Fr. 18.07.2025 Begräbnispredigt für Herrn Franz Jungwirth (Kaplan Sojan Thomas)
liebe Familie, liebe Freunde von Franz,wir haben uns heute hier versammelt, um Abschied zu nehmen – von Franz Jungwirth.
der im 72. Lebensjahr still und friedlich aus dieser Welt gegangen ist – im Schlaf, ganz ruhig, ohne Lärm. So wie er auch gelebt hat: unaufgeregt, herzlich, aufmerksam.
Ein Tod im Schlaf – das empfinden viele als eine Gnade. Und vielleicht war es für Franz genau das: ein letzter sanfter Schritt auf seiner langen Lebensreise.
Franz war ein Reisender – nicht nur im wörtlichen Sinn. Ja, er hat viele Länder ges
Als ältester von zehn Kindern war er früh gefragt: Verantwortung zu übernehmen, mitehen, viele Wege beschritten, viele Kulturen erlebt. Aber seine größte Reise war das Leben selbst.anzupacken, Rücksicht zu nehmen. Er war nicht der, der laut im Vordergrund stand – aber der, auf den man sich verlassen konnte.
Als der Vater 1988 starb, übernahm Franz viel – besonders in der Begleitung der Mutter. Bis zu ihrem Tod 2017 war er für sie da. Mit stiller Geduld, mit täglicher Treue, mit liebevoller Nähe. Das war keine Pflicht – es war Liebe in Tat und Haltung.
Franz war auch im Glauben unterwegs. In der Katholischen Jugend hat er sich engagiert, mitgedacht, mitgestaltet. Dort, wo junge Menschen Fragen stellen und Antworten suchen, war er präsent. Nicht belehrend, sondern begleitend.
Beruflich war Franz Landwirt. Wer mit der Erde arbeitet, der weiß, dass Leben seine Zeit braucht. Der weiß, was Geduld bedeutet, was Mühe heißt, was Ernte schenkt. Franz hatte diesen tiefen Bezug zur Schöpfung – und vielleicht war es auch der Grund, warum er in der Natur seine zweite Leidenschaft fand: das Fotografieren.
Er hat mit der Kamera festgehalten, was andere oft übersehen: das Kleine, das Stille, das Schöne.
Er hat das Schöne im Alltäglichen entdeckt – wie einer, der hinter allem auch die Handschrift Gottes erkennt.
Liebe Gemeinde,
sein Leben war wie eine große, lange Reise. Mit Etappen, mit Pausen, mit Begegnungen. Mit Aufgaben und Erfüllung. Und wie bei jeder Reise kommt der Moment, an dem man heimkehrt.
Jesus sagt im Evangelium:
*„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen… Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten.“*
Und er ist nun angekommen – bei Gott, in der Ewigkeit, im Licht.Vielleicht ist es wie mit einer Reise, die am Morgen endet – wenn man nach einer ruhigen Nacht erwacht, aber nicht mehr hier, sondern schon zu Hause ist.Franz ist zu Hause angekommen.
In der Liebe Gottes.
Im Frieden.
Im Licht.
*Amen.*

