Geschichtsbücher lebendig. Die Botschaft der Bibel spricht da eine klare Sprache. Der Mensch gleicht dem Gras in der Wüste. Fährt der heiße Wind darüber ist alles verdorrt und niemand kann sich erinnern dass hier eine Blume gewachsen ist. (Jes 40)

 

Wir werden dich niemals vergessen. – Für Menschen ist das unmöglich.

Ich werde dich niemals vergessen. – Für Gott ist dies möglich.

 

Jesus sagt zu seinen Aposteln und damit auch uns: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich. Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Und wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr seid wo ich bin. (Joh 14, 2) Bekannte Worte des Herrn.

 

Christus beschreibt die Erfüllung einer tiefen Sehnsucht, die uns alle am Herzen liegt. Es ist die Sehnsucht nach einem Zuhause, das Verlangen nach einer unzerstörbaren Gemeinschaft. Jesus lässt uns in die Ewigkeit Gottes hineinblicken. Gott wird uns am Ende unserer Tage gerne aufnehmen. Wir werden gut aufgehoben sein. Unserer Sehnsucht nach

einer endgültigen Geborgenheit findet in Gott ihr Ziel. Gott sagt uns zu: Ich werde dich niemals vergessen. Diese Hoffnung entnehmen wir aus der Bibel.

Der Prophet Jesaja umschreibt diesen Gedanken in einem Bildwort: So spricht der Herr: Ich habe dich aus Gerechtigkeit berufen. Ich fasse dich an der Hand. (Jes 42, 6) Gott sagt uns zu: Ich habe dich in meine Hand geschrieben; mein bist du.

 

Bei der Ausspendung der Hl. Kommunion öffnen manche Kinder ihre Hände, die sich ein Wort in die Handflächen geschrieben haben, damit sie einen wichtigen Auftrag oder eine Formel für die Mathematikschularbeit in Erinnerung bleibt. Menschen vergessen, Gott vergisst nicht.

 

Blicken wir nun nach diesem wichtigen Gedanken auf die lange Lebensgeschichte von Frau Theresia Pöchhacker. Sie wurde am 26. April 1933 im Haus Hengstberg in Reidlingdorf, Pfarre Steinakirchen geboren, Der erste Weg ihres Lebens führte sie vier Tage später in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Frau Pöchhacker auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen über 92 Jahre dazwischen die von Arbeit und der Sorge um ihre Familie geprägt waren.

 

Mitten in der Kriegszeit erhielt sie am 20. Juni 1943 das Sakrament der Firmung. Ihre Mutter Maria Offenberger heiratete Herrn Ernst Bachler aus Thurhofwang. Nun wurde Thurhofwang ihr neues Zuhause. Unsere Verstorbene lernte ihren Gatten Josef Pöchhacker kennen, den sie am 30. April 1959 hier in dieser Kirche heiratete. Das junge Paar war voller Pläne und verwirklichte sich mit harter Arbeit den Traum vom eigenen Haus. Frau Pöchhacker hat selbst die Ziegel hergestellt.

 

Es kamen vier Töchter auf die Welt: Erna, Christa, Elisabeth und Renate. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch sechs Enkel und neun Urenkel zur Familie.

 

Sie ist dann wieder in das Haus ihres Stiefvaters gezogen und es wurde nochmals mit einer Baustelle begonnen. Mit Fleiß und Ausdauer konnte auch dieses Vorhaben gut abgeschlossen werden.

 

Im Jahr 2000 starb ihr Gatte. Im Alter hat Frau Pöchhacker eine neue Leidenschaft entwickelt. Das Karten spielen im Kreis von Freundinnen machte ihr große Freude. Sie strickte gerne Socken und sorgte sich um ihre große Familie.

 

 

Namens der Kirchengemeinschaft von Wang darf ich ihr für die treue Mitfeier der heiligen Messen bedanken. Ihr religiöses Lieblingslied „Leise sinkt der Abend nieder“, das in Wang gerne gesungen wird, soll auch heute noch erklingen. So kam auch ganz leise für sie persönlich der Lebensabend, der sich leider mit mancherlei gesundheitlichen Sorgen einstellte. Ein Vergelts Gott, dir liebe Lisi, deiner Familie am Haus und deinen Schwestern für die Pflege der Oma. Danke an alle, die Frau Pöchhacker immer wieder besucht und begleitet haben. Nun ist sie gestärkt mit den Sakramenten der Kirche im 93. Lebensjahr von Gott abberufen worden.

 

Wir werden dich niemals vergessen – Für Menschen ist das unmöglich.

Ich werde dich niemals vergessen – Für Gott ist dies möglich, denn er hat uns in seine Hand geschrieben und möchte uns eine endgültige ewige Heimat schenken. Amen

Lesung: Röm 6, 3- 4.8-9 Evangelium: Joh 14, 1-6

Fr. 13.06.2025 Begräbnispredigt für Leopoldine Karner (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel unserer lieben Verstorbenen!

Geschätzte Verwandte, Freunde, Bekannte und Nachbarn!

Liebe Mitglieder der Senioren Steinakirchen!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Preiset die tüchtige Frau,

die vor dem Morgen erwachte,

alle versorgte im Haus,

schaffend in rastloser Arbeit.

Tapfer bestand sie den Tag.

Gott war in ihrem Herzen.

 

Preiset die gütige Frau;

Elende hat sie beherbergt,

Arme und Kranke gepflegt,

Trauernde liebreich getröstet:

Zweifelnden brachte sie Licht.

