Fr. 21.02.2025 Begräbnispredigt für Hr. Franz Pramreiter (Pfarrer Hans Lagler)
Geschätzte Frau Pramreiter, Liebe Pepperl, oder liebe Pepi wie dich dein Franz immer genannt hat!
Geschätzte Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel!
Liebe Verwandte, Patenkinder, Nachbarn, Freunde und Bekannte!
Geschätzte Mitglieder des Gemeinderates der Marktgemeinde Wang, der Freiwilligen Feuerwehr und der Senioren von Wang!
Liebe Mitglieder des Aussiedlervereines, die ihr heute von weit und breit nach Steinakirchen gekommen seid!
Hochwürdiger Herr Gastpriester Jaianthi aus Innsbruck!
Schwestern und Brüder in Christus!
Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein,
der eine lebt vom andern für sich kann keiner sein.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Die Botschaft der Bibel ist einzigartig, denn die Gedanken der heiligen Schrift sind eine unerschöpfliche Quelle für ein Leben aus dem Glauben. Im Bild des Weizenkornes beschreibt Jesus heute unser vergängliches Leben. Es muss wie Saatgut in die Erde gelegt werden, damit es reiche Frucht bringen kann. Herr Pramreiter war als Bauer mit dieser Arbeit vertraut. Aussaat, Wachstum und Ernte und die alltägliche Tätigkeit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb bestimmten viele Jahre seinen Alltag.
So gab der Herr sein Leben verschenkte sich wie Brot,
Wer dieses Brot genommen, verkündet seinen Tod.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Jesus Christus beschreibt sich selber als dieses Weizenkorn. Wir dürfen ihm bei jeder heiligen Messe im Brot des Lebens begegnen. Er verschenkt das kostbarste, das er besitzt, nämlich sein Leben. “Es gibt keine größere Liebe als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“, so sagt er. (Joh 15,13) Das wertvollste das wir einem anderen Menschen schenken können, das ist unsere Zeit.
Wer dies Geheimnis feiert soll selber sein wie Brot,
So lässt er sich verzehren von aller Menschennot.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Franz Pramreiter wurde am 18. Jänner 1943, also mitten in der Kriegszeit in Wang geboren. Seine Eltern hießen Cäcilia und Franz Pramreiter. Sein erster Weg führte ihn zwei Tage später hier in unsere Pfarrkirche zum Sakrament der Taufe. Heute sind wir in unserem Gotteshaus beisammen um Franz auf seinem letzten Weg zu begleiten.
Mit seinem Bruder Josef ist er aufgewachsen. Ein großer Tag seiner Kindheit war der 6. Juni 1969 denn da erhielt er im Wiener Stephansdom das Sakrament der Firmung. Schon als Jugendlicher eignete er sich viele Fähigkeiten an, da denke ich an das Veredeln von Bäumen.
Als junger Mann hielt er Ausschau nach einer Braut. Da entdeckte er in Purgstall seine Pepi, die gerade an einem Sonntagnachmittag in der Fastenzeit zu Fuß zur Kreuzwegandacht unterwegs war.
Am 4. Februar 1969 konnte hier in Steinakirchen Hochzeit gefeiert werden. 56 Jahre seid ihre beide in Freud und Leid des Lebens im Sakrament der Ehe verbunden gewesen. Der Herrgott hat euch beiden zwei fleißige Hände mitgegeben. Mit Fleiß und Beharrlichkeit konnte Franz gemeinsam mit seiner Pepi und der Familie großes bewirken. Da wurde der Aussiedlerhof gebaut und die Direktvermarktung aufgebaut.
4 Kinder erblickten das Licht der Welt. Heute gehören neben den Schwiegerkindern auch 12 Enkel und 3 Urenkel zur Familie. Leider ist Enkel Jakob nur wenige Monate alt geworden.
Als Brot für viele Menschen hat uns der Herr erwählt,
Wir leben füreinander und nur die Liebe zählt.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Namens der Pfarrgemeinde von Steinakirchen und der Kirchengemeinde von Wang danke ich dem Franz für die treue Mitfeier der Gottesdienste. Gerade im Alter wurden ihm die Kraft des Glaubens und die Verehrung der Gottesmutter Maria immer wichtiger. Als 2016 ein Schlaganfall das Leben von Franz gewaltig veränderte, hast du liebe Pepperl für deinen Mann mit deiner Familie großes geleistet. Er lernte wieder gehen und er konnte wieder am familiären, gesellschaftlichen und kirchlichen Leben teilnehmen. Ihr seid immer Hand in Hand zur heiligen Kommunion nach vorne gekommen und dann Hand in Hand in die Kirchenbank zurückgegangen. Das beeindruckte mich sehr, denn so wurde euer Eheversprachen von damals in Gesundheit und Krankheit füreinander da zu sein sichtbar.
Eines hat aber der Franz leider nicht mehr gelernt und das waren die Verkehrsregeln. Wenn er mit seinem Dreirad unterwegs war, da musste sich die ganze Welt nach ihm richten. Alle Schutzengel fuhren mit ihm mit, denn links und rechts zu schauen, wenn er in eine Straße einbog, das war für ihn nicht notwendig. Da könnten viele von uns Geschichten erzählen.
Gerne erinnere ich mich an nette Gespräche am Kirchenplatz oder bei Besuchen im Hause Pramreiter, wo mir sein Humor und die Schlagfertigkeit große Freude bereitete. Trotz der vielen Arbeit am Hof, der Sorge um die Familie war für Gastfreundschaft, für Reisen mit dem Aussiedlerverein und fürs Schmäh führen auch noch Zeit.
Die Jahre und Jahrzehnte vergingen im Leben von Herrn Pramreiter
Sein plötzlicher Heimgang macht uns traurig, doch wir sind alle dankbar für die lange Zeit die wir mit ihm verbringen durften.
Jesus vergleicht unser Leben mit einem Weizenkorn. Wir wollen Gott bitten, dass alles wachsen darf, was Herrn Pramreiter aus Gutem in seinem Leben ausgesät hat. Amen
Durch die Predigt hat uns ein Gebet über das Weizenkorn begleitet. Ich darf es uns in gesungener Form nochmals in Erinnerung rufen:
Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein;
Der eine lebt vom andern für sich kann keiner sein.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
So gab der Herr sein Leben, verschenkte sich wie Brot,
Wer dieses Brot genommen, verkündet seinen Tod.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Wer dies Geheimnis feiert, soll selber sein wie Brot,
So lässt er sich verzehren von aller Menschennot.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Als Brot für viele Menschen hat uns der Herr erwählt,
Wir leben füreinander und nur die Liebe zählt.
Geheimnis des Glaubens im Tod ist das Leben.
Lesung: Psalm 139 Evangelium: Joh 12, 23 – 26