Fr. 21.03.2025 Begräbnispredigt für Hr. Franz Braunshofer (Pfarrer Hans Lagler)

Thema:     Mein Lebenswerk es ist zu Ende

 

Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!

Liebe Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte des Verstorbenen!

Geschätzte Mitglieder der Senioren Steinakirchen und der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens!

Liebe Ortsgemeinschaft von Stritzling!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Es ist schon über 20 Jahre her, da hatte Herr Braunshofer sein Begräbnis vorbereitet. Er schrieb eine Liste mit all den Leuten die an diesem Tag des Abschieds dabei sein sollten. Unser Verstorbener notierte auf diesem Zettel auch einen Spruch, der auf sehr gelungene Weise das lange Leben des Verstorbenen umschreibt:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit, Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit.

 

Mit diesen Worten möchte ich gerne die nun in Gott vollendete Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt stellen.

Als Vater schenkte ich mein Leben, den Kindern die mir Gott gegeben.

Was uns Menschen, die Tiere und die Pflanzen von der Welt der Technik unterscheidet, ist die Weitergabe des Geheimnisses des Lebens. Da wird die Schöpferkraft Gottes auf vielfältige Weise sichtbar. Herr Braunshofer gab dieses Geschenk an die nächste Generation weiter. Heute gehören auch 6 Enkel und drei Urenkel zur Familie.

 

Hier in der Pfarrkirche Steinakirchen konnte am 19. September 1970 Hochzeit gefeiert werden. Seine Gattin starb 2015.

 

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude.

 

Die Arbeit in der Landwirtschaft war Herrn Braunshofer von Kindesbeinen an vertraut. Er kannte von Jugend auf die Herausforderungen aber auch die Freuden eines bäuerlichen Betriebes. In seiner Zeit als aktiver Bauer machte sich die Technisierung der Bauernhöfe bemerkbar. Zahlreiche neue Anschaffungen und auch Umbauten erfolgten in diesen Jahren. Um dies alles finanzieren zu können, war er auch zusätzlich viele Jahre im Sägewerk Leitner beschäftigt.  So vergingen die Jahre und Jahrzehnte.

 

Als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Sein Glaubensweg begann hier in der Pfarrkirche Steinakirchen, denn zwei Tage nach seiner Geburt erhielt er am 1. Juli 1933 das Sakrament der Taufe. Ein großer Tag seiner Kindheit war mitten in der Kriegszeit am 13. Mai 1942, denn da konnte in Pöchlarn  Firmung gefeiert werden. Als Kind war er Ministrant in der Pfarrkirche.

 

Neben der vielen Arbeit in der Landwirtschaft war ihm der Sonntag heilig und die Mitfeier der hl. Messe ein großes Anliegen. Nach der Versammlung rund um den Altar in der Kirche, pflegte er gerne Gemeinschaft im gemütlichen Plaudern am Kirchenplatz und dann im Gasthaus. Die Sonntagsruhe war für ihn die Möglichkeit sich von seiner anstrengenden Arbeit wieder zu erholen und neue Kräfte für die kommende Woche zu sammeln.

Im christlichen Denken ist ja die Sonntagruhe schon ein Stück Himmel auf Erden. Namens der Gebetsgemeinschaft der Legion Mariens danke ich ihm für seine Treue im Gebet. Als Pfarrer sage ich ihm auch ein Vergelts Gott für seine wichtige Aufgabe als Sammler für die Caritas-Haussammlung in Stritzling.

 

Jesus vergleicht das Lebenswerk eines Menschen mit einem Weizenkorn. Es muss in die Erde gelegt werden, damit es reiche Frucht bringt. (Joh 12, 24)

 

Heute stellen wir nochmals in großer Dankbarkeit aber auch in inniger Trauer die lange Lebensgeschichte von Herrn Braunshofer in den Mittelpunkt. Wir ernten die Früchte seiner langen Biographie. Gestärkt mit den Sakramenten der Kirche und gut begleitet von seiner Familie in er nun im 92. Lebensjahr von Gott abberufen worden.

 

Sein arbeitsreicher Lebensweg ist nun in Gott vollendet. Seine Lebensphilosophie darf ich uns allen nochmals in Erinnerung rufen:

 

Als Vater schenkte ich mein ganzes Leben,

den Kindern die mir Gott gegeben.

Als Bauer hatte ich an der Arbeit meine Freude

als Christ hielt ich stets Gott die Treue.

 

Nun ruhen still mein Herz und meine Hände

nach viel Arbeit Freud und Leid,

mein Lebenswerk es ist zu Ende,

wir sehen uns in der Ewigkeit. Amen

 

Lesung: Jes 40, 6 -8                            Evangelium: Joh 12, 24 – 26