Gott war in ihrem Herzen.

 

Preiset die gläubige Frau

Die im Vertrauen nicht wankte

Denn ihre Kraft war der Herr.

Er trug das Werk ihrer Hände

Nun ruht sie selig bei ihm.

Gott ist in ihrem Herzen.

 

Wenn beim täglichen Gebet der Priester und Ordensleute einer heiligen Frau gedacht wird, dann beginnt das Breviergebet mit diesem Gedicht.

Gerade wenn ein Mensch gestorben ist, erkennt man was er/was sie für uns bedeutet hat. Der großen Familie, ja der ganzen Pfarre und darüber hinaus ist in diesen vergangenen Tagen bewusst geworden, welch wertvolle Person uns in die Ewigkeit Gottes vorausgegangen ist. Frau Karner war eine tüchtige, eine gütige und eine gläubige Frau.

 

 

 

Preiset die tüchtige Frau.

Frau Karner wurde am 7. November 1931 in Öd bei Ernegg geboren. Sie

war die jüngste von fünf Geschwistern. Der erste Weg ihres Lebens führte sie einen Tag später am 8. November zum Sakrament der Taufe in unsere Pfarrkirche. Heute sind wir auf ihrem letzten Weg in ihrem geliebten Gotteshaus beisammen. In dem Haus wo sie geboren wurde, schloss sie für immer ihre Augen. Der letzte Weg führt sie von ihrem Elternhaus in den Dom des kleinen Erlauftales, der von ihrem Gatten Alois 2003 so liebevoll restauriert wurde.

 

Mitten in der Kriegszeit erhielt sie am 24. Mai 1942 im St. Pöltner Dom das Sakrament der Firmung. Nach den Pflichtschuljahren absolvierte sie eine landwirtschaftliche Haushaltungsschule. Sie lernte ihren Gatten Alois kennen, den sie am 19. Juni 1954 in Maria Taferl heiratete. Frau Karner schenkte vier Kindern das Leben. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch acht Enkel und fünf Urenkel zur Familie.

Preiset die tüchtige Frau.

 

Preiset die gütige Frau.

Das Leben von Karner war geprägt von Arbeit und der Sorge um ihre Lieben. Sie pflegte ihren Vater und später ihre Mutter. Sie war während der Woche mit ihren Kindern alleine am Haus, da ihr Gatte seine Baustellen oft weit weg hatte.

 

Mit Feingefühl und Humor sorgte sie sich um ihre Familie. Die fast unerschöpfliche Energie ihres Gatten Alois konnte sie durch ihre Ruhe und Ausgeglichenheit gut ergänzen. Der Lebensstil der klassischen Ehefrau vor über 50 Jahren, den man mit drei K beschreiben kann „Kinder, Küche, Kirche“ formte sie zu einer ganz besonderen Persönlichkeit.

 

Bis ins hohe Alter war sie der Mittelpunkt des Hauses und Besuche ihrer Kinder, Enkel und Urenkel machten ihr große Freude. Da wurde von ihr gekocht und wir alle haben den Geschmack ihrer einzigartigen Vanillekipferl auf der Zunge.

Preiset die gütige Frau.

 

 

 

 

Preiset die gläubige Frau.

Als die Kinder erwachsen waren und flügge wurden, erlebte das Ehepaar Karner miteinander eine glückliche Zeit. Sie machten gemeinsam

Ausflüge, betreuten den großen Garten oder sie ruhten sich nach getaner Arbeit im Schatten des Nussbaumes, der im Geburtsjahr von Frau Karner gesetzt wurde, aus.

 

Am Sonntag hatten sie ihren gemeinsamen Platz in der Pfarrkirche. Als Frau Karner nicht mehr in die Kirche kommen konnte, durfte ich ihr die hl. Kommunion regelmäßig ins Haus bringen. Am vergangenen Freitag war dies der letzte Besuch. Voller Anteilnahme empfing sie die Sakramente der Kirche und dann konnte sie loslassen und ihr irdisches Leben wurde in das ewige gewandelt.

 

In Dankbarkeit legen wir das Leben von Frau Karner in die Hände Gottes. Sie war eine eifrige, gütige und gläubige Frau.

 

Preiset die gläubige Frau, die ihm Vertrauen nicht wankte,

denn ihre Kraft war der Herr. Er trug das Werk ihrer Hände.

Nun ruht sie selig bei ihm. Amen

 

Lesung: Röm 8, 35 – 39 Evangelium: Joh 11, 21 – 27

 

 

 

 

 

 

Do. 05.06.2025 Begräbnispredigt für Hr. Johann Glösmann (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Frau Glösmann! Liebe Rosi!

Liebe Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel des Verstorbenen!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Freunde, Nachbarn, Schulkameraden und Bekannte!

Liebe ehemaligen Arbeitskollegen vom Lagerhaus!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Wolfpassing und des Kirchenchores!

Liebe Ortsgemeinschaft von Wolfpassing!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Vom großen Musiker Wolfgang Amadeus Mozart ist uns ein reicher Briefwechsel mit seiner Familie erhalten. In einer Nachricht an seinen Vater Leopold Mozart machte sich der Komponist im Alter von nur 31 Jahren Gedanken um den Tod. Er schreibt: “Da der Tod der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich in den letzten Jahren mit diesem wahren und besten Freunde des Menschen vertraut gemacht. Ich lege mich nie zu Bett, ohne zu bedenken, dass ich vielleicht den anderen Tag nicht mehr sein werde. Es wird aber niemand sagen können, dass ich deshalb mürrisch oder traurig wäre. Für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von Herzen allen meinen Mitmenschen.” Übrigens Mozart ist schon mit 36 Jahren gestorben.

