Mo. 3.03.2025 Begräbnispredigt für Fr. Maria Schmutz (Pfarrer Hans Lagler)

Geschätzte Trauerfamilien! Liebe Kinder, Schwiegerkinder und Enkel!

Geschätzte Verwandte, Patenkinder, Bekannte, Freunde, Schulkameraden und Nachbarn der Verstorbenen!

Liebe Ortsgemeinschaft von Buch!

Geschätzte Mitglieder des Oldtimervereines Blindenmarkt!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Mit einem schlichten aber eindrucksvollen Zeichen wird in zwei Tagen am Aschermittwoch wieder die Fastenzeit beginnen. Dieser Tag macht uns die Vergänglichkeit unseres Lebens neu bewusst. „Bedenke o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.“ Mit diesem Spruch wurde den Mitfeiernden der Gottesdienste das Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Es werden dafür alte Palmkätzchen verbrannt.

 

Wenn wir Jahr für Jahr durch dieses schlichte Zeichen an unsere Sterblichkeit erinnert werden, dann ist das zugleich ein Auftrag. Wir sind eingeladen, ja sogar aufgefordert unsere noch offene geschenkte Lebenszeit gut zu nützen. Dieser Tag macht uns auch bewusst, dass wir der Herrlichkeit des Himmels immer näher kommen – Näher mein Gott zu dir.

 

Bei diesem Begräbnisgottesdienst werden uns Gedanken aus dem Lukasevangelium mitgegeben. Jesus hatte die Fähigkeit alltägliche Erfahrungen mit seiner Botschaft gut zu verbinden. In einer vornehmen Großfamilie ist der Gutsherr auf einer Hochzeit, die im Orient mehrere Tage dauerte. Seine Diener warteten auf die Rückkehr ihres Herrn. Es gab in der damaligen Zeit ja keine Möglichkeit dies mitzuteilen. Heute würde man kurz anrufen oder ein SMS schreiben.

 

Der Hausherr kommt ganz plötzlich retour und alle versammeln sich sofort um das zu hören was er von der Hochzeit berichtet. Selig, die Knechte, die der Herr wach findet wenn er kommt. (Lk 12, 37) Dieses ungewisse Erscheinen wird in der Denkwelt der Bibel auch auf den Tod übertragen.

 

Aus christlicher Sicht klopft der Herr zu jener Stunde an unsere Tür, wenn wir unseren Lebensauftrag erfüllt haben, oder um es im Blick auf ein Hobby von Frau Schmutz zu sagen: wenn unser Lebensbild in den Augen Gottes fertig gestickt ist. Haltet auch ihr euch bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Lk 12,40) Im Bild des Festmahles wird die Gemeinschaft im Himmel umschrieben.

 

Zu diesem Festmahl des Himmels ist nun unsere Verstorbene gerufen worden. Frau Maria Schmutz kam am 8. September 1948, also am Fest „Maria Geburt“ in Buch auf die Welt. Ihre Eltern Anna und Leopold Eberl schenkten ihr das Leben. Sie war das einzige Kind dieses Ehepaares. Der erste Weg in ihrer Biographie führte sie am 19. September hier in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Frau Schmutz auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Es liegen fast 77 Jahre dazwischen die von der Sorge um ihre Familie und ihre Landwirtschaft geprägt waren.

 

Ein großer Tag ihrer Kindheit war der 6. Juni 1960, denn da konnte in Linz Firmung gefeiert werden. Nach der Pflichtschulzeit in Neumarkt besuchte sie die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Gaming.

 

Sie lernte ihren Gatten Johann Schmutz aus Kleinwolfstein in der Pfarre Neustadtl kennen. Hier in dieser Kirche läuteten am 11. Mai 1969 die Hochzeitsglocken. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt: Rosmarie und Silvia. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 4 Enkel zur Familie. Frau Schmutz hatte auch fünf Patenkinder.

 

Mit Leidenschaft widmete sie sich dem Sticken von Bildern, stricken, nähen und kochen. Die Gastfreundschaft war ihr sehr wichtig. Mit ihrer Mutter feierte sie oft die Sonntagmesse in unserer Pfarrkirche mit.

 

Die Jahre und Jahrzehnte vergingen. Nach dem Tod ihres Gatten im November 2019 machte sich immer mehr eine Demenzerkrankung bemerkbar. Ein Vergelts Gott allen die gerade in den letzten Monaten Frau Schmutz gepflegt, betreut oder besucht haben. Sie war da in einer anderen Welt.

 

Nun ist sie von allen irdischen Sorgen befreit und sie ist an das Ziel ihres Lebens angelangt. Sicherlich haben sie schon erlebt wenn bei einem Marathon oder einem Schirennen die Sportler in das Ziel gelangen. Alle applaudieren, schwenken ihre Fahnen und freuen sich. In diesem Bild spricht ein altes Gebet, welches das Heimkehren eines Menschen in die Herrlichkeit Gottes beschreibt: Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen und Christus, der für dich gestorben ist, soll dich mit ewigen Leben erfreuen.

 

In Trauer und Dankbarkeit legen wir auf das Leben von Frau Schmutz in die Hände Gottes zurück. Sie war wie wir alle nur Gast auf Erden. Das Aschenkreuz zu Beginn der Fastenzeit macht uns das Jahr für Jahr bewusst. Wir müssen von ihr Abschied nehmen, aber in der Herrlichkeit Gottes gibt es ein Wiedersehen. Amen

 

Lesung:    Röm 6, 3 ff                Evangelium:     Lk 12, 35 – 38