Mi. 1.1.2025 Neujahrstag – Ein Festtag mit großer Aussagekraft (Pfarrer H. Lagler)

Liebe Marienverehrer!

Schwestern und Brüder in Christus!

 

Wie ein neues unbeschriebenes Schulheft präsentiert sich immer am 1. Jänner das neue Jahr. Aus diesem Grund sind daher mit dem ersten Tag des Jahres verschiedene wichtige Gedanken verbunden:

 

Wir feiern heute den Oktavtag von Weihnachten. Zu Neujahr ist schon wieder der achte Tag seit der Heiligen Nacht. Der Christtag wird da dazugerechnet. Schon seit der frühen Kirche wurden im Rahmen solcher besonderen Tage verschiedene Festgeheimnisse des Kirchenjahres wie Ostern, Dreikönig oder auch Weihnachten mit festlichen Gottesdiensten gefeiert. Die acht Tage wurden als ein Tag gesehen und der letzte Tag hatte das Privileg, dass er so feierlich wie der erste Tag gefeiert wurde. Dies hat meiner Meinung nach einen besonderen Sinn: Während für viele Zeitgenossen Weihnachten nach dem Auspacken der Geschenke und einem kalorienreichen Essen im Kreise der Familie schon wieder vorbei ist, lassen wir Christen uns bewusst Zeit um den Inhalt des Festes wirklich bedenken und so auch genießen zu können. Setzen sie sich heute bitte eine Zeit zu ihrer Weihnachtskrippe um auf Jesus als Kind in der Krippe zu blicken. Es soll uns bewusst werden: Christus der Retter ist da.

 

Wir feiern heute das Hochfest der Gottesmutter Maria. Dieses neue Jahr 2025 bringt für die Kirche ein besonderes Jubiläum. Im Jahre 325 – also vor genau 1700 Jahren – formulieren die Bischöfe das heutige Glaubensbekenntnis: „Jesus ist Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, eines Wesens mit dem Vater der vom Himmel herabgestiegen ist und Fleisch und Mensch geworden ist.“

 

 

Es wird dabei aber die Mutter des Herrn nicht ausdrücklich erwähnt und so wurde einige Jahrzehnte später auf einer neuen Versammlung folgender Beschluss festgelegt: Es der heiligen Maria der besondere Titel der „Gottesgebärerin“ zugesprochen.  Die liebevolle Bezeichnung Gottesmutter wurde nun üblich. Sie hat ja nicht nur Jesus geboren, sondern mit ihm eine liebevolle Beziehung gepflegt, wie dies nur eine Mutter kann. Diese Liebe bringt Maria allen Menschen entgegen.

 

Heute feiern wir den Tag der Namensgebung und der Beschneidung des Herrn. Jesus ist in den jüdischen Traditionen groß geworden. Er war wie es uns der Apostel Paulus heute sagt „dem Gesetz unterstellt“. (Gal 4,4) So gab es den Ritus einen Knaben als sichtbares Erkennungszeichen, dass er zu diesem besonderen Volk gehört, auf der Vorhaut seiner Männlichkeit zu beschneiden. Bei diesem Vorgang wurde auch der Umgebung der Name des Kindes bekannt gegeben. (Lk 2,21) Da dieser Anlass heute auch im Evangelium beschrieben wurde, war der 1. Jänner dazu bestimmt, diesen Moment Jahr für Jahr zu bedenken.

 

Wir feiern heute den Weltfriedenstag. Vor rund 60 Jahren erkannte Papst Paul VI wie wichtig es ist einen Tag für den Weltfrieden im kirchlichen Kalender zu reservieren. In dieser großen Sorge um den Frieden auf Erden erklärte dieser Papst den 1. Jänner zum Weltfriedenstag. Seit dieser Zeit gibt der Bischof von Rom zu diesem Termin eine Botschaft heraus, die den Frieden in aller Welt in den Mittelpunkt stellt. Trotz aller aktuellen Krisen und Konflikte gilt diese Sehnsucht nach Frieden nie zu verlieren.

 

Viele verschiedene Gedanken und Glaubensgeheimisse prägen den 1. Jänner. Sie sind es wert immer wieder neu in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Gehen wir daher an der Hand der Gottesmutter Maria auf dem Weg des Friedens in dieses neue Jahr 2025 hinein. Amen

Lesung:    Gal 4,4 – 7                          Evangelium:     Lk 2, 16 – 21