 

Aus diesem Brief dieses großartigen Komponisten klingt so viel Gelassenheit und Zuversicht im Angesicht des Todes, der jedem irdischen Leben eine Grenze setzt. Viele von ihnen werden den Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi kennen, wo er die Schöpfung mit Schwester Erde oder Bruder Feuer anredet. Knapp vor seinem Lebensende fügt der Heilige eine weitere Strophe hinzu, wo er Gott für den Bruder Tod dankt. „Herr sei gelobt durch unsern Bruder Tod, dem kein Mensch lebend je entrinnen kann.“

 

Wir sind heute versammelt um von Herrn Johann Glösmann Abschied zu nehmen. Um dies verkraften zu können, brauchen wir das Lebensgefühl des Salzburger Musikers Mozart mit seinem Gedanken: Ich lege mich nie zu Bett ohne zu bedenken, dass ich vielleicht am nächsten Tag nicht mehr sein werde.

 

Bruder Tod hat dem irdischen Leben von Hans Glösmann einen Schlusspunkt oder christlich formuliert vollendet. Der erste Weg seines Lebens führte ihm zwei Tage nach seiner Geburt von Wolfpassing zum Sakrament der Taufe in

unserer Pfarrkirche gesetzt. Heute sind wir beisammen um Hans auf seinem letzten Weg zu begleiten. Es liegen über 88 Jahre dazwischen, die von der Sorge um seine Familie, seinen gesundheitlichen Problemen und einer großen Liebe zur Musik geprägt waren.

 

Ein großer Tag seiner Kindheit war der 27. Mai 1947, denn da konnte Firmung gefeiert werden. Herr Glösmann war mit dem pfarrlichen Leben durch die Jahrzehnte hindurch immer eng verbunden. Gemeinsam mit Frau Maria Raus Augsten leitete er die kath. Jugend von Steinakirchen. Heute habe ich die 92-jährige Frau Raus mit der heiligen Kommunion besucht. Sie erzählte mir, dass sie der Hans auf seinem Motorrad öfters zu Besprechungen mitgenommen hat. Hans war sogar Dekanatsjugendleiter.

 

Die Mitfeier der Gottesdienste in unserer Pfarrkirche war ihm sehr wichtig. Die Freude am Singen konnte er so gut einbringen. Namens der Pfarre danke ich ihm für die über 60-jährige Mitgliedschaft beim Kirchenchor. Als die steile Chorstiege für ihn zu beschwerlich

wurde, beendete er seinen Dienst.

 

Wenn wir jetzt für Herrn Glösmann die heilige Messe feiern und alles was an ihm sterblich ist dann zum Friedhof hinauftragen, hat das aus der Sicht unseres christlichen Glaubens eine tiefe Bedeutung. Ein Begräbnisgottesdienst ist nämlich die Übergabe eines Menschen von der Kirche auf Erden an die Kirche des Himmels. Garant dieser Hoffnung ist für uns Jesus Christus. Er betont: Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben. (Joh 14,6)

 

Dieses Heimkehren in die Herrlichkeit Gottes wird beim Verabschiedungsgebet aus unserer Pfarrkirche wunderbar beschrieben: „Zum Himmelreich mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer mögen dich begrüßen und dich führen in die Stadt des himmlischen Friedens. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen und Christus der für dich gestorben möge dich mit ewigem Leben erfreuen.“ Hans, bitte sing nun gemeinsam mit deinen Brüdern bei diesem großen himmlischen Chor mit.

 

 

Bruder Tod hat dem irdischen Leben von Herrn Glösmann ein Ende gesetzt. Im Tod wurde ihm aber das Leben nicht genommen, sondern nur gewandelt. Er ist uns vorausgegangen in die Herrlichkeit des Himmels. Diese Hoffnung auf ein Wiedersehen möge uns allen Trost und Hoffnung schenken. Amen

Lesung: Lebenslauf von Hans Evangelium: Joh 14, 1- 6

Fr. 30.05.2025 Begräbnispredigt für Hr. Johann Langsenlehner (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Leonie! Geschätzte Mutter von Hans!

Liebe Lebensgefährtin Andrea!

Geschätzte Geschwister, Verwandte, Patenkinder, Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn, Arbeitskollegen und Schulkameraden des Verstorbenen!

Liebe Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Pyhrafeld!

Geschätzte Landwirte, welche mit Holzbauern-Hans im Laufe der Jahre zusammengebarbeitet haben!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

In der vierten Klasse einer Mittelschule war wenige Tage vor Schulschluss die letzte Religionsstunde. In dieser Klasse fühlten sich die meisten Lehrerinnen und Schüler wohl, da eine sehr gute Gemeinschaft das Klima prägte. Alle wussten aber, dass mit der Übergabe des Zeugnisses diese Zeit unwiederbringlich zu Ende gehen wird. Der Religionslehrer wollte daher nochmals allen bewusst werden lassen, wie intensiv und bereichernd die gemeinsamen vier Jahre waren.

