Do. 08.05.2025 Begräbnispredigt für Magdalena Leeb (Pfarrer Hans Lagler)

Liebe Eltern von Magdalena! Lieber Maximilian!

Geschätzte Großeltern, Taufpaten und Verwandte!

Liebe Klassengemeinschaft, Lehrerinnen und Lehrer, Mitglieder der Feuerwehr Zarnsdorf und der Ortsgemeinschaft von Stetten!

Liebe Pastoralassistentin Hemma und Diakon Robert!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Für uns alle ist heute am Donnerstag dem 8. Mai nochmals der Karfreitag. Wie damals die heilige Maria und die junge Kirche von Jesus Abschied nehmen mussten, so sind wir heute beisammen weil wir um Magdalena trauern. Ihre schwere Krankheit und ihr Sterben machen uns alle sehr betroffen. Wir alle spüren an diesem Tag ganz besonders welch einzigartiges und kostbares Geschenk Magdalena für ihre Familie und für uns alle war. Heute ist für uns Karfreitag und Karwoche.

 

Magdalena wurde am 15. 1. 2014 in St. Pölten geboren. Das erste große religiöse Fest ihres Lebens feierte sie am 31. August 2014 hier in unserer Pfarrkirche, denn am Tag der kirchlichen Hochzeit ihrer Eltern wurde sie getauft. Diakon Robert Plank war ihr Taufspender. Ihre Taufkerze leuchtet heute wie damals und erhellt mit ihrer kleinen österlichen Flamme diese dunkle Stunde.

 

Magdi hat mit viel Liebe Geschenke gebastelt; schenken war ihr wichtig. Sie war mit Kleinigkeiten zufrieden und glücklich. Der Zusammenhalt ihrer Familie gab ihr eine innere Fröhlichkeit, die auf alle eine ansteckende Wirkung hatte. Magdi liebte die Natur, spielte steirische Harmonika, sorgte sich um ihre Bienen, genoss die Vielfalt des Sports und und und. Die Mitgliedschaft bei der Jugendfeuerwehr Zarnsdorf war ihr sehr wichtig. Mit ihrer Familie kam sie auch immer wieder in die Kinderkirche.

 

Als unsere Pastoralassistentin Hemma und ich bei euch liebe Familie Leeb auf Besuch waren um den heutigen Begräbnistag vorzubereiten, ist mir ein Spruch in eurem schönen Haus sofort aufgefallen: Im Leben sind überall wunderschöne Augenblicke versteckt. Man kann sie jedoch nur erkennen wenn man bereit ist dafür das Herz zu öffnen.

 

Im Alltag unseres Lebens erscheint uns vieles als selbstverständlich, ja sogar zu selbstverständlich. Die Gesundheit, das Miteinander in unseren Familien, der gute Zusammenhalt in unserer großen Pfarrgemeinde und und und. Aber wenn schwierige Lebensumstände alles durcheinander bringen, wird uns er erst bewusst wie kostbar und doch zerbrechlich alles ist.

 

Der heutige am 8. Mai ist ja auch ein historischer Tag: Vor genau 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Abends werden heute die 240 Namen der Gefallenen aus der Pfarre Steinakirchen vorgelesen. Hinter jeder Person stehen so wie bei Magdi eine Familie und eine einzigartige Lebensgeschichte. Vielleicht wird heute in Rom ein neuer Papst gewählt, der hoffentlich der ganzen Welt als Bote des Friedens und des Glaubens geschenkt wird.

 

Es gilt von Magdalena Abschied zu nehmen. Als ihr Leidensweg am 1. Mai zu Ende ging, war die persönliche Karwoche von Magdi vorüber. Der Ostersonntag ihres Lebens war gekommen. Ihre Namenspatronin die heilige Maria Magdalena gilt als die Botin dieser Osterfreude. Sie ging zum Grab des Herrn um dem toten Jesus die letzte Ehre zu erweisen und begegnete dem auferstandenen Christus. „Ich habe den Herrn gesehen“, ruft sie der ganzen Menschheit voll Freude zu. (Joh 20,18)

 

Für uns alle ist heute Karfreitag, Tag des Abschieds von Magdi. Sie selber darf aber schon den ewigen Ostersonntag erleben. Diese Hoffnung unseres Glaubens leuchtet in unsere traurigen Herzen hinein. Das Licht der Taufkerze von Magdalena ist dafür das Zeichen der Hoffnung und des Trostes. Amen

 

Evangelium: Joh 20, 1.11-18