Sa. 9.08.2025 Glaubenszeugnis (Margarete Strauß)

Schwestern und Brüder im Glauben

 

Herr, ich glaube , Herr ich hoffe, Herr, von Herzen lieb ich dich. Dieser Liedtext beinhaltet alles, was uns die heutige Lesung aus dem Hebräerbrief sagen möchte, es wurde uns eine Lehrstunde in Glaubenskunde erteilt.

 

„Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht.“

Wir bezeichnen uns selbst als Gläubige aber halten wir inne um nachzudenken, was es für unser Leben bedeutet, wenn wir sagen: Ja, ich glaube.

Unser Glaube ist ein Bekenntnis zu Gott, zu unserer Religion.

Wenn wir unseren Glauben ernst nehmen, wird er zur Richtschnur zum Maßstab in unserem täglichen Leben. Es geht um unsere Verbindung zu Gott. Habe ich einen guten oder weniger guten Draht zu ihm? Es geht immer um den richtigen Weg zu ihm. Stehe ich mit Gott in Verbindung durch mein Gebet, meine Worte, durch meine Gedanken, durch meine Handlungen, durch meine Gewohnheiten – wovon lasse ich mich leiten in meinem Leben? Ist mein Glaube wirklich eine Richtschnur für mich und meine Handlungen, für meine Worte? Hilft uns unser Glaube, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

Glauben steht immer mit Menschen in Verbindung, die ihn uns vorgelebt haben, von denen wir gehört haben, welche Glaubenserfahrungen sie machten. Glaube wird von Generation zu Generation weitergeben. Glaube ist auch geprägt von einer Sehnsucht nach Gott.

 

Eine Verbindung zu Gott zu haben, bedeutet für mich, ihm zu vertrauen. Sie alle kennen das Sprichwort:“der Glaube kann Berge versetzen“. Ich frage mich, ist mein, ist unser Vertrauen zu Gott so groß, dass dieses Sprichwort zutrifft?

Haben sie in ihrem Leben bereits so eine Erfahrung gemacht? Ich durfte dies während einer schweren Krankheit vor 2 Jahren erfahren.

 

Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft.

Unsere Hoffnungen gründen meist auf sehr menschlichen Erwartungen und nicht auf unseren Glauben.

Was sind momentan ihre stärksten Hoffnungen – hoffen sie auf ETWAS?

Ist es die Hoffnung, auf die Heilung eines geliebten Menschen?

Ist es die Hoffnung, das ein Kind die Prüfung besteht?

Ist es die Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung?

Ist es die Hoffnung, dass zukünftige Generationen von Pandemien verschont werden?

 

Eine christliche Hoffnung ist der Glaube an die Auferstehung.

Es werden uns heute in der Lesung viele Beispiele angeführt, die auf den Glauben begründet sind.

Wenn wir in diesem Zusammenhang an Abraham denken, so ist er aufgrund des Glaubens in ein neues Land gezogen.

Aufgrund des Glaubens, empfing Sara, die als unfruchtbar galt, im hohen Alter noch Isaak.

Aufgrund des Glaubens wollte Abraham den Isaak hingegeben, als er auf die Probe gestellt wurde.

Spüren sie den Unterschied zu unseren Hoffnungen in der heutigen Zeit und den Hoffnungen, die aufgrund des Glaubens erfolgten?

Sind ihre Hoffnungen auf den Glauben begründet oder sind es unsere menschlichen Erwartungen?

Ich weiß heute eines: ich muss mein Leben nicht alleine bewältigen, Gott lebt es mit. Wenn ich glücklich bin, freut sich Gott mit mir. Wenn ich leide, leidet er mit mir. Er gibt mir Kraft, mich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und sie zu meistern.

 

Fragen wir uns:

Wie tief ist mein Glaube, dass ich meine Hoffnungen als „Ich glaube“ aussprechen kann?

Ist der Glaube die Grundlage meines Lebens?

Bin ich auf dem richtigen Weg in meinem Leben?

 

Quellennachweis: Ideenwerkstatt Gottesdienste, 5/2022, Verlag Herder, Freiburg