 

Die Schüler bekamen einen weißen Karton auf den Rücken geheftet und die Jugendlichen sollten von Mitschüler zu Mitschüler gehen und ihm einen Dank, einen Segenswunsch oder einfach ein paar nette Worte aufschreiben. Es dauerte nicht lange und die weißen Zettel waren dicht beschrieben. Gemeinsam nahmen die Schüler die Blätter herunter und lasen sie still durch. In den Gesichtern war ein großes Gefühl von Dankbarkeit und Freude über die verschiedenen Mitteilungen zu erkennen. Die Jugendlichen waren überrascht, manche sogar zu Tränen gerührt als sie erfuhren was andere für sie in dieser Abschiedsstunde empfinden und ihnen verdanken.

 

Heute sind wir in unserer Pfarrkirche zum Begräbnisgottesdienst von Herrn Johann Langsenlehner versammelt. Sein plötzlicher Tod erschüttert uns alle. So vieles hätten wir dem Holzbauern-Hans noch zu sagen, zu danken, oder zu fragen. Unseren persönlichen Dank dürfen wir ihm in unseren Gebeten in die Herrlichkeit des Himmels übermitteln.

 

Im Johannesevangelium spricht Jesus zu seinen Jüngern und damit auch zu uns: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt der Geist der Wahrheit, er wird euch in die ganze Wahrheit hineinführen. (Joh 16,12) Den endgültigen Sinn und das Ziel unseres Lebens werden wir erst nach unserem Sterben erfahren.

 

Unser Verstorbener wurde am Allerheiligentag des Jahres 1968 in Amstetten geboren. Der erste Weg seines Lebens führte ihn 10 Tage später zum Sakrament der Taufe in unsere Pfarrkirche. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Hans auf seinem letzten Weg zu begleiten.

 

Seine Eltern Johanna und Rupert Langsenlehner schenkten ihm das Leben. Mit seinen Geschwistern Franz, Theresia, Rupert, Leopoldine und Johanna ist der am Haus Holzbauer am Reidlingberg aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 23. Mai 1981, denn da erhielt er in Ybbsitz das Sakrament der Firmung.

 

Nach den Pflichtschulen in Ferschnitz und Steinakirchen begann er eine Lehre als Landmaschinenmechaniker bei der Firma Glack in Senftenegg. Später arbeitete im elterlichen Betrieb mit und gründete eine Firma, wo er dann Mitgesellschafter war.

 

Mit seiner Fachkompetenz und seiner großen Einsatzbereitschaft war der Hans weit und breit bekannt. Unzählige landwirtschaftliche Betriebe arbeiteten mit ihm zusammen und schätzen sein Organisationstalent. Hans war immer erreichbar, und er kannte die Leute sogar nach ihren Telefonnummern.

 

Unser Verstorbener lernte seine Lebensgefährtin Andrea Wazruka aus Euratsfeld kennen und er wurde 2010 Vater seiner Tochter Leonie. Wenn der Hans von dir liebe Leonie erzählte, leuchteten seine Augen ganz besonders.

Neben der Arbeit war ihm die Geselligkeit wichtig, besonders im Kreis seiner großen Familie. Er war gerne unter Menschen und durch seine Kontaktfähigkeit kam er mit vielen Leuten in Berührung.

 

Oftmals war es ihm aus beruflichen Gründen nicht möglich die Sonntags- und Feiertagsruhe einzuhalten. Da hörte er bei seiner Arbeit die Messe im Radio.

In dieser Abschiedsstunde spüren wir wie zerbrechlich unser Leben ist. Noch vieles hätten wir dem Holzbauern Hans zu sagen, zu danken oder zu fragen. Licht und Schatten seiner fast 57 Lebensjahre vertrauen wir der Güte und der Barmherzigkeit Gottes an. Amen

 

Lesung: Jes 49, 14 – 15 – Ich vergesse dich nicht. (8. S. im JK, LJ A)

Evangelium: Joh 16, 12 – 15 (6. Woche d. Osterzeit – Mittwoch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do. 08.05.2025 Begräbnispredigt für Magdalena Leeb (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Eltern von Magdalena! Lieber Maximilian!

Geschätzte Großeltern, Taufpaten und Verwandte!

Liebe Klassengemeinschaft, Lehrerinnen und Lehrer, Mitglieder der Feuerwehr Zarnsdorf und der Ortsgemeinschaft von Stetten!

Liebe Pastoralassistentin Hemma und Diakon Robert!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Für uns alle ist heute am Donnerstag dem 8. Mai nochmals der Karfreitag. Wie damals die heilige Maria und die junge Kirche von Jesus Abschied nehmen mussten, so sind wir heute beisammen weil wir um Magdalena trauern. Ihre schwere Krankheit und ihr Sterben machen uns alle sehr betroffen. Wir alle spüren an diesem Tag ganz besonders welch einzigartiges und kostbares Geschenk Magdalena für ihre Familie und für uns alle war. Heute ist für uns Karfreitag und Karwoche.

 

Magdalena wurde am 15. 1. 2014 in St. Pölten geboren. Das erste große religiöse Fest ihres Lebens feierte sie am 31. August 2014 hier in unserer Pfarrkirche, denn am Tag der kirchlichen Hochzeit ihrer Eltern wurde sie getauft. Diakon Robert Plank war ihr Taufspender. Ihre Taufkerze leuchtet heute wie damals und erhellt mit ihrer kleinen österlichen Flamme diese dunkle Stunde.

 

Magdi hat mit viel Liebe Geschenke gebastelt; schenken war ihr wichtig. Sie war mit Kleinigkeiten zufrieden und glücklich. Der Zusammenhalt ihrer Familie gab ihr eine innere Fröhlichkeit, die auf alle eine ansteckende Wirkung hatte. Magdi liebte die Natur, spielte steirische Harmonika, sorgte sich um ihre Bienen, genoss die Vielfalt des Sports und und und. Die Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr Zarnsdorf war ihr sehr wichtig. Mit ihrer Familie kam sie auch immer wieder in die Kinderkirche.

