Do. 03.04.2025 Begräbnispredigt Herrn Helmut Luger (Pfarrer Hans Lagler)
Geschätzte Trauerfamilien!
Liebe Verwandte, Freunde, Nachbarn, Schulkameraden und Bekannte des Verstorbenen!
Geschätzte Lonitzberger!
Schwestern und Brüder in Christus!
Wenn die Majestät des Todes an einen Menschen herantritt, verändert sich alles. Manches alltägliche Hetzen und Rennen wird auf einmal für einen kurzen Moment unbedeutend. Wir werden nachdenklich und still, denn wir spüren wie zerbrechlich auch unser eigenes Leben ist. Es gilt heute das bewegte Leben von Herrn Helmut Luger in den Blick zu nehmen, der im 48. Lebensjahr von Gott abberufen wurde.
Er wurde am 5. November 1977 in Nottendorf in der Pfarre Purgstall geboren. Am 27. November dieses Jahres erhielt er in unserer Nachbarpfarre das Sakrament der Taufe. Als seine Mutter Herr Leopold Teufel vom Haus Molten heiratete, wurde der Lonitzberg sein neues Zuhause. Mit seinen vier Halbgeschwistern ist er aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 26. Mai 1990, denn da konnte in Purgstall Firmung gefeiert werden.
Nach der Schulzeit in Steinakirchen war er bei verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter beschäftigt. Im Laufe seines Lebens hatte er mehrere Wohnsitze. Die letzten Jahre war Helmut in Graz zuhause. Im Blick auf Helmut denke ich an ein Wort des heiligen Augustinus: Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir o Gott.
Solche Menschen wie Helmut stellt Jesus in den Mittelpunkt seines öffentlichen Wirkens. Er lobt Gott wenn er betet: Ich preise dich Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen aber den einfachen Menschen offenbart hast. (Mt 11, 25) Solche Leute wie Helmut haben vom christlichen Glauben oft mehr verstanden als manche Personen mit drei Doktortiteln. In Glaubensfragen hat er immer wieder zu mir Kontakt gesucht.
Helmut ist am 15. März in Graz gestorben und es ist ein Werk der Barmherzigkeit wenn er nun im Grab seiner Familie heute bestattet wird.
Jesus verwendet für das Sterben eines Menschen einen auf den ersten Blick eigenartigen Vergleich: Es ist das Bild einer Frau in der Stunde der Geburt ihres Kindes. (Joh 16,16) Wenn es möglich sein könnte, einem Embryo im Mutterleib zu erklären, dass mit der Geburt das Leben erst richtig anfängt – ob es uns das glauben würde? Du wirst deine Mama und deinen Papa sehen, die sich auf dich freuen. Du wirst einmal Schneebälle formen und sie in die eisige Luft werfen. Du wirst über blühende Bäume staunen und versuchen einem bunten Schmetterling nachzulaufen. Nein, das kann nicht möglich sein.
Auch wir können uns über den Tod hinaus nichts vorstellen, denn da versagen menschliche Begriffe. Hier hilft allein der Glaube. Die Heilige Schrift spricht in Bildern vom Leben nach dem Tod. Diese Gleichnisse sind eine Hilfestellung, wenn da beispielsweise vom himmlischen Hochzeitsmahl oder vom himmlischen Jerusalem die Rede ist.
Der Apostel Paulus schreibt: Wir verkündigen euch was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: Das Große das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.”
(1 Kor 2) Der Völkerapostel gibt uns allen eine Vision mit, die uns Mut macht hier auf Erden bewusst zu leben und uns eine Hoffnung über den Tod hinaus gibt. Das ist der Mehrwert des Glaubens.
Diese trostvolle Hoffnung unseres christlichen Glaubens ist für unseren Verstorbenen Herrn Helmut Luger nun zur Lebenswirklichkeit geworden. Amen
Lesung: 1 Kor 2, 9; Evangelium: Joh 16, 16-23 (Geprägte Zeiten S. 357)