Mo. 07.04.2025 Begräbnispredigt für Hr. Leopold Guger (Kaplan Sojan Thomas)
Liebe Gattin Resi, liebe Kinder Martin und Regina, Schwiegersohn Johannes, liebe Enkelkinder und liebe Trauergemeinde,
wir sind heute hier zusammengekommen, um von Herrn Leopold Guger Abschied zu nehmen. Im tiefen Schmerz und in der Trauer sind wir zusammen, doch auch in Dankbarkeit für das Leben, das er geführt hat, und für die vielen Erinnerungen, die er uns hinterlässt.
Am 26. März hat Leopold nicht gedacht, dass es sein Letzter Tag ist. Wir werden traurig, wenn jemand unerwartet stirbt. Und wir meinen, es sei Zufall. Aber in unserem christlichen Glauben wissen wir, dass auch der Tod im Plan Gottes liegt. Im Evangelium haben wir die Worte Jesu gehört: Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen. Ja liebe Angehörige, Jesus ist gekommen und hat Leopold geholt. Dieser Tag war für ihn der Ostersonntag seines Lebens. Für uns ist es wie ein Karfreitag gewesen.
Leopold, der in seinem 71. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist, hat uns allen viel bedeutet. Er war ein Mensch, der die Ruhe und den Frieden in der Natur suchte. Zahlreiche Spaziergänge hat er unternommen, auf denen er die Schönheit der Welt und die Ruhe des Waldes genoss. Diese Spaziergänge waren für ihn nicht nur eine Auszeit vom Alltag, sondern auch eine Möglichkeit, nachzudenken. Es war seine Art, in Kontakt mit sich selbst und mit Gott zu kommen.
In der Natur beobachten wir immer wieder Veränderungen. Im Herbst ändert sie nach den langen und schönen Frühjahrs- und Sommertagen ihr Kleid, um es schließlich ganz abzulegen. Und diese gleiche Natur erwacht im Frühjahr wieder.
Das Verwelken und das Sterben der Natur wie auch ihr Wiedererwachen, ist auch ein Bild für das menschliche Leben. In den jungen Jahren stehen wir in Blüte, haben Kräfte und glänzen in Schönheit. Aber auch bei uns Menschen stellt sich einmal der Herbst des Lebens ein. Wir müssen unser Leben an den Schöpfergott in dieser Welt und Zeit zurückgeben, um zu einem neuen und ewigen Leben auferstehen zu können. Somit gehört das Sterben unmittelbar zum Leben dazu.
Herr Guger war ein gläubiger Mann, dessen Glauben ihm Halt und Stärke gab. Seine Liebe zu Gott und zu seiner Familie prägte ihn und machte ihn zu einem Menschen, der stets für seine Nächsten da war. Er war ein Mann, der seine Zeit mit Hingabe für seine Familie, seine Freunde und seine Mitmenschen lebte. Seine Wärme, seine Freundlichkeit und seine stille Stärke werden uns immer in Erinnerung bleiben. Er war ein liebevoller Ehemann, ein fürsorglicher Vater und ein stolzer Großvater, der seine Familie sehr geschätzt und immer unterstützt hat.
Jesus selbst hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Durch Jesus dürfen wir hoffen, dass auch Leopold nun den Weg in das ewige Leben gegangen ist, wo er in Frieden ruht. Der heilige Augustinus sagt zu Gott: „Du hast uns auf dich hin erschaffen; und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir“. So glauben wir, dass Leopold bei Gott seine Ruhe gefunden hat. Sicher hat er einen Platz beim Gott gefunden. So kann seine Familie darauf hoffen, dass ihr Mann, Vater und Großvater im Himmel zu ihrem Fürsprecher geworden ist. Der heilige Augustinus sagte wieder; Wir sind alle auf der einen Straße. Am Ende aller Straßen wartet Gott. In diesem Glauben
geben wir unseren verstorbenen Leopold in die Hände Gottes.
Lieber Leopold…Auf einmal bist du nicht da und keiner kanns
verstehen. Im Herzen bleibst du uns nah, bei jedem Schritt, bei dem
wir gehen. Nun Ruhe sanft und geh in Frieden, denk immer daran,
dass wir dich lieben. Amen