 

Als unsere Pastoralassistentin Hemma und ich bei euch liebe Familie Leeb auf Besuch waren um den heutigen Begräbnistag vorzubereiten, ist mir ein Spruch in eurem schönen Haus sofort aufgefallen: Im Leben sind überall wunderschöne Augenblicke versteckt. Man kann sie jedoch nur erkennen wenn man bereit ist dafür das Herz zu öffnen.

 

Im Alltag unseres Lebens erscheint uns vieles als selbstverständlich, ja sogar zu selbstverständlich. Die Gesundheit, das Miteinander in unseren Familien, der gute Zusammenhalt in unserer großen Pfarrgemeinde und und und. Aber wenn schwierige Lebensumstände alles durcheinander bringen, wird uns er erst bewusst wie kostbar und doch zerbrechlich alles ist.

 

Der heutige am 8. Mai ist ja auch ein historischer Tag: Vor genau 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Abends werden heute die 240 Namen der Gefallenen aus der Pfarre Steinakirchen vorgelesen. Hinter jeder Person stehen so wie bei Magdi eine Familie und eine einzigartige Lebensgeschichte. Vielleicht wird heute in Rom ein neuer Papst gewählt, der hoffentlich der ganzen Welt als Bote des Friedens und des Glaubens geschenkt wird.

 

Es gilt von Magdalena Abschied zu nehmen. Als ihr Leidensweg am 1. Mai zu Ende ging, war die persönliche Karwoche von Magdi vorüber. Der Ostersonntag ihres Lebens war gekommen. Ihre Namenspatronin die heilige Maria Magdalena gilt als die Botin dieser Osterfreude. Sie ging zum Grab des Herrn um dem toten Jesus die letzte Ehre zu erweisen und begegnete dem auferstandenen Christus. „Ich habe den Herrn gesehen“, ruft sie der ganzen Menschheit voll Freude zu. (Joh 20,18)

 

Für uns alle ist heute Karfreitag, Tag des Abschieds von Magdi. Sie selber darf aber schon den ewigen Ostersonntag erleben. Diese Hoffnung unseres Glaubens leuchtet in unsere traurigen Herzen hinein. Das Licht der Taufkerze von Magdalena ist dafür das Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Amen

 

Evangelium: Joh 20, 1.11-18

 

 

 

 

 

 

 

Mo. 07.04.2025 Begräbnispredigt für Hr. Leopold Guger (Kaplan Sojan Thomas)

Liebe Gattin Resi, liebe Kinder Martin und Regina, Schwiegersohn Johannes, liebe Enkelkinder und liebe Trauergemeinde,

wir sind heute hier zusammengekommen, um von Herrn Leopold Guger Abschied zu nehmen. Im tiefen Schmerz und in der Trauer sind wir zusammen, doch auch in Dankbarkeit für das Leben, das er geführt hat, und für die vielen Erinnerungen, die er uns hinterlässt.

 

Am 26. März hat Leopold nicht gedacht, dass es sein Letzter Tag ist. Wir werden traurig, wenn jemand unerwartet stirbt. Und wir meinen, es sei Zufall. Aber in unserem christlichen Glauben wissen wir, dass auch der Tod im Plan Gottes liegt. Im Evangelium haben wir die Worte Jesu gehört: Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen. Ja liebe Angehörige, Jesus ist gekommen und hat Leopold geholt. Dieser Tag war für ihn der Ostersonntag seines Lebens. Für uns ist es wie ein Karfreitag gewesen.

 

Leopold, der in seinem 71. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist, hat uns allen viel bedeutet. Er war ein Mensch, der die Ruhe und den Frieden in der Natur suchte. Zahlreiche Spaziergänge hat er unternommen, auf denen er die Schönheit der Welt und die Ruhe des Waldes genoss. Diese Spaziergänge waren für ihn nicht nur eine Auszeit vom Alltag, sondern auch eine Möglichkeit, nachzudenken. Es war seine Art, in Kontakt mit sich selbst und mit Gott zu kommen.

 

In der Natur beobachten wir immer wieder Veränderungen. Im Herbst ändert sie nach den langen und schönen Frühjahrs- und Sommertagen ihr Kleid, um es schließlich ganz abzulegen. Und diese gleiche Natur erwacht im Frühjahr wieder.

Das Verwelken und das Sterben der Natur wie auch ihr Wiedererwachen, ist auch ein Bild für das menschliche Leben. In den jungen Jahren stehen wir in Blüte, haben Kräfte und glänzen in Schönheit. Aber auch bei uns Menschen stellt sich einmal der Herbst des Lebens ein. Wir müssen unser Leben an den Schöpfergott in dieser Welt und Zeit zurückgeben, um zu einem neuen und ewigen Leben auferstehen zu können. Somit gehört das Sterben unmittelbar zum Leben dazu.

 

Herr Guger war ein gläubiger Mann, dessen Glauben ihm Halt und Stärke gab. Seine Liebe zu Gott und zu seiner Familie prägte ihn und machte ihn zu einem Menschen, der stets für seine Nächsten da war. Er war ein Mann, der seine Zeit mit Hingabe für seine Familie, seine Freunde und seine Mitmenschen lebte. Seine Wärme, seine Freundlichkeit und seine stille Stärke werden uns immer in Erinnerung bleiben. Er war ein liebevoller Ehemann, ein fürsorglicher Vater und ein stolzer Großvater, der seine Familie sehr geschätzt und immer unterstützt hat.

