So. 16.2.2025 Ein Baum, der am Wassergepflanzt ist (PAs. Hemma Putschögl)
Ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist
Kennst du das: Du bist traurig, nichts funktioniert, alles läuft irgendwie nicht so wie es sollte? Wer oder was hilft dir in solchen Momenten? Was brauchst du, um wieder glücklich zu werden?
Vielleicht ist es ein Mensch, der zu dir kommt und zuhört, dich tröstet, in den Arm nimmt, dir Mut macht, dir zeigt: Ich habe dich lieb und ich bin für dich da. Dann spürst du, dass es dir guttut.
So ist es auch mit Gott: Gott ist da – auch wenn es uns nicht gut geht oder unser Leben gerade nicht gelingt. Jesus sagt genau das den Menschen zu seiner Zeit und macht ihnen Mut.
Wir haben im Evangelium immer wieder die Rufe „Selig seid, ihr…“ gehört.
Selig, die ihr jetzt hungert. Selig, die ihr jetzt weint. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen. Das sind alles Situationen, die nicht unbedingt von einem glücklichen Leben berichten.
Doch was bedeutet dieses „Selig“ eigentlich?
„Selig“ ist ein Begriff, der in unserer Alltagssprache kaum vorkommt. „Selig“ sind in der Sprache der Bibel Menschen, die eine besondere Beziehung zu Gott haben. „Selig“ ist noch mehr als glücklich zu sein oder sich freuen zu dürfen. Wer selig ist, der spürt etwas von der Kraft und Liebe Gottes in seinem alltäglichen Leben. Das heißt auch, dass selig zu sein nichts Unerreichbares ist – jede und jeder von uns kann selig sein.
In der Lesung aus dem Buch des Propheten Jeremia haben wir ein Beispiel dafür gehört.
Da war von einem Baum am Wasser die Rede:
„Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut
und dessen Hoffnung der Herr ist.
Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist
und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt:
Er hat nichts zu fürchten, wenn Hitze kommt;
seine Blätter bleiben grün;
auch in einem trockenen Jahr ist er ohne Sorge,
er hört nicht auf, Frucht zu tragen.“
Es ist ganz praktisch, dass diejenigen, die diese biblischen Texte geschrieben haben, die Botschaften oft in Bildsprachen verpackt haben. Ich denke jede und jeder von uns kann sich einen Baum oder eine Pflanze vorstellen, die nicht genug Wasser bekommt. Sie wird austrocknen, manchmal kann man sie noch retten aber wenn es mal zu spät ist, kann man nichts mehr machen. Wurzeln von Bäumen breiten sich sehr weit aus, gehen tief in die Erde, damit sie immer ausreichend Wasser haben, auch wenn es sehr trocken ist.
Genau das möchte uns der Prophet Jeremia heute sagen: Wir sollen uns ausstrecken nach Gott, auf ihn vertrauen ihn in unser Leben einladen. Er ist unser Wasser, dass uns auch durch trockene Zeiten bringt.
Und das ist der springende Punkt – Gott ist da, er wünscht sich, dass wir uns nach ihm ausstrecken, dass wir ihm vertrauen, damit wir durch alle Zeiten unseres Lebens kommen.
Lesung: Jeremia 17, 5–8
Evangelium: Lukas 6, 17.20–26