Fr. 15.08.2025 Der Glaube ist uns geschenkt (Pfarrer Hans Lagler)
Liebe Marienverehrer!
Schwestern und Brüder in Christus!
Von der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ darf man wirklich nicht erwarten, dass sie der Sichtweise des Christentums Kirche nahesteht. Sie bezeichnet sich als linksliberal und ihre Aussagen reiben sich leider zu oft an der KI – damit meine ich die Katholische Intelligenz.
Umso mehr lässt ein Artikel aufhorchen, der mit der Schlagzeile „Marias Botschaft“ in der Weihnachtsnummer die Titelseite ausfüllte. Hier konnte man lesen, dass zum Beispiel diese einfache Frau aus Nazaraeth jene Person ist, welche in der Menschheitsgeschichte am meisten portraitiert wurde. Es gibt also von keiner anderen Frau so viele Bilder wie von der Gottesmutter. Das war für mich neu und schenkte mir die Erfahrung, dass imgrunde große Stars aus Hollywood oder Persönlichkeiten aus der Welt der Reichen und der Schönen verblassen neben ihr.
Diese Schilderung ist eine Folge des heutigen Evangeliums vom Hochfest Maria Himmelfahrt. Maria stimmt das Magnificat an und betont dabei selbstbewusst – siehe von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. (Lk 1,48)
Zu diesem Lobpreis Mariens nahmen sich die größten Dichter unseres Planeten an und widmeten ihr Gedichte. Es darf uns daher nicht wundern, dass sich eine Sängerin die jetzt auch schon in die Jahre gekommen ist Madonna nennt. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg, , ließ gerne Fotos von sich machen, die irgendwie doch bewusst auf die Gottesmutter hinwiesen.
Dann kommt in diesem Artikel ein Satz, der mich nachdenklich stimmt: „Das Schicksal Mariens erhält einen Trost, der im aktuellen
Klimastreik fehlt, dass die Rettung aus allen Problemen nicht nur etwas Erkämpftes oder Erzwungenes sei, sondern etwas Geschenktes ist.“
Da braucht man eine kirchenferne Zeitung um dies wieder neu zu erkennen. Die Nähe Gottes in Jesus Christus ist also nicht etwas Erkämpftes oder Errungenes, sondern ein Geschenk. Maria unterstützt mit ihrem Ja diesen Weg des Schöpfers des Himmels und der Erde zu uns Menschen. So wie das Geheimnis des Lebens haben wir auch das Geschenk des Glaubens erhalten. Beides gilt es zu hegen und zu pflegen, denn wir tragen Glaube und Leben in zerbrechlichen Gefäßen.
In der Lesung aus der Offenbarung des Johannes ist diese Erfahrung grundgelegt: Jetzt ist er da der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten! (Offb 12,10) Dieser Ostersieg des Herrn ist aber wie gesagt nicht von der Menschheit errungenes oder erzwungenes sondern ein Geschenk.
Die Schlussfolgerung des Artikels könnte aus einer Predigt einer Maiandacht stammen: Die Welt wird gesund durch marianische Menschen, welche das Harte und Zarte, die Herzensdimension und die Kampfesdimension vereinen.
Ein Leben in ausdauernder Beharrlichkeit und doch in liebevoller Zärtlichkeit wird uns in der Gottesmutter vor Augen gestellt. Aus diesem Grund hat die Marienverehrung einen wichtigen Platz im Christentum der katholischen Dimension. Wir können viel von ihr lernen. Die Freundschaft mit ihr schenkt uns Freude im Herzen und ihr Schicksal gibt uns Kraft die Herausforderungen unseres Alltags gut zu meistern.
Diese Haltung soll uns nicht nur am Fest Maria Himmelfahrt wichtig sein sondern jeden Tag des Jahres prägen, denn der christliche Glaube ist nicht einfach etwas errungenes oder Erzwungenes sondern ein Geschenk des Himmels. Amen
Lesung: Offb 11,19;12,1 – 6a Evangelium: Lk 1, 39 – 56