 

Jesus selbst hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Durch Jesus dürfen wir hoffen, dass auch Leopold nun den Weg in das ewige Leben gegangen ist, wo er in Frieden ruht. Der heilige Augustinus sagt zu Gott: „Du hast uns auf dich hin erschaffen; und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“. So glauben wir, dass Leopold bei Gott seine Ruhe gefunden hat. Sicher hat er einen Platz beim Gott gefunden. So kann seine Familie darauf hoffen, dass ihr Mann, Vater und Großvater im Himmel zu ihrem Fürsprecher geworden ist. Der heilige Augustinus sagte wieder; Wir sind alle auf der einen Straße. Am Ende aller Straßen wartet Gott. In diesem Glauben

geben wir unseren verstorbenen Leopold in die Hände Gottes.

 

Lieber Leopold…Auf einmal bist du nicht da und keiner kanns

verstehen. Im Herzen bleibst du uns nah, bei jedem Schritt, bei dem

wir gehen. Nun Ruhe sanft und geh in Frieden, denk immer daran,

dass wir dich lieben. Amen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Do. 03.04.2025 Begräbnispredigt Herrn Helmut Luger (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien!

Liebe Verwandte, Freunde, Nachbarn, Schulkameraden und Bekannte des Verstorbenen!

Geschätzte Lonitzberger!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Wenn die Majestät des Todes an einen Menschen herantritt, verändert sich alles. Manches alltägliche Hetzen und Rennen wird auf einmal für einen kurzen Moment unbedeutend. Wir werden nachdenklich und still, denn wir spüren wie zerbrechlich auch unser eigenes Leben ist. Es gilt heute das bewegte Leben von Herrn Helmut Luger in den Blick zu nehmen, der im 48. Lebensjahr von Gott abberufen wurde.

 

Er wurde am 5. November 1977 in Nottendorf in der Pfarre Purgstall geboren. Am 27. November dieses Jahres erhielt er in unserer Nachbarpfarre das Sakrament der Taufe. Als seine Mutter Herr Leopold Teufel vom Haus Molten heiratete, wurde der Lonitzberg sein neues Zuhause. Mit seinen vier Halbgeschwistern ist er aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 26. Mai 1990, denn da konnte in Purgstall Firmung gefeiert werden.

 

Nach der Schulzeit in Steinakirchen war er bei verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter beschäftigt. Im Laufe seines Lebens hatte er mehrere Wohnsitze. Die letzten Jahre war Helmut in Graz zuhause. Im Blick auf Helmut denke ich an ein Wort des heiligen Augustinus: Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir o Gott.

 

Solche Menschen wie Helmut stellt Jesus in den Mittelpunkt seines öffentlichen Wirkens. Er lobt Gott wenn er betet: Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen aber den einfachen Menschen offenbart hast. (Mt 11, 25) Solche Leute wie Helmut haben vom christlichen Glauben oft mehr verstanden als manche Personen mit drei Doktortiteln. In Glaubensfragen hat er immer wieder zu mir Kontakt gesucht.

Helmut ist am 15. März in Graz gestorben und es ist ein Werk der Barmherzigkeit wenn er nun im Grab seiner Familie heute bestattet wird.

 

Jesus verwendet für das Sterben eines Menschen einen auf den ersten Blick eigenartigen Vergleich: Es ist das Bild einer Frau in der Stunde der Geburt ihres Kindes. (Joh 16,16) Wenn es möglich sein könnte, einem Embryo im Mutterleib zu erklären, dass mit der Geburt das Leben erst richtig anfängt – ob es uns das glauben würde? Du wirst deine Mama und deinen Papa sehen, die sich auf dich freuen. Du wirst einmal Schneebälle formen und sie in die eisige Luft werfen. Du wirst über blühende Bäume staunen und versuchen einem bunten Schmetterling nachzulaufen. Nein, das kann nicht möglich sein.

 

Auch wir können uns über den Tod hinaus nichts vorstellen, denn da versagen menschliche Begriffe. Hier hilft allein der Glaube. Die Heilige Schrift spricht in Bildern vom Leben nach dem Tod. Diese Gleichnisse sind eine Hilfestellung, wenn da beispielsweise vom himmlischen Hochzeitsmahl oder vom himmlischen Jerusalem die Rede ist.

 

Der Apostel Paulus schreibt: Wir verkündigen euch was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: Das Große das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.”

(1 Kor 2) Der Völkerapostel gibt uns allen eine Vision mit, die uns Mut macht hier auf Erden bewusst zu leben und uns eine Hoffnung über den Tod hinaus gibt. Das ist der Mehrwert des Glaubens.

 

Diese trostvolle Hoffnung unseres christlichen Glaubens ist für unseren Verstorbenen Herrn Helmut Luger nun zur Lebenswirklichkeit geworden. Amen

Lesung:            1 Kor 2, 9;         Evangelium:     Joh 16, 16-23     (Geprägte Zeiten S. 357)

Fr. 28.03.2025 Begräbnispredigt Frau Thekla Stöckl (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzter Herr Stöckl! Liebe Kinder der Verstorbenen Sandra und Markus!

Geschätzte Geschwister, Verwandte, Patenkinder, Freunde, Bekannte, Arbeitskolleginnen, Schulkameraden und Nachbarn der Verstorbenen!

Geschätzte Ortsgemeinschaft von Zarnsdorf! Schwestern und Brüder in Christus!

 

Frau Stöckl hatte viele Hobbies. Sie interessierte sich für Geschichte und ihr waren Schlösser und Ausgrabungen sehr wichtig. Aus diesem Grund darf ich einen besonderen Gedanken in den Mittelpunkt dieser Begräbnispredigt stellen: Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Dieser Spruch ist vielen von uns seit Kindesbeinen an vertraut. Er wird gerne verwendet, wenn es bei Kindern gilt mit dem Suppe essen rechtzeitig fertig zu werden, so war es zumindest in meiner Kindheit. Was sicherlich nur den wenigsten bekannt sein wird, ist die Herkunft dieses Zweizeilers. Er stammt aus den mittelalterlichen Totentänzen und beschreibt, dass jeder einmal sterben muss.

 

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle müssen sterben. Viele sehen das als die einzige Gerechtigkeit, die es in dieser Welt gibt. In der barocken Totenkapelle des Stiftes Dürnstein in der Wachau hat der Künstler diese Gleichheit der Menschen wenigstens im Tod auf beeindruckende Weise dargestellt: Ein Totenkopf mit der Kaiserkrone, ein Totenkopf mit der Königskrone, ein Totenkopf mit dem Hut eines Bauern. Im Tod sind alle gleich.

 

Wir legen heute das menschlichen Ermessen viel zu kurze Leben von Thekla Stöckl in die Hände Gottes. Sie wurde am 10. August 1956 in Zarnsdorf geboren. Ihre Eltern hießen Ottilie und August Baumgartner. Der erste Weg ihres Lebens führte sie zwei Tage später am 12. August 1956 zum Sakrament der Taufe hier in unsere Pfarrkirche. Es wurde ihr damals der heute sehr seltene Vorname Thekla gegeben. Es war dies der Vorname ihrer Taufpatin Frau Thekla Flotin. Dieser christliche Name aus Griechenland hat eine wunderschöne Bedeutung: Die von Gott gerufene.

 

Heute sind wir versammelt um unsere Verstorbene auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 69 Jahre dazwischen die von der Sorge um ihre  Familie, ihren Beruf und leider auch von großen gesundheitlichen Sorgen geprägt waren. Sie machte gerne Urlaub in südlichen Land, liebte das Kochen, pflegte ihre Kaktusse, arbeitete gern im Garten, war gerne mit  dem Rad unterwegs und sie war einfach für alle da. Es letztes Zeichen dieser Liebe ist es auch, dass sie ihren Körper der Wissenschaft spendete, damit durch neue Erkenntnisse manch heimtückische Krankheit doch geheilt werden kann.

 

Thekla ist im Kreis von sechs Geschwistern aufgewachsen. Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 25. Mai 1968 denn da konnte in Eichgraben Firmung gefeiert werden. Nach der Pflichtschulzeit in Steinakirchen erlernte sie im Geschäft Leyrer den Beruf eines Einzelhandelskaufmannes. Sie war später auf unterschiedenen Arbeitsplätzen tätig. Viele Jahre war sie bei der Firma Mondo angestellt, sei es als Kassierin oder später dann als Filialleiterin.

 

Sie lernte ihren Gatten Hermann Stöckl kennen. Hier in dieser Kirche konnte am 21. Mai 1977 Hochzeit gefeiert werden. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Sandra und Markus.

 

So vergingen die Jahre und Jahrzehnte. Leider verdunkelten große gesundheitliche Sorgen ihren Lebenshimmel, denn eine schwere Krankheit machte sich bemerkbar.

 

Jetzt in der Fastenzeit beten viele Menschen den Kreuzweg. Das heißt sie begleiten Jesus auf den 14 Stationen seines Leidensweges am Karfreitag. Von dieser Gebetsform geht sehr viel Kraft und Trost aus, denn sie ist dem Leben ganz ganz nahe.

 

War nicht auch der Lebensweg von Frau Stöckl in den letzten Monaten so ein Kreuzweg? Da gab es manchen Simon von Cyrene oder manche Veronika, die ihr geholfen haben in dieser schweren Zeit. Dieser Simon und diese Veronika des Jahres 2025 tragen konkrete Namen: Namens der Trauerfamilie darf ich der Pfarrcaritas Steinakirchen, dem Palliativteam Scheibbs und besonders den Freundinnen Michaela Käfer, Brigitte Bittenberger und Monika Jungwirth für ihre Hilfestellungen danken.

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle Menschen müssen sterben. Es gilt nun gemeinsam zu überlegen, was das für uns alle bedeutet. Was wird uns nach dem Tod erwarten? Dieser Ausblick hat die Menschen aller Zeiten bewegt.

 

Der Evangelist Johannes möchte auf diese Frage aller Fragen eine Antwort geben. Er schildert uns Jesus als den Weg, die Wahrheit und das Leben. (Joh 14,6) Wenn ein lieber Mensch stirbt, schleicht sich Ratlosigkeit ein. Ganz ehrlich sagt der Apostel zu Jesus: Herr wir wissen nicht wohin du gehst. Wie sollten wir da den Weg kennen? Der Herr gibt uns eine Zielrichtung vor.

 

Der schon vor längerer Zeit verstorbene Altbischof von Innsbruck Dr. Reinhold Stecher schreibt im Blick auf diese Bibelstelle über eine Bergtour die er unternommen hat: „Ich kam mit einem Bergführer zusammen, der für mich so vertrauensvoll wirkte, dass ich mit ihm zu einer sehr schwierigen Klettertour aufbrach. Er hat mich ans Seil genommen und ist mir vorausgegangen. Ich habe ihn zugesehen wie er geklettert ist, Griff für Griff, Felsvorsprung für Felsvorsprung. Da hinauf auf diesen Berg gab es keinen Weg, weder auf der Karte noch in der Natur – aber diesem Bergführer dem habe ich vertraut. Er war mein Weg.“

 

So ähnlich, hat es wohl auch Jesus Christus gemeint, wenn er sagt, dass er der Weg sei. Wir dürfen ihm vertrauen, wie der Bischof diesem Bergführer. Christ sein heißt, mit Christus verbunden sein. Hier in diesem irdischen Leben in guten wie in schweren Zeiten unseres Alltags und dann für immer im ewigen Leben. Aus diesem Grund schmücken wir unsere Häuser mit Kreuzen, damit wir immer wieder an die Gegenwart Gottes erinnert werden.

 

Kaiser, König, Edelmann, Bürger, Bauer, Bettelmann. Alle Menschen müssen sterben. Wir haben alle die gleiche Hoffnung, dass uns im Tod das Leben nicht genommen, sondern gewandelt wird. Trösten wir einander mit diesen Worten. AMEN

Lesung:             Jes 25, 8 ff                 Evangelium:     Joh 14, 1 – 6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fr. 21.03.2025 Begräbnispredigt für Hr. Franz Braunshofer (Pfarrer Hans Lagler)

Thema:     Mein Lebenswerk es ist zu Ende

 

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte des Verstorbenen!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen und der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens!

Liebe Ortsgemeinschaft von Stritzling!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Es ist schon über 20 Jahre her, da hatte Herr Braunshofer sein Begräbnis vorbereitet. Er schrieb eine Liste mit all den Leuten die an diesem Tag des Abschieds dabei sein sollten. Unser Verstorbener notierte auf diesem Zettel auch einen Spruch, der auf sehr gelungene Weise das lange Leben des Verstorbenen umschreibt:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit, Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit.

 

Mit diesen Worten möchte ich gerne die nun in Gott vollendete Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt stellen.

Als Vater schenkte ich mein Leben, den Kindern die mir Gott gegeben.

Was uns Menschen, die Tiere und die Pflanzen von der Welt der Technik unterscheidet, ist die Weitergabe des Geheimnisses des Lebens. Da wird die Schöpferkraft Gottes auf vielfältige Weise sichtbar. Herr Braunshofer gab dieses Geschenk an die nächste Generation weiter. Heute gehören auch 6 Enkel und drei Urenkel zur Familie.

 

Hier in der Pfarrkirche Steinakirchen konnte am 19. September 1970 Hochzeit gefeiert werden. Seine Gattin starb 2015.

 

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude.

 

Die Arbeit in der Landwirtschaft war Herrn Braunshofer von Kindesbeinen an vertraut. Er kannte von Jugend auf die Herausforderungen aber auch die Freuden eines bäuerlichen Betriebes. In seiner Zeit als aktiver Bauer machte sich die Technisierung der Bauernhöfe bemerkbar. Zahlreiche neue Anschaffungen und auch Umbauten erfolgten in diesen Jahren. Um dies alles finanzieren zu können, war er auch zusätzlich viele Jahre im Sägewerk Leitner beschäftigt.  So vergingen die Jahre und Jahrzehnte.

 

Als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Sein Glaubensweg begann hier in der Pfarrkirche Steinakirchen, denn zwei Tage nach seiner Geburt erhielt er am 1. Juli 1933 das Sakrament der Taufe. Ein großer Tag seiner Kindheit war mitten in der Kriegszeit am 13. Mai 1942, denn da konnte in Pöchlarn  Firmung gefeiert werden. Als Kind war er Ministrant in der Pfarrkirche.

 

Neben der vielen Arbeit in der Landwirtschaft war ihm der Sonntag heilig und die Mitfeier der hl. Messe ein großes Anliegen. Nach der Versammlung rund um den Altar in der Kirche, pflegte er gerne Gemeinschaft im gemütlichen Plaudern am Kirchenplatz und dann im Gasthaus. Die Sonntagsruhe war für ihn die Möglichkeit sich von seiner anstrengenden Arbeit wieder zu erholen und neue Kräfte für die kommende Woche zu sammeln.

Im christlichen Denken ist ja die Sonntagruhe schon ein Stück Himmel auf Erden. Namens der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens danke ich ihm für seine Treue im Gebet. Als Pfarrer sage ich ihm auch ein Vergelts Gott für seine wichtige Aufgabe als Sammler für die Caritas-Haussammlung in Stritzling.

 

Jesus vergleicht das Lebenswerk eines Menschen mit einem Weizenkorn. Es muss in die Erde gelegt werden, damit es reiche Frucht bringt. (Joh 12, 24)

 

Heute stellen wir nochmals in großer Dankbarkeit aber auch in inniger Trauer die lange Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt. Wir ernten die Früchte seiner langen Biographie. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche und gut begleitet von seiner Familie in er nun im 92. Lebensjahr von Gott abberufen worden.

 

Sein arbeitsreicher Lebensweg ist nun in Gott vollendet. Seine Lebensphilosophie darf ich uns allen nochmals in Erinnerung rufen:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit. Amen

 

Lesung: Jes 40, 6 -8                            Evangelium: Joh 12, 24